Goldhämmerfüllung - Merkmale, Anwendungsgebiete und Behandlungsablauf

Als Goldhämmerfüllungen bezeichnet man Zahnfüllungen aus Gold. Sie kommen in der heutigen Zeit nur noch selten zur Anwendung, gilt jedoch als handwerkliches Meisterwerk - die Nachfrage steigt langsam wieder. Die Behandlung ist aufwendig und kostspielig. Dafür gilt diese Füllungstherapie als langlebigste von allen. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Goldhämmerfüllung.

Von Jens Hirseland

Goldhämmerfüllung - Merkmale, Funktion und Vorteile

Zu den ältesten Füllungstechniken der Zahnmedizin gehört die so genannte Goldhämmerfüllung. Da sie jedoch viel Aufwand erfordert, wird sie heutzutage nur noch selten angewandt. Außerdem eignet sie sich nur für kleine Kavitäten. Ein Vorteil der Goldhämmerfüllung besteht in ihrer langen Haltbarkeit, die mehr als 30 Jahre betragen kann.

Goldhämmerfüllungen werden auch als

  • Goldklopffüllung
  • Goldstopffüllung oder auch
  • gold foil compaction (engl.)

bezeichnet. Die gängige Abkürzung lautet "GHF".

Wie bereits erwähnt, wird die Goldhämmerfüllung lediglich für kleine Löcher geeignet. Der Randschluss ist jedoch optimal, sodass sich hier keine Bakterien bilden können, und ebenfalls ist die hervorragende Biokompatibilität zu erwähnen.

Die GHF gilt nachweislich als die haltbarste aller Zahnfüllungen. Die Lebensdauer beträgt mehr als 30 Jahre. Dies sind etwa 20 Jahre mehr als es bei Kompositen und Amalgam der Fall ist.

Merkmale des Pulvergolds und Foliengolds bei der Goldhämmerfüllung

Um eine Goldhämmerfüllung herzustellen, wird Pulvergold für den Körper der Füllung sowie Foliengold für die Oberfläche verwendet. Eine solche Kombination ermöglicht eine schnellere Anpassung.

Alternativ müsste der Zahnarzt die ganze Füllung aus Goldfolienschichten einklopfen. Die Höcker und Grübchen lassen sich dadurch, dass die Folie so dünn ist, optimal nachbilden.

Der Trend im Bereich der Zahnfüllung geht Richtung minimalinvasive Therapie. Auch wenn die Goldhämmerfüllung nur noch sehr selten angewandt wird, wird sie in letzter Zeit immer häufiger nachgefragt. So gelten Goldhämmerfüllungen als Meisterleistung im Handwerk.

Behandlungsablauf und Anwendungsgebiete der Goldhämmerfüllung

Bei der Goldhämmerfüllung wird das Gold vom Zahnarzt durch Klopftechnik Schicht für Schicht in das Zahnloch eingebracht. Eingesetzt werden dabei Füllformen aus

  • reinem Gold,
  • Schwammgold oder
  • Folien.

Nach dem Einsetzen der Füllung poliert der Zahnarzt zum Abschluss die Oberfläche. Am besten eignen sich Goldhämmerfüllungen für Gebissbereiche, an denen es zu keiner hohen Belastung kommt. In der heutigen Zeit verwendet man anstelle von Goldhämmerfüllungen jedoch lieber Füllungen aus Kunststoff.

Mithilfe von Goldhämmerfüllungen lassen sich kleine Defekte im Zahn sowie Kariesschäden im Zahnhalsbereich sowie auf den Kauflächen und in den Zahnzwischenräumen behandeln. Ebenfalls ist ein Einsatz nach einer Wurzelbehandlung, bei der ein Zahn mit Goldkrone versorgt worden ist, möglich.

Es kann sein, dass die Krone bei der Behandlung an ihrem Platz bleibt. Wichtig ist jedoch vor allen Dingen der dichte Verschluss an der Stelle, durch die man an den Wurzelkanal gelangt ist. Mit dünnen Goldfolien lässt sich dies am besten erzielen.

Bevor man die Zahnfüllung einlegt, muss der mit Karies befallene Bereich vollständig gereinigt werden. Bei einer geplanten Zahnhalsfüllung befindet sich der Schaden in den meisten Fällen am Zahnmark. Wichtig ist eine substanzschonende Arbeit.

Bei ausreichend Platz am ist die Anfertigung einer Unterfüllung möglich. Auf diese Weise wird das Zahnmark vor Kälte und Wärme geschützt.

Die Goldschichten werden mit Kondensorspitzen angeklopft. Es kommt durch eine kalte Verschweißung.

Schließlich wird mit Handinstrumenten gearbeitet; mit diesen lässt sich die Oberflächenform optimal ausarbeiten. Zum Schluss poliert man die Goldhämmerfüllung mit einer speziellen Paste.

Voraussetzungen für eine Goldhämmerfüllung

Wie bereits erwähnt, kann die Goldhämmerfüllung mit einer langen Haltbarkeit punkten. Wichtigste Voraussetzung ist eine gute Mundhygiene. Der Patient sollte dementsprechend ausreichend Eigenverantwortung zeigen und sich darüber bewusst sein, wie aufwendig diese Füllungstherapie ist.

Kariesschäden an den Zähnen sollte nicht vorhanden sein, wenn die Füllung angefertigt wird. Sobald es unerkannte oder unbehandelte Entzündungsherde gibt, können diese zur Entstehung neuer Karies führen.

Kosten der Goldhämmerfüllung und Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Die Anfertigung einer Goldhämmerfüllung ist sehr aufwendig. Dies macht sie zur kostenintensivsten Zahnfüllungen.

Von den Krankenkassen werden die Kosten nicht übernommen; es werden lediglich herkömmliche Füllungen mit Komposit oder Amalgam bezuschusst. Der Patient muss mit etwa 280 Euro pro Füllung rechnen.