Beförderung - Vorzüge, Vorbereitung und wichtige Tipps

Stuft der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer in der Rangordnung höher, spricht man von einer Beförderung. Diesen beruflichen Aufstieg erarbeiten sich viele Angestellte über viele Jahre - sie möchten mehr Verantwortung und spannendere Aufgaben übernehmen sowie mehr Gehalt. Wer Karriere machen möchte, sollte wissen, was in Sachen Vorbereitung zu beachten ist. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Beförderung.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Beförderung - Ambitionen und Grundlagen

Bei der Beförderung handelt es sich um die Höherstufung eines Arbeitnehmers in der Rangordnung durch den Arbeitgeber. Geht es um die Karriereziele eines Arbeitnehmers, steht die Beförderung oftmals an erster Stelle. Sie steht für den beliebten Ausdruck "Karriere machen", und auf eben dieser Karrierleiter möchten viele Angestellte möglichst weit nach oben klettern.

Dabei können sie durch unterschiedliche Ambitionen motiviert werden, wie etwa

  • mehr Einfluss im Job
  • spannendere Aufgaben
  • mehr Verantwortung und
  • eine bessere Bezahlung.

Natürlich sollten ein paar grundlegende Faktoren gegeben sein, damit eine Beförderung überhaupt erst in Betracht gezogen wird. Zu diesen zählen

  • das Streben nach mehr Verantwortung
  • großer Ehrgeiz
  • der Wille, sich weiter zu bilden
  • ein umfachendes Fachwissen
  • eine hohe Kompetenz und
  • hervorragende Leistungen.

Diese Fähigkeiten zu besitzen, ist die eine Sache - entscheidend ist, dass der Arbeitgeber diese erkennt sieht und entsprechend zu schätzen weiß. Und hier muss man im Notfall ein wenig nachhelfen; auf jeden Fall gilt es, die Beförderung richtig vorzubereiten.

In der Regel geht es hierbei nicht darum, sich möglichst penetrant selbst darzustellen und sich aufdringlich in Szene zu setzen - dies wird bei den wenigsten Arbeitgebern gut ankommen. Stattdessen gilt es, in den richtigen Momenten das passende Maß an Selbstpräsentation zu bringen.

Tipps zur Vorbereitung

Timing und Geduld sind dabei zwei wichtige Punkte, auf die geachtet werden sollte. Wer eine Beförderung richtig vorbereitet,

  • macht sich sichtbarer
  • zeigt Interesse
  • zeigt Eigeninitiative
  • hebt sich von anderen potentiellen Kandidaten ab
  • zeigt, dass man den Schritt wirklich gehen möchte und
  • verdeutlicht, dass man auch für die neue Position geeignet ist.

Das Ziel sollte es sein, dem Arbeitgeber positiv im Gedächtnis zu bleiben, sodass dieser einem eine hohe Kompetenz zurechnet und man diesem direkt in den Sinn kommt, wenn es um die Besetzung einer höheren Stelle geht. Neben den besagten grundlegenden Faktoren wie guter Leistung etc. kann man mit einigen Fragen an den Chef ebenfalls für eine häufigere positive Wahrnehmung seinerseits sorgen, so etwa

  • was mit einem bestimmten Schritt/Projekt etc. erreicht werden soll - man denkt über die konkrete Aufgabenstellung hinaus und punktet mit strategischer Denkweise und Zukunftsorientierung
  • worauf der Kunde achtet (sofern man diesen nicht kennt) - damit zeigt man Pflichtbewusstsein, Sorgfalt und Kundenorientierung
  • ob Mitarbeiter XY nicht besser für die Aufgabe geeignet wäre - mit dem richtigen Timing punktet man hier mit Teamorientierung, was als Manager sehr wichtig ist
  • ob man die gute Idee von Mitarbeiter XY nicht aufgreifen sollte - man zeigt, dass einem das bestmögliche Ergebnis am wichtigsten ist
  • wie ein Projekt mit hoher Außenwirkung kommuniziert werden soll - man hat den guten Ruf des Unternehmens im Sinn und möchte diesen unterstützen
  • ob man zusätzliche Projektaufgaben übernehmen kann - man zeigt Motivation, Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft; wichtig ist natürlich auch die anderen Aufgaben hervorragend zu erfüllen und ein Gespür dafür aufweist, welche Bereiche dabei besonders wichtig sind
  • ob etwas wirklich zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählt - man hat das große Ganze im Blick und möchte die Firma vor falschen Entscheidungen bewahren

Fehler nach der Beförderung vermeiden

Doch nicht nur vor, sondern auch nach einer Beförderung gibt es Fehler, die man als Arbeitnehmer machen kann. Wer sein Ziel erreicht hat und nun beruflich höher gestellt ist, an den werden auch ganz andere Erwartungen gestellt - wichtig ist, sich mit den neuen Aufgaben vertraut zu machen und diese bestmöglich zu meistern.

