Ein Meditationskissen selber nähen und wie dieses Kissen bei der Entspannung hilft

Als Meditationskissen bezeichnet man ein spezielles Sitzkissen, das man während einer Meditation als Unterlage verwendet. Das Kissen ist in der Lage, sich der Körperform des Meditierenden anzupassen und sorgt dadurch für Bequemlichkeit beim Meditieren. In der Regel erhält man das Kissen vorgefertigt, aber man kann es sich auch selber nähen.

Von Jens Hirseland

Die Wahl des passenden Meditationskissens

Bei der Meditation ist das Ziel die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt, und das Erreichen einer "Gedankenlosigkeit" wird als eine der obersten Prioritäten angesehen. Wie man in diesen Zustand kommt, unterliegt verschiedenen Inhalten der einzelnen meditativen Übungen, doch eine bequeme Sitzhaltung erleichtert das Abschalten der Gedankengänge und kann mit einem Meditationskissen wesentlich einfacher gehandhabt werden.

Vor allem bei längeren Meditationssitzungen oder bestimmten Positionen ist die Anwendung eines Meditationskissens durchaus hilfreich, da dieses sehr variabel ist und sich der Körperform des Meditierenden anpassen kann.

Merkmale und Unterschiede

In der Regel füllt man Meditationskissen mit Kapok oder Dinkel. Darüber hinaus gibt es sie in vielen unterschiedlichen

  • Farben,
  • Höhen und
  • Formen.

Mit Hilfe einer Kordel lässt sich ein Meditationskissen entweder größer oder kleiner ziehen.

Eine Variation ist das Mondkissen. Dieses wird so genannt, weil es mondförmig gebogen und ergonomisch geformt ist, wovon vor allem der Rücken profitiert. Weitere Varianten sind Meditationskissen in bunten Farben, eckigen Formen oder einer seidenen Umhüllung.

Es sollte sich also für jeden Geschmack das geeignete Kissen zum Meditieren finden lassen. Für Menschen, die häufig zu Hause meditieren, ist ein rundes, hohes Kissen am besten geeignet.

Sitztechniken

Für eine optimale Sitztechnik auf einem Meditationskissen gibt es zwei verschiedene Verfahren. Dies sind die Knietechnik und die Sitztechnik.

Der Drachensitz für Anfänger

Bei der Knietechnik kniet sich der Meditierende hin und kann dabei das Kissen als bequeme Unterlage für die Knie benutzen. Als Einstiegs-Asana gilt hierbei Vajrasana, der Drachensitz. Besonders Ungeübte können bei einer längeren Sitzhaltung Knieschmerzen bekommen, die sich mit einem entsprechenden Meditationskissen sehr gut vermeiden lassen.

Hierbei wird das Kissen unter die Knie gelegt und bildet so einen Schutz gegen den meist harten Boden. Neben der knienden Haltung kann man allerdings das Kissen auch als Rückenstütze verwenden oder sich komplett darauf niederlassen.

Sitztechnik

Am häufigsten angewandt wird allerdings die Sitztechnik, bei der man mit gekreuzten Beinen auf dem Fußboden sitzt. Da diese Haltung sehr oft ausgeübt wird, sind die meisten Meditationskissen auch dafür ausgestattet.

Dabei steht vor allem die Schonung des Rückens im Vordergrund. Für Menschen, die regelmäßig meditieren, ist ein spezielles Sitzkissen also durchaus zu empfehlen.

Kissenwahl

Bei der Wahl des richtigen Meditationskissens sollte man darauf achten, dass man auf dem Kissen bequem, problemlos und schmerzfrei sitzen kann. Zudem sollte es gut ausbalanciert sein.

Beim Meditationsvorgang sollte man außerdem stets darauf achten, in etwas erhöhter Position zu sitzen, damit die Wirbelsäule aufrecht bleiben kann, denn eine gebeugte Haltung kann eine negative Auswirkung auf die Atmung haben und sich dadurch ungünstig auf die Meditation auswirken.

Auf dem Kissen sollte man bequem, problemlos und schmerzfrei sitzen
Auf dem Kissen sollte man bequem, problemlos und schmerzfrei sitzen

Auch auf Form, Größe und Höhe kommt es an

Bei der Auswahl sollte man sich zudem gut überlegen, in welcher Form das Meditationskissen später seine Verwendung finden soll.

