Schiebermütze

Die Schiebermütze erlebt gerade wieder eine Renaissance. Wurde sie in den 1990er Jahren von der HipHop-Szene, die sie wiederentdeckt hatte, vor allem noch verkehrt herum getragen, ist der Anblick einer korrekt getragenen Schiebermütze aus Tweed oder anderen klassischen Stoffen heutzutage auch bei jungen Männern keine Seltenheit mehr. Lesen sie hier alles über die Schiebermütze.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die flache, barettartige Schiebermütze mit ihrem

  1. kleinen Schirm und
  2. charakteristisch vornüber geneigtem Oberteil

indessen erlebt dagegen zurzeit ein Revival. War sie in den 1930er Jahren vor allem noch als Arbeitermütze verbreitet - die Altberliner Bezeichnung "Schieber" bedeutet nichts anderes als "Vorarbeiter" -, fand sie sich später im Bereich der gehobenen Freizeitbekleidung wieder, etwa bei der

  • formellen Sport- oder
  • Jagdbekleidung.

Dieser Umstand, gepaart mit den vