Die Kosten für Zahnersatz: mögliche Zuschüsse und Einsparmaßnahmen
Auch im Alter oder nach einem Verlust der Zähne durch einen Unfall oder mangelnde Mundhygiene möchte man schöne Zähne und ein strahlendes Lächeln. Um dies zu ermöglichen, kommen verschiedene Varianten des Zahnersatzes zum Einsatz. Dass die Kosten für den Zahnersatz, je nach empfohlenem Umfang, sehr hoch sein können ist kein Geheimnis. Hier erfahren Sie, wie Sie nicht allein auf den Kosten sitzen bleiben und auf welche Weise Sie ein paar Euro sparen können.
Das kostet Zahnersatz
Die Kosten setzen sich unter anderem aus dem Honorar des Zahnarztes zusammen. Dieser fertigt Abdrücke des Kiefers oder Röntgenbilder für die Herstellung des Zahnersatzes an und übernimmt gegebenenfalls den Knochenaufbau für das Einsetzen von Implantaten. Die Honorarhöhe können zwischen gesetzlich und privat versicherten Patienten deutlich schwanken.
Zu den Gesamtkosten für einen Zahnersatz kommen dann die Anfertigung im Dentallabor und verschiedene Verbrauchsmaterialien.
- Diese anteiligen Kosten ergeben bei einer Vollprothese bis zu 800 Euro.
- Klammerprothesen und Teleskopprothesen bewegen sich im Bereich zwischen 600 und 900 Euro.
- Kronen werden extra berechnet. Einzelkronen können hier bis zu 1.000 Euro kosten.
- Zahnimplantate kosten zwischen 400 und 1.200 Euro.
- Am teuersten sind Brücken. Diese können für 1.400 bis 2.500 Euro angefertigt werden.
Zahnersatz wird immer teurer - was tun?
Früher übernahm die Kasse den größten Teil der Kosten, und der Patient zahlte einen vergleichsweise geringen Beitrag hinzu. Heute hat es fast den Anschein, als ob es umgekehrt wäre; als ob der Patient den Löwenanteil der Kosten schultern müsste und die Kasse nur noch einen geringen Pflichtanteil übernehmen würde. Was also tun?
Konsequente und begleitete Zahnpflege
Am besten ist es natürlich, wenn man sich konsequent um die Erhaltung und den guten Zustand seiner Zähne kümmert. Viel mehr noch als in vergangenen Tagen steht einem der Zahnarzt dabei zur Seite.
Früher verstanden sich Zahnärzte in erster Linie als reiner Restaurateur beziehungsweise als Berater, der tätig wurde, nachdem das Problem aufgetreten war und ohne Zahnersatz nicht mehr zu lösen war. Heute sehen sie sich eher als prophylaktische Berater, das heißt, sie versuchen den Patienten dahin zu bringen, seine Zähne so zu pflegen, dass er überhaupt keinen Zahnersatz braucht.
Der Weg ins europäische Ausland
Die zahnärztliche Versorgung ist im übrigen Europa nicht notwendigerweise schlechter als in Deutschland; ein Problem ist jedoch die Sprachbarriere. Ein bisschen Englisch können die meisten; aber ob es für ein medizinisches Gespräch reicht, zumal noch mit einem Zahnarzt, welcher möglicherweise der englischen Sprache auch nur teilweise mächtig ist?
Zahnersatz wird immer teurer und viele Patienten suchen deshalb günstige Wege um sich ihren Zahnersatz anfertigen zu lassen. Während früher nur die Unikliniken als Geheimtipp galten, zieht es heute immer mehr Patienten ins Ausland. Selbst die Krankenkassen tragen diesem Trend bei und erstatten Teile der Zahnbehandlung, wenn sie im europäischen Ausland stattfindet und ein Heil- und Kostenplan im Vorfeld eingereicht wurde, zurück.
Seit Einführung der Gesundheitsreform ist der Trend zur Zahnbehandlung im Ausland für viele Zahnärzte zur Gefahr geworden und so gibt es bereits deutsche Zahnarztpraxen die mit Zahnarztpraxen im Ausland kooperieren und ihren Patienten Empfehlungen aussprechen und die Nachbehandlung übernehmen. Doch die meisten Patienten werden bei einer Zahnbehandlung im Ausland nicht von ihrem deutschen Zahnarzt unterstützt und viele suchen sich auf gut Glück einen Zahnarzt im Ausland.