Man sollte die Beförderung besonders zu Beginn als Bewährungsprobe ansehen. Der Arbeitgeber muss davon überzeugt werden, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Folgende Fehler sollten vermieden werden:

  • nicht loslassen können - die Arbeit, die man zuvor erledigt hat, muss man nun an seine Mitarbeiter übergeben; so gibt man dem Team nicht die Möglichkeit, dass es sich beweisen kann, und verbraucht unnötig Energie
  • überheblich werden - der Weg, den man einschlagen möchte, ist auch als nun führende Kraft nicht immer der einzig richtige; außerdem macht man sich beim Versuch, diese Ideen stets durchsetzen zu wollen, nur Feinde
  • nicht vorausschauend handeln - als Führungskraft ist es wichtig, einen Plan B zu haben und an eventuell auftretende Probleme zumindest gedacht zu haben; man sollte sich stets auf dem Laufenden halten
  • keinen klaren Kurs haben - als Teamleader muss man in der Lage sein, klare Signale zu senden, um die Mitarbeiter nicht ins Chaos stürzen zu lassen
  • unehrlich zu sich selbst sein - man hat so lange für diese Stelle gekämpft; dass man scheitert, ist gar nicht möglich: es ist nicht einfach, aber wichtig, sich einzugestehen, dass jemand anderes besser für die Position geeignet wäre
  • die Konkurrenz unterschätzen - wurde man befördert, hat man sich gegen einige Konkurrenten durchsetzen können; diese gilt es jetzt nicht zu unterschätzen: sich anbahnende Konflikte sollte man erkennen und schnell dagegen ansteuern

Eine Beförderung ablehnen - Gründe und Vorgehensweise

Was viele Arbeitnehmer möglicherweise nicht unbedingt bedenken: es gibt auch einige Punkte, die gegen eine Beförderung sprechen können. So ist es in manchen Fällen sinnvoller, diese abzulehnen.

Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang keine allgemein gültigen Aussagen. Stattdessen kommt es natürlich immer auf die individuelle Situation an.

So kann man beispielsweise andere Karrierepläne haben, sodass die Beförderung keine neue Perspektive bringen würde. In diesem Fall läuft man schlimmstenfalls in eine berufliche Sackgasse, würde man die das Angebot annehmen.

Sofern der Schritt beruflich passen würde, gilt es zu überprüfen, ob auch die Lebensplanung nicht im Weg steht. Nach einer Beförderung liegt der Fokus in der Regel auf dem neuen Job - sind gerade beispielsweise Kinder geplant, kommt der berufliche Aufstieg möglicherweise nicht im richtigen Zeitpunkt.

Wer seine berufliche Flexibilität nicht aufgeben möchte, sollte sich ebenfalls überlegen, ob die Beförderung nicht möglicherweise doch die falsche Entscheidung darstellt. Auch sollte man vorsichtig sein, wenn man als Angestellter in die Falle "vergiftete Beförderung" tappt: dabei ködert man Mitarbeiter mit neuen Herausforderungen, die sich jedoch als unlösbare Aufgaben herausstellen und nach Überforderung, dadurch entstehenden Fehlern und Abmahnungen schließlich zur fristlosen Kündigung führen.

  • Svenja Hofert Das Karrieremacherbuch: Erfolgreich in der Jobwelt der Zukunft. Wie Du morgen Karriere machst, Eichborn, 2009, ISBN 3821859911
  • Jürgen Lürssen Die heimlichen Spielregeln der Karriere: Wie Sie die ungeschriebenen Gesetze am Arbeitsplatz für Ihren Erfolg nutzen, Piper, 2008, ISBN 3492244548
  • Heiko Mell Erfolgreiche Karriereplanung, Springer, Berlin, 2006, ISBN 3540298657
  • Martin Wehrle Lexikon der Karriere-Irrtümer: Worauf es im Job wirklich ankommt, Econ, 2009, ISBN 3430200598
  • Horst G. Kaltenbach Persönliches Karrieremanagement - Wie Karriere heute funktioniert - Einsichten und Tools vom Karriere-Doc, Dr. Th. Gabler Verlag, 2008, ISBN 3834911135

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