Märchenparks - Merkmale, Variationen und Ausflugstipps
Traumhafte Märchenwelten nicht nur lesen sondern erleben - der Traum jedes Kindes wird mit Hilfe eines Märchenparks wahr. Die beliebtesten Märchenfiguren zum Anfassen nah, fasziniert nicht nur die kleinen Besucher. Solche Themenparks bieten das perfekte Ausflugsziel für die Familie. Sie halten zahlreichen Angebote und Attraktionen bereit, und liefern dabei auch einen pädagogischen Effekt. Informieren Sie sich über die Merkmale von Märchenparks und lesen Sie über lohnenswerte Ausflugsziele.
Märchenparks - Generelle Merkmale und Angebote
Alle Kinder lieben Märchen, ob als gute Nachtgeschichte oder zum selbst Lesen, ob als Hörspiel oder Fernsehfilm. Märchen beflügeln die Fantasie von Kindern.
Märchenparks oder auch Märchenwälder schaffen es, die fantasievolle Märchenwelt real werden zu lassen und zeigen liebevoll gestaltete Märchenwelten in prunkvollen Farben.
Bei einem Märchenpark handelt es sich um einen Themenpark, welcher sich auf die Darstellung von Märchenszenen konzentriert. Typisch sind etwa lebensgroße Figuren aus Polyester oder Wachs, die in einem passenden Umfeld - in der Regel gemalte Hintergründe und Co. - gezeigt werden. Die entsprechenden Märchen werden beispielsweise in Form von Audioinhalten wiedergegeben.
Neben der plastischen Darstellung von Märchenwelten gibt es in allen Märchenparks zahlreiche Zusatzangebote, wie
- Wasserbahnen
- Rodelbahnen oder
- parkeigene Eisenbahnen.
Die Märchenparks oder auch Märchenwälder sind ideal für einen Familienausflug. Im Gegensatz zu den bekannten Freizeitparks glänzen diese eher durch Gemütlichkeit und ein ruhiges Ambiente.
Auch wenn gerade die bekanntesten Märchen, wie Aschenputtel oder Schneewittchen, in fast jedem Märchenpark aufgegriffen werden, so ist doch jedes Ziel für sich ein einzigartiges Erlebnis. Jeder Märchenwald hat sehr unterschiedliche Gestaltungsschwerpunkte und so sind alle Szenen sehr individuell dargestellt und in liebevoller Kleinarbeit ausgeschmückt, sodass jedes Detail einzigartig ist.
Märchenparks sind in der Regel von März bis Oktober geöffnet, da die meisten Anlagen sich im Freien befinden. Während der Öffnungspause werden sowohl bestehende Märchenszenen restauriert, als auch neue Attraktionen für die nächste Saison hergestellt.
Zu den Merkmalen eines Märchenparks zählen auch gastronomische Angebote in Imbissform oder als Restaurant. Häufig finden sich auch Sitzgelenheiten im Freien, auf denen man picknicken kann.
Unterschiedliche Arten
Wer seine Kinder nicht zu Couchpotatoes machen möchte, dem sei ein Ausflug in den Märchenpark angeraten. Hier können die Kinder die Märchenwelt aktiv erforschen und erkunden, ohne dabei an Fantasiereichtum einbüßen zu müssen.
Richtig Spaß macht solch ein Trip jedoch nur, wenn die Kinder die Märchen schon einmal gehört haben. Der Aha-Effekt und das Wiedererkennen sind wertvolle Lernprozesse, die nicht nur die Auffassungsgabe verbessern, sondern die Kleinen auch über alle Maßen stolz machen.
Es gibt teilweise verschiedene Arten von Märchenparks, die sich jedoch nicht so gravierend unterscheiden, als dass man dafür mehrere Kilometer Umweg in Kauf nehmen müsste. Trägt das Ausflugsziel die direkte Bezeichnung Märchenpark, so darf man sich in der Regel auch auf ein paar Fahrgeschäfte und animierte Stationen einstellen. Achterbahnen und Attraktionen für größere Kinder findet man jedoch trotzdem selten.
