Anwendung und Ablauf des PSA-Tests
Beim PSA-Test handelt es sich um eine Untersuchungsmethode zur Früherkennung von Prostatakrebs. Dabei misst man die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA). Mithilfe eines PSA-Tests können erhöhte PSA-Werte im Blut festgestellt werden. Bei der Untersuchung nimmt man dem Patienten ein wenig Blut ab. Informieren Sie sich über Anwendung und Ablauf des PSA-Tests.
Merkmale und Nutzen - Was ist ein PSA-Test?
Spricht man vom PSA-Test oder PSA-Screening, so ist damit eine spezielle Blutuntersuchung gemeint, die zur Früherkennung von Prostatakrebs dienen soll. Gemessen wird bei dieser Prozedur die Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA), da im Falle von Prostatakrebs der PSA-Wert stark erhöht ist. Allerdings hat dieses Verfahren den Nachteil, dass es keinen speziellen Grenzwert gibt.
Außerdem kann sich der PSA-Wert im Laufe des Lebens auch aus harmlosen Gründen, wie zum Beispiel einer Prostataentzündung oder durch sportliche Betätigungen, erhöhen.
Die Methode kommt bei Prostatakrebs auch zur Verlaufsbeurteilung der Erkrankung zur Anwendung. Allerdings werden die Kosten für den PSA-Test von den Krankenkassen nicht übernommen, sodass sie aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.
Normalwert, Total-PSA-Wert und Grenzwerte
Unter PSA versteht man prostataspezifisches Antigen. Dabei handelt es sich um einen Eiweißstoff, der in der Prostata entsteht. Im Falle einer Ejakulation ist das prostataspezifische Antigen im Sperma enthalten.
Durch einen PSA-Test ist es möglich, die Menge des PSA, das im Blut vorhanden ist, zu messen. Im Normalfall lassen sich nur geringfügige PSA-Mengen im Blut nachweisen.
Als Total-PSA-Wert gelten weniger als 2,5 ng/ml. Mit zunehmendem Alter erhöht sich allerdings der Wert. Eine Grenze von 4,0 ng/ml sollte aber nicht überschritten werden.
Besteht nun der Verdacht auf Prostatakrebs, kann ein PSA-Test durchgeführt werden, um weitere Hinweise auf die Erkrankung zu erhalten. So wird der Verdacht ab einem bestimmten Grenzwert erhärtet. Kommt es zu einem erhöhten Messwert, müssen anschließend weitergehende Untersuchungen wie eine Gewebeentnahme (Biopsie) erfolgen.
Oftmals führt man den PSA-Test jedoch auch ohne einen konkreten Verdacht als Suchtest durch. Auf diese Weise soll eine mögliche Prostatakrebserkrankung schon im frühen Stadium entdeckt werden.
Jährlicher Anstieg als Messwert und Zielgruppen des PSA-Tests
Entscheidend ist zudem mittlerweile nicht mehr die Höhe des PSA-Wertes, sondern ob es zu einem Anstieg kommt. So gilt ein jährlicher Anstieg von 0,75 ng/ml als bedenklich und sollte durch eine Gewebeprobe abgeklärt werden.
Doch selbst ein niedriger PSA-Wert ist nicht unbedingt ein Beweis, dass keine Krebserkrankung vorliegt. Aus diesem Grund sollte der Test nach einer gewissen Zeit wiederholt werden. Empfohlen wird ein PSA-Test für Männer ab 40 Jahren.
Die Befürworter des PSA-Tests weisen darauf hin, dass seit seiner Einführung ein deutlicher Rückgang der Todesrate bei Prostatakrebs zu verzeichnen ist.
Durchführung - Ablauf eines PSA-Tests
Ein PSA-Test erfordert nicht viel Aufwand. Da es sich dabei um einen Bluttest handelt, entnimmt man dem Patienten aus einer Armvene etwas Blut, das anschließend zu einem Labor geschickt wird, wo man es gründlich analysiert. Schon nach ein paar Tagen liegt das Resultat vor.
Bestimmung des PSA-Wertes
Im Rahmen der digital rektalen Untersuchung können nur Tumore erkannt werden, die sich im hinteren Abschnitt der Vorsteherdrüse befinden und eine bestimmte Größe aufweisen. Besteht Verdacht auf Prostatakrebs, greift man daher für weitere Untersuchungen auf den PSA-Wert zurück, der als Tumormarker gilt.
Wer führt den PSA-Test durch und wie teuer ist er?
Durchgeführt werden kann ein PSA-Test von jedem Arzt. Bestimmt wird der PSA-Wert normalerweise bei einem Urologen. Die Kosten von 20 Euro muss der Patient allerdings aus eigener Tasche bezahlen, da die gesetzlichen Krankenkassen nur dann für den Test aufkommen, wenn der behandelnde Arzt einen konkreten Prostatakrebsverdacht hat.
PSA-Schnelltests
Mittlerweile sind auch PSA-Schnelltests in Apotheken erhältlich. Diese Tests stellen jedoch keinen Ersatz für eine medizinische Untersuchung dar, da die PSA-Werte nicht so präzise gemessen werden können wie in einem professionellen Laboratorium.
Außerdem besteht die Gefahr, dass sich der Patient durch zu niedrige Testergebnisse fälschlicherweise sicher fühlt.
Vorbereitung auf den PSA-Test und was es vorab zu vermeiden gilt
Da der PSA-Wert durch bestimmte Umstände beeinflusst werden kann, ist es besser, den Test zu verschieben, wenn man im Vorfeld an einem Harnwegsinfekt erkrankt ist oder in den letzten sechs Wochen eine Biopsie an der Prostata durchgeführt wurde. Das Gleiche gilt, wenn in den letzten 48 Stunden vor dem Test sportliche Aktivitäten oder Geschlechtsverkehr betrieben wurden.
Kritik am Nutzen des PSA-Tests
Bislang gehört der PSA-Test jedoch noch nicht zum gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm, da der Nutzen noch umstritten ist. So kann es auch durch andere Faktoren zu einem Anstieg des PSA-Werts im Blut kommen. Dazu gehören:
- gutartige Vergrößerungen der Prostata
- Harnwegsinfektionen
- eine Prostataentzündung
- mechanische Reizungen durch sportliche Betätigungen wie beispielsweise Fahrradfahren
Ein erhöhter PSA-Wert ist deshalb kein zwingender Hinweis auf Prostatakrebs. Möchte man also bei einer Früherkennungs-Untersuchung den PSA-Wert bestimmen lassen, ist es sinnvoll, sich ausführlich vom Arzt beraten und die Ergebnisse erklären zu lassen.
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