Das Baby im 4. Monat

Im vierten Lebensmonat findet die nächste Vorsorgeuntersuchung statt. Das Baby kann sich nun zur Seite drehen.

Von Claudia Haut

Im vierten Lebensmonat nimmt die Bewegung einen wichtigen Stellenwert ein - das Baby kann jetzt weitaus mehr, als nur sein Köpfchen anzuheben und zu drehen. Mit aller Kraft wird es versuchen, sich nach oben zu stemmen und von der Bauchlage auch wieder in Rückenlage begeben.

Die Kleinen entwickeln eine große Strampelkraft, was sich besonders beim Wickeln bemerkbar macht. Mitunter schieben sie sich dadurch schwungvoll nach hinten, sodass auf eine Polsterung in Kopfhöhe geachtet werden sollte.

Baby niemals unbeaufsichtigt auf der Wickelkommode lassen

Keinesfalls sollte ein Baby zudem beim Wickeln - wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde - aus den Augen gelassen werden. Gerade jetzt, wenn das Baby drei Monate alt wird, ist es noch gefährlicher als in den Wochen zuvor. Das Baby kann sich nun nämlich zur Seite drehen und so leicht von der Wickelkommode fallen.

Sprache und Kommunikation

Sein Köpfchen kann das Baby nun schon recht gut halten und auch das Greifen klappt immer besser. Besonders herzergreifend ist es, wenn das Baby gekitzelt wird und anfängt, richtig laut zu lachen. Viele Babys plappern mit drei Monaten schon fröhlich "ba-ba-ba" oder "da-da-da" vor sich hin.

Neben dem Schreien werden Mitteilungen nun also auch über die erste Lallphase geäußert. Die Kleinen entwickeln ein Verständnis für den Klang der Stimme sowie für ihren Namen.

Das eigene Befinden wird neben dem Schreien und den Lauten auch durch die Mimik geäußert. Somit sind Blickkontakte auch eine wichtige Möglichkeit der Kommunikation.

Förderung der Sprache

Gerade wenn das Baby anfängt zu plappern, sollten die Eltern viel mit ihm sprechen, damit es die Sprache hört und die Bedeutung lernen kann. Dabei kann man dem Baby alles Mögliche erzählen; es wird ein begeisterter Zuhörer sein.

Mit der Zeit entwickelt so manches Baby sein Lieblingsgeräusch, welches es immer wieder von sich gibt. Auch neue Möglichkeiten, Geräusche zu entwickeln, stehen bei vielen Kindern in diesem Alter hoch im Kurs.

Man sollte viel mit seinem Baby sprechen umd die Sprache zu fördern
Man sollte viel mit seinem Baby sprechen umd die Sprache zu fördern

Ruhephasen nicht vergessen

Gleichzeitig müssen die jungen Eltern jedoch auch darauf achten, das Baby nicht zu überfordern. Wenn es sich nicht mehr auf das Spielzeug konzentriert oder Mama und Papa nicht mehr beachtet, so sollte man es in Ruhe lassen.

Zuhören und das Greifen nach einem Spielzeug sind Höchstleistungen, die das Baby sehr anstrengen. Es braucht immer wieder Ruhephasen, um abschalten zu können.

Typisch für dieses Alter ist bei vielen Babys, dass sie sich nun auch in der Selbstbeschäftigung üben. Diese Erfahrung sollte man ihnen unbedingt lassen. Meist sind die Kleinen dabei so konzentriert, dass sie besonders schnell müde werden.

Sinne und motorische Fähigkeiten

Bedeutend ist in diesem Lebensmonat die Entwicklung des räumlichen Sehens. Zudem nimmt das Interesse an bunten Sachen deutlich zu.

Was den Hörsinn angeht, so können die Babys die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, mittlerweile besser erkennen. Typisch ist ebenso, dass alles, was in greifbarer Nähe wird, mit den Händen, als auch mit dem Mund erkundet wird. Die Hand-Augen-Koordination verbessert sich; zudem schaffen es die meisten Babys, sich vom Bauch auf den Rücken zu drehen.

Spielideen 4. Monat:

  • Rasseln
  • Babytrainer
  • Quietsche-Entchen
  • Gemeinsames Baden
  • Schmusetuch

Sicherheitsgefühl

Am sichersten fühlt sich ein viermonatiges Kind, wenn es die Nähe von seinen Bezugspersonen, meist also den Eltern, spürt. War es in den Monaten zuvor meist problemlos möglich, dass auch mal andere Familienmitglieder oder Freunde das Kind halten, so ist es in diesem Alter deutlich kritischer, wenn es darum geht, sich nicht vertrauten Personen zu nähern; schnell fängt es dann an zu schreien.

Das Fremdeln kann mitunter auch schwierig werden, wenn ein Babysitter auf das Kind aufpassen soll. Eltern wird geraten, sich für das Kennenlernen beider Seite ausreichend Zeit zu nehmen.

Nachts mehr Ruhe

Auch, wenn Durchschlafen längst noch nicht zur Regel geworden ist, werden die Nächte deutlich ruhiger und es kommt zu entspannteren Einschlafphasen. Dies liegt vor allem auch daran, dass der Bewegungsdrang des Kindes nun deutlich angestiegen ist, was dazu führt, dass es schneller ermüdet. Nach einigen Stunden jedoch geht das Geschrei wieder los, denn der Hunger lässt auch den aktivsten kleinen Abenteurer irgendwann nicht mehr schlafen.

Die nächste Vorsorge steht an: U4

Zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat steht wieder eine Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt an, die U4. Meist erfolgen hier auch die ersten Impfungen.

Der Kinderarzt überprüft,

  • ob das Baby das Köpfchen halten kann
  • ob es das Köpfchen in Bauchlage heben kann und
  • wie viel es inzwischen an Gewicht zugelegt hat.

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Gewichtszunahme nun immer langsamer abläuft; in diesem Monat nehmen Babys durchschnittlich etwa 600 Gramm zu. Mädchen wiegen dabei 6.400 g, Jungen 7.000 g. Bei der Körpergröße wird ein Plus von drei bis vier Zentimeter gemessen.

Förderungsmöglichkeiten

Neben der Förderung durch Sprechen und Vorlesen sollten auch Rasseln sowie andere klingende Spielzeuge zum Einsatz kommen, um das Gehör zu schulen. Bereits mit einfachen Mitteln, wie etwa einer Papiertüte, kann man den Hörsinn des Babys trainieren.

Generell gilt es, die Anzahl an Spielzeugen möglichst gering zu halten und dem Nachwuchs nicht alle Möglichkeiten gleichzeitig anzubieten; er wäre im Nu damit überfordert. Stattdessen sollte man die Spielzeuge abwechseln, um zudem Langeweile vorzubeugen. Natürlich ist es ratsam, den Kleinen dabei eine kleine Auswahlmöglichkeit zu bieten, damit sie selbst entscheiden können, denn auch dies fördert sie in ihrer Entwicklung.

Ebenfalls und weiterhin wichtig: die Förderung der Motorik. In den eigenen vier Wänden können diverse Bewegungsübungen mit dem Baby durchgeführt werden. Als Zusatz bieten sich entsprechende Kurse an. Besonders beliebt in diesem Zusammenhang ist das Babyschwimmen, welches zum Beispiel von Schwimmbädern oder Volkshochschulen angeboten wird.