Märchengärten und -wäldern
Märchengärten und Märchenwälder stellen dagegen eher die ruhigeren Varianten dar. Hier gibt es meist keine Karussells oder ähnliches, man legt viel Wert darauf, die Kinder nicht mit der üblichen Reizüberflutung zu verderben.
Diese Anlagen sind so konzipiert, dass man mit der Familie in Ruhe hindurch spazieren und die verschiedenen Märchen als eine Art Wegstationen kennenlernen kann. Natürlich gibt es auch Spielplätze und Vesperbänke am Weg, auf eine übertriebene Animation wird jedoch verzichtet. Sehr kleine Kinder haben hier sicherlich ihren Spaß, den größeren Sprösslingen darf man jedoch ruhig ein wenig mehr Unterhaltung zumuten.
Märchenzoos und saisonale Angebote
Märchenparks können auch wie eine Art Streichelzoo konzipiert sein. In diesem Fall zählen diverse Haustiere zu den Bewohnern des Parks. Sie werden hier artgerecht gehalten; dabei ist die Anlage märchenhaft gestaltet.
Schließlich finden sich noch saisonale Märchenparks bzw. -szenen, so etwa auf Weihnachtsmärkten oder beispielsweise auf Stadtfesten im Sommer. Hier werden sie wie eine Art Theater oder auch lediglich als Ausstellung aufgebaut.
Vorzüge: der Lerneffekt für Kinder im Märchenpark
Wer heute den Fernseher einschaltet, findet vor allem nachmittags auf jedem zweiten Kanal eine Kindersendung. Teilweise gibt es sogar schon ganze Fernsehsender speziell für Kinder.
Viele dieser Programminhalte mögen völlig unbedenklich und manchmal sogar lehrreich sein; es ist jedoch mehr als schade, dass alte deutsche Märchen wie zum Beispiel von den Gebrüdern Grimm dabei völlig vergessen werden. Wer alle Märchen im Eiltempo nachholen möchte, sollte mit seinen Kindern unbedingt einmal in den Märchenpark gehen.
Ein Besuch in einem Freizeitpark ersetzt natürlich nicht das traditionelle Vorlesen eines Märchens. Zum einen ist es eine schöne Tradition, zum Beispiel vor dem Schlafengehen, zum anderen stärkt es auch die Verbindung zwischen Eltern und Kindern. Da die Kleinen jedoch nie genug von ihren Lieblingsmärchen bekommen können, werden sie dem Besuch im Märchenpark sicherlich trotzdem gespannt entgegen fiebern.
Verschiedene Botschaften für Kinder
Das Schöne an den alten Märchen ist, dass jedes von ihnen eine wertvolle Botschaft vermittelt. So wissen schon die Kleinsten dank Rotkäppchen, dass es keine gute Idee ist, einem Fremden blind zu vertrauen. Er könnte ja schließlich, im übertragenden Sinne, der Wolf im Schafspelz sein.
Hänsel und Gretel haben dagegen Generationen von Menschen beigebracht, dass sie von Unbekannten keine Süßigkeiten annehmen dürfen und dass der Zusammenhalt unter Geschwistern höchste Priorität hat.
So könnte man mit allen Märchen weitermachen, aus jedem Einzelnen von ihnen können Kinder etwas lernen. Viele Eltern machen sich Sorgen darum, dass die Geschichten zu brutal und grausam für ihren Nachwuchs seien.
Hierzu sei gesagt, dass es manchmal nicht verkehrt ist, einen kleinen Schrecken zu bekommen, wenn man sich dafür von den wirklichen Gefahren fernhält. Außerdem haben Eltern und Großeltern bereits dieselben Geschichten gehört, ohne eine Trauma davonzutragen.
Im Märchenpark geht es auch meist nicht so blutrünstig zu wie in den Märchen selbst. Die Szenen sind kindgerecht nachgestellt und es gibt eine Vielzahl von zusätzlichen Unterhaltungsmöglichkeiten wie zum Beispiel Karussells und Streichelzoos.