  • Möchte man es ständig bei sich tragen, weil man beispielsweise viel unterwegs ist, dann empfiehlt es sich eines zu wählen, das von der Größe eher klein gehalten ist und sich gut transportieren lässt.
  • In diese Kategorie der Größen passen dann auch die halbmondförmigen Meditationskissen, die sowohl zum Knien, als auch für den Rücken geeignet sind.
  • Runde und hohe Kissen sind dagegen etwas für Menschen, die leichte Schwierigkeiten mit dem tiefen Knien oder Sitzen haben, wie es oftmals bei älteren Menschen der Fall ist.

Nachteilig ist an diesen Größen, dass man diese Kissen nicht ganz so einfach mitnehmen kann, weshalb sie für Zuhause geradezu optimal sind.

All diese Aspekte sind wichtig, damit man beim Meditieren nicht durch störende Einflüsse des Kissens abgelenkt wird. Daher sollte man sich das geeignete Meditationskissen mit Bedacht auswählen.

DIY-Projekt Meditationskissen - einfach selbst genäht

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Ein individuelles Meditationskissen ist schnell selbst genäht
Ein individuelles Meditationskissen ist schnell selbst genäht

Besonders für Menschen, die zu Hause häufig meditieren, kann ein Meditations- oder Bodenkissen sehr hilfreich sein. Obwohl man im Handel ein umfangreiches Angebot an Kissen findet, kann man sich ein Meditationskissen auch selbst schneidern und dadurch individuell, je nach Geschmack, gestalten.

Wer sich sein Meditationskissen selbst herstellen möchte, sollte sich zuvor genau überlegen, welche

  • Materialien
  • Farben und
  • Stoffe

er verwenden will. Wenn man bereits im Geiste weiß, wie das Kissen aussehen soll, ist das bei der Herstellung sehr hilfreich. Begonnen wird bei der Herstellung des Meditations- oder Bodenkissens mit der Füllung.

Füllungsarten

Dabei kann man zwischen einem festen Materialkern oder einer losen Füllung auswählen. Meditationskissen werden zumeist mit

gefüllt. Zur Not tun es aber auch

  • Kügelchen aus Styropor.

Empfohlen wird allerdings ein fester Materialkern aus Schaumstoff, da dies die Herstellung wesentlich erleichtert, denn der Schaumstoff kann in der gewünschten Größe zugeschnitten werden.

Anleitung

Entscheidet man sich für das lose Füllmaterial aus Dinkel, Kapok oder Styropor,

  • sollte man das Kissen in verschiedene Kammern einteilen,

damit die einzelnen Mengen dort bleiben wo sie sind und es nicht zur Bildung von unbequemen Sitzkuhlen kommt. Als erstes muss dabei ein großer Kern geschaffen werden. Diesen Kern steppt man mit mehreren Längs- und Quernähten ab. Dabei müssen kleine Öffnungen verbleiben, über die man das Material einfüllt. Nachdem dies geschehen ist, verschließt man die Öffnungen.

Entscheidet man sich hingegen für einen Sitzkern aus Schaumstoff,

  • sollte man mehrere Schichten davon übereinander legen,

damit eine möglichst große Stabilität gewährleistet wird. Um zu verhindern, dass die Schichten verrutschen, bringt man mit einer dicken Nadel mehrere Sicherungsstiche an.

Kissenüberzug

Nachdem man das Schwierigste geschafft hat, schneidert man sich dann den Überzug des Kissens. Dazu sollte man einen strapazierfähigen Stoff, der über eine hohe Festigkeit verfügt, auswählen. Die Form sollte großzügig zugeschnitten werden. Dabei ist es wichtig, auch die Höhe der Füllung zu beachten. Bleibt überschüssiger Stoff übrig, kann man diesen zum Schluss einfach abschneiden.

Um das Meditationskissen später auch reinigen zu können, sollte man es mit einem Reißverschluss ausstatten.

Nach getaner Arbeit kann man sogleich mit dem Meditieren beginnen.