Wenn Kinder wütend werden

Jedes Kind, jeder Erwachsene kennt die Wut im Bauch, wenn man sich über irgendetwas fürchterlich ärgert. Kinder müssen jedoch lernen, mit ihrer Wut umzugehen und nicht im Affekt auf andere Kinder oder die Eltern zu schlagen. Wie verhält man sich, wenn ein Kind wütend wird? Hier heißt es in erster Linie: Ruhe bewahren. Auch kann es zunächst einmal helfen, den Raum zu verlassen, bis sich der Nachwuchs beruhigt hat. Lesen Sie, was Sie tun können, wenn ein Kind wütend wird.

Von Claudia Haut

Die Situation

Wenn ein Kind wütend ist, so kann dies verschiedenste Gründe haben.

  • Zum einen kann sich ein Kind überfordert fühlen, wenn es zu viele Dinge erledigen muss. Da sind z.B. der Schulalltag mit Hausaufgaben oder der doch anstrengende Kindergartentag und dann auch noch die Freizeitaktivitäten am Nachmittag und am Wochenende.

  • Das Kind lernt ein Musikinstrument und muss auch nachmittags noch dafür üben. Kaum ist es damit fertig, wird es zum Kochkurs für Kinder gebracht. Irgendwann sind die Kinder am Rande ihrer Leistungsfähigkeit und haben ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Es folgt ein Wutausbruch.

  • Gerade Kinder, die viele Freizeitaktivitäten haben, bewegen sich häufig auch zu wenig. Aber auch andere Kinder neigen dazu, wütend zu werden, wenn sie sich nicht ausreichend bewegen dürfen.

  • Wenn Kleinkinder sich wütend auf den Boden werfen, ist der Grund aber auch häufig die Trotzphase. Die Kinder wollen hier als eigenständiger kleiner Mensch anerkannt werden, können dies sprachlich aber meist noch nicht richtig ausdrücken.

Die Reaktion

Egal was die Ursache dafür ist, dass ein Kind wütend wird, wie reagiert man denn als Eltern richtig darauf?

  • Keinesfalls sollte man sich auf die Ebene des wütenden Kindes herabbegeben und mitschreien. Es wirkt wesentlich besser, wenn man sich ruhig neben das Kind setzt und mit ganz leiser Stimme mit dem Kind spricht.

  • Reagiert es überhaupt nicht, so kann man durchaus auch den Raum verlassen und warten bis der Wutanfall vorüber ist. Gerade Kinder, die einfach überfordert sind, sollte man den Freizeitplan etwas kürzen und ihnen mehr Freiraum zum Spielen und Toben lassen. Auch der Fernsehkonsum sollte überdacht werden.

  • Gerade größeren Kindern kann es auch helfen, wenn sie einen Gegenstand haben, auf den sie einschlagen können, wenn sie etwas sehr wütend macht, beispielsweise einen selbstgebauten Boxsack.

In jedem Fall sollte man das Gespräch mit dem Kind suchen, wenn der Wutanfall vorüber ist. Nur so kann das Kind lernen, dass es seine Gefühle unter Kontrolle halten muss.