Fußprothese - Ziele und Formen

Prothesen gibt es für nahezu alle Körperbereiche. Die Fußprothese nimmt dabei einen besonders wichtigen Stellenwert ein, erlaubt sie dem Träger doch in vielen Fällen wieder die Fortbewegung. Sie kommt nach der Amputation eines Fußes oder aufgrund einer angeborenen Fehlentwicklung zur Anwendung. Informieren Sie sich über die Ziele und Technik der Fußprothese und werfen Sie einen Blick auf unterschiedliche Formen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Fußprothese - Merkmale und Funktion

Wir stehen auf ihnen, wir setzen sie zum Laufen ein, wir steigen Treppen und fühlen uns wohl, wenn wir ohne Socken auf warmen Fliesen tippeln. Beinahe unbemerkt werden die Füße für uns zu einem der wichtigsten und vor allem funktionalsten Körperteile. Auch die Prothesen müssen daher eine hohe Qualität erreichen.

Was wäre der Mensch ohne seine Füße? Ein aufrechter Gang wäre utopisch, das Gehen kleinster Schritte undenkbar. Aber auch unbewusst nehmen diese Gliedmaßen eine wichtige Funktion des Körpers ein: wir können uns auf dem Fuß abstützen, wenn einmal die Beine schwer werden und bereits eine kleine Neigung das Gewicht anders verlagert.

Selbst ohne einen konkreten Gedanken daran wird der Fuß so gesteuert, dass bequeme Schritte oder ein komfortabler Stand ermöglicht werden. Insofern muss die Technik der Prothese entsprechend ausgereift sein und diese Kriterien erfüllen können.

Wenn eine Amputation durchgeführt werden muss und das Tragen von normalen Schuhen nicht mehr möglich ist, kann eine individuell angepasste Fußprothese helfen. Zudem lassen sich auch kosmetische Mängel ausgleichen.

Im Regelfall wird bei einer Fußprothese die Spannung der Muskeln in das künstliche Modell übertragen und dort genutzt. Auch ohne eigene Füße wird damit eine Fortbewegung erlaubt.

Ursachen und Ziele der Versorgung mit einer Fußprothese

Es gibt unterschiedliche Ursachen, die eine Amputation des Fußes notwendig machen. Zu diesen zählen beispielsweise

Durch die Prothese sollen Gehfähigkeit des Patienten wiederhergestellt und werden und langfristig erhalten bleiben.

Der Fußprothese kommt aber nicht alleine das Erfordernis zu, dem Menschen überhaupt den Gang zu gewähren. Denn mit jedem Schritt wirken hohe Kräfte auf die

der Beine ein. Ein herkömmlicher Fuß ist daher im Vergleich zur Hand sehr gut gepolstert und wirkt beinahe weich. Damit kann er

  • eine federnde Wirkung erzielen
  • die einwirkende Energie abmildern und
  • den Verschleiß senken.

Die künstlichen Gliedmaßen sollen diesen Zweck natürlich gleichfalls übernehmen. Das gelingt in der Regel dadurch, dass die Prothesen nicht anatomisch korrekt nachgebaut werden, sondern eher ein grobes Modell des Fußes darstellen. Sie bilden eher eine funktionale Einheit statt eines Modells, das optisch nicht auffällt.

Formen von Fußprothese

Betrachtet man sich eine Fußprothese einmal genauer, so wird diese in unterschiedlichen Formen produziert. Nur sehr selten sind dabei aber auch die Zehen so ausgereift, dass sie eigenständige Bewegungen vollführen können. Entscheidender ist es hingegen, dass die künstlichen Gliedmaßen ein perfektes Zusammenspiel mit den Unterschenkeln sowie dem Knöchel - soweit dieser noch nutzbar ist - herstellen.

Die Prothese muss ihre Kraft aus den verbliebenen Muskeln des Unterschenkels beziehen und kann ihre Neigungen und sonstigen Bewegungen nur dann problemlos absolvieren, wenn der Knöchel als Gelenk eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zur Handprothese liegt die Herausforderung also nicht in der Verwendung einzelner Finger beziehungsweise der Zehen, sondern in der reibungslosen Bewegung an sich.

Das neueste Wunderwerk

Ein weiterer Meilenstein auf dem Wege zur Entwicklung eines nahezu perfekten Fußes ist im Jahre 2010 an der Universität in Michigan gelungen: Hier haben die Forscher eine Prothese erstellt, die die natürliche Bewegung des Fußes nachahmt. Die dabei aus dem Sprunggelenk kommenden Impulse werden genutzt und somit erneut verwendet.

Im Ergebnis lässt sich die Energie reduzieren, die für jeden Schritt benötigt wird. Etwa ein Zehntel geringer ist damit der Aufwand. Das mag zunächst nicht viel klingen, führt aber dazu, dass die Bewegung des Fußes

  • runder
  • natürlicher und
  • mit weniger Beeinträchtigungen

vorgenommen werden kann. Ein Nachziehen des Beines, wie es heute noch vielfach beobachtet wird, dürfte damit der Vergangenheit angehören.

Vorteile der Fuß- und Zehenprothese aus Silikon

Fuß- und Zehenprothesen sind häufig aus Silikon gefertigt. Dieses Material ist flexibel und lässt sich genau auf die Stumpfform abstimmen.

Als vorteilhaft erweist sich zudem, dass man die Technik bei nahezu jedem Fußdefekt anwenden kann. Die Passform wird durch die Nutzung verschieden harter Silikone optimiert.

Des Weiteren bringt Silikon sehr gute Hafteigenschaften mit. Es ist außerdem wasserbeständig und lässt sich auch farblich individuell gestalten.

Mögliche Probleme mit Fußprothesen

Bei der Anbringung einer Fußprothese kann es zu Problemen kommen. Der Chirurg sollte die Narben, zu denen es bei der Amputation kommt, möglichst nicht an der Fußsohle platzieren. Wichtig ist zudem die Form des Stumpfendes - idealerweise ist es glatt modelliert; anderenfalls kann es zu Druckstellen kommen.

Die Druckverteilung stellt ein Problem bei kurzen Fußstümpfen dar. Zudem werden Veränderungen im Abrollverhalten wahrgenommen.