Damit der Besuch im Märchenpark auch wirklich einen pädagogischen Nutzen hat, sollte man die Fragen seiner Kinder stets geduldig beantworten und ihnen natürlich deutlich machen, dass Märchen nicht die Realität sind. Schon die Kleinsten verstehen meist recht gut, welche Lehre daraus zu ziehen ist, ohne zu glauben, dass es den bösen Wolf wirklich gibt.
Schöne Märchenparks in Deutschland
Märchenparks und Märchenwälder sind so konzipiert, dass auch die Allerkleinsten hier ein paar schöne und vor allem spannende Stunden verleben können. Gleichzeitig ist dafür gesorgt, dass es genügend Wickelmöglichkeiten und Imbissstationen gibt, an denen man auch mal schnell ein Fläschchen warm machen kann. Wer in Deutschland wohnt, hat es meist nicht einmal besonders weit zum nächsten Märchenwald.
Die meisten deutschen Märchenparks wurden Ende der 50er bis Ende der 70er Jahre eröffnet, was zeigt, dass zu dieser Zeit der Märchenpark sehr populär war. Erst Ende der 90er Jahre ging es mit den Besucherzahlen wieder bergauf, und neue Parks wurden eröffnet.
Märchenpark Marquartstein und Ruhpolding
Ganz im Süden Deutschlands gibt es gleich zwei moderne Märchenparks, die nur etwa 30 Kilometer voneinander entfernt sind. In westlicher Richtung liegt der Märchen-Erlebnispark Marquartstein, während im Osten der Freizeitpark Ruhpolding zu finden ist.
In Marquartstein trifft man eher weniger auf Hänsel und Gretel, dafür gibt es eine Sommerrodelbahn, die auch älteren Kindern viel Spaß machen dürfte. Bei einem Rundgang durch den Park kommt man außerdem auch an einem Wildschweingehege vorbei und hat die Möglichkeit, Dammwild aus nächster Nähe zu beobachten. An heißen Tagen lockt darüber hinaus der Wasserspielgarten, in dem man mit Dämmen und Pumpen ganz neue Wasserläufe errichten kann.
Auch der Freizeitpark in Ruhpolding kann nicht mit traditionellen Gebrüder Grimm Märchen aufwarten, dafür bietet er jedoch eine Menge anderer Attraktionen für Kinder aller Altersstufen. Das Gelände ist sehr viel größer als das des Zwillingsparkes, wodurch man gut und gerne einen ganzen Tag dort verbringen kann.
Für die Jüngsten gibt es das Baby-Land mit kindgerechten Karussells, während die Älteren sich nebenan auf dem Abenteuerspielplatz austoben können. Ein wenig mehr Märchenfeeling gibt es weiter hinten im Park. Hier finden sich
- eine Bärenhöhle
- das Dornröschen und sogar
- der Drachenreiter Siegfried.
Märchenparadies Heidelberg
Ein schönes Ausflugsziel ist auch das Märchenparadies in der Nähe von Heidelberg. Hier erwartet den Besucher ebenfalls eine angenehme Mischung aus Märchen und modernen Attraktionen. So gibt es zum Beispiel
- ein Pferdekarussell
- eine Vogelschule als auch
- eine "Tischlein deck dich"-Station.
Weitere lohnenswerte Ziele
Besonders beliebt ist der Märchenwald in Odenthal-Altenberg. Er ist neben dem Märchenwald Bad Harzburg einer der wenigen Märchenparks, die ganzjährig geöffnet sind.
Der älteste heute noch geöffnete Märchenwald ist das Märchengarten Paradies in Bernburg, welches 1920 gegründet wurde. Doch auch der Märchenwald in Altenberg wurde bereits 1931 eröffnet, gefolgt vom Märchenwald in Bad Breisig, der im Jahre 1934 eröffnet wurde. Ebenfalls sehenswert sind der Märchenpark Neusiedlersee sowie der Märchenpark Salzwedel.