Zahnarztpraxen in Tschechien und Ungarn
Besonders beliebt bei Patienten die einen Zahnersatz benötigen sind Zahnarztpraxen in Tschechien und in Ungarn, dies liegt letztlich auch daran, dass einige Praxen massiv Werbung auf dem deutschen Markt schalten und sich auf deutsche Patienten spezialisiert haben. Deutschsprachiges Personal ist in tschechischen und ungarischen Zahnarztpraxen keine Seltenheit mehr und selbst deutsche Zahnärzte sind in diesen Ländern zu finden, die aus Kostengründen ihre Praxis ins Ausland verlegt haben und trotz einiger tausend Euro Ersparnis für den Patienten noch ausreichend Gewinn machen können.
Die Kostenersparnis die im Ausland winkt ist für viele Patienten der einzige Grund sich im Ausland behandeln zu lassen und auch wenn es zahlreiche gute Zahnarztpraxen gibt, die auf sehr hohem Niveau arbeiten, schweben Patienten die sich im Vorfeld nicht ausreichend erkundigen immer in der Gefahr eine Kostenersparnis auf Kosten der Qualität zu erreichen.
Gerade beim Zahnersatz rächt es sich, wenn keine hochwertigen Materialien verwendet werden und so kann die günstige Behandlung im Ausland zu einer teuren Nachbehandlung in Deutschland führen.
Im Vorfeld erkundigen
Patienten die vom eigenen Zahnarzt eine Empfehlung erhalten können, sollten sich glücklich schätzen, alle anderen Patienten sollten sich im Vorfeld bei ihrer Krankenkasse erkundigen, denn einige Krankenkassen führen Listen mit Zahnärzten im europäischen Ausland, die empfehlenswert sind und auf hohem Niveau arbeiten. Doch auch via Internet können sich Patienten im Vorfeld erkundigen, denn häufig sind in Foren Erfahrungsberichte von Patienten zu lesen, die sich bereits ihren Zahnersatz im Ausland anfertigen ließen.
Eine Entscheidung kann hier nur jeder für sich treffen, denn wenn alles gut geht, hat der Patient einen hochwertigen Zahnersatz und einige tausend Euro gespart. Wenn es allerdings zu Komplikationen kommt wird es schwierig für den Patienten, denn eine Nachbehandlung im Ausland durchzuführen ist sehr umständlich und deutsche Zahnärzte bügeln ungern die Fehler von ihren im Ausland ansässigen Kollegen aus.
Zahnersatz aus dem Ausland
Eine andere Möglichkeit ist es, auf Zahnersatz zurückzugreifen, der nicht in Deutschland, sondern in lohnkostengünstigen Ländern hergestellt wurde; natürlich unter Aufsicht von deutschen Zahntechnikern und nach Standards, wie sie in der Bundesrepublik üblich sind.
Wissenswertes zu den Zuschüssen von Krankenkassen
Grundsätzlich bezahlt die Krankenkasse einen festen Zuschuss, welcher am Befund fest gemacht wird.
Man kann mit etwa 30 bis 50 Prozent Zuschuss rechnen, allerdings nur für die günstigste Art des Zahnersatzes. Dies wird als Regelversorgung bezeichnet.
Behandlungsmethode und Zusatzleistungen
Es ist immer möglich, dass der Patient entscheidet, welche Behandlungsmethode zum Einsatz kommen soll.
Möchte man einen teureren, jedoch gleichartigen Zahnersatz als jener der von der Krankenkasse bezuschusst wird, muss die Differenz komplett vom Patienten allein getragen werden. Dies ist der Fall wenn die Regelversorgung als Grundleistung angewandt, jedoch noch weitere Leistungen in Anspruch genommen werden.
Eine andersartige Versorgung ist die für den Patienten kostenintensivste Entscheidung. Wählt man eine komplett andere Möglichkeit erhöht sich der Eigenanteil deutlich.
Je nach gewünschtem Zahnersatz muss man hierbei mit einer Eigenleistung von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro rechnen, da sich die Zuzahlung nach wie vor am günstigsten Zahnersatz orientiert.
Härtefall, Zahnzusatzversicherung und Bonusheft
In jedem Fall sollte man prüfen, ob ein sogenannter Härtefall vorliegt. Liegt der Patient beispielsweise mit seinem Verdienst unter einer definierten Einkommensgrenze, kann die Bezuschussung auch bei 60 bis 65 Prozent liegen.
Die Höhe der Eigenleistung kann durch das Führen eines Bonusheftes weiter gesenkt werden. Hier kann der Patient nachweisen, dass der über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren mindestens einmal jährlich bei der Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt war.
Auch eine Zahnzusatzversicherung kann hier hilfreich sein, welche einen Großteil des Eigenanteils übernimmt.