Schirmmütze

Sowohl Schirmmütze als auch Uschanka haben sich aus dem militärischen Bereich kommend zu einem populären zivilen Kleidungsstück entwickelt. Die Schirmmütze ist ein Klassiker, der beispielsweise in Form des Basecaps weltweit die Köpfe von Alt und Jung erobert hat. Lesen sie hier alles über die Schirmmütze.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Schirmmütze geht auf den Tschako zurück - einer im neunzehnten Jahrhundert gebräuchlichen militärischen Kopfbedeckung, die sich durch eine zylindrische oder zumindest konische Form des Kopfteils auszeichnete, der wiederum von der Flügelkappe der ungarischen Husaren abstammt und deshalb auch als "ungarischer Hut" bezeichnet wird.

Geschichte des Schirms

Der Tschako besaß

  • einen Augen-, manchmal auch
  • einen Nackenschirm.

Letzterer ist bei der modernen Schirmmütze nicht mehr anzutreffen - der Augenschirm, auch Vorderschirm genannt, hingegen hat ihr zu ihrem Namen verholfen.

Indem der Hutturm des Tschakos schrittweise verkleinert wurde, entstanden die ersten Schirmmützen - und auch das Képi der französischen Armee bzw. Gendarmerie ist im Grunde nichts als ein verkleinerter Tschako. Der Schirm hingegen wurde beibehalten, da er eine praktische Funktion besitzt:

  1. Er dient dem Schutz der Augen von UV-Einstrahlung,
  2. schützt aber auch das Gesicht vor Regen und anderen Niederschlägen.

Bei der militärischen Variante der Schirmmütze, die als Bestandteil der Uniform getragen wird, ist zudem die Möglichkeit zur Anbringung von Dekorationen wichtig, die auf

  • Organisationszugehörigkeit und
  • Rang

ihres Trägers hinweisen.

Dienstmütze

Modell für viele militärische Schirmmützen stand die sogenannte "Deutsche Schirmmütze", die durch ihre geschwungene Form charakterisiert ist. Mit Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 wurde ihre Spitze sogar noch einmal erhöht. Dieser Schnitt ist Vorbild für die Dienstmützen in vielen anderen Staaten, sei es

  • bei der italienischen Polizei oder
  • dem US-amerikanischen Militär.

Auch in nicht-militärischen Organisationen findet sich die Schirmmütze als Dienstmütze, etwa

  • bei der Feuerwehr,
  • in der Seefahrt oder
  • im formellen Sport.

Auch Schüler- und Studentenmützen liegt in ihrer Urform die Schirmmütze zugrunde. Privat wird sie heutzutage vor allem in Form des Basecaps in der Freizeit und zum Sport getragen.

Aber auch viele modische Strickmützen für den Winter bestechen durch einen kleinen, angestrickten, verstärkten Schirm, der das Gesicht vor Schneefall schützt. Auch die Kapuzen von hochwertigen Outdoorjacken verfügen zum Zweck des Regenschutzes über einen eingearbeiteten Schirm.

Zivile Formen

Abgewandelte zivile Formen der Schirmmütze sind auch

  1. der Elbsegler,
  2. die Schiebermütze oder
  3. die Prinz-Heinrich-Mütze.

Auch die aktuell besonders von Frauen getragene Ballonmütze geht auf die Schirmmütze zurück. Je nach Material kann sie sommers wie winters getragen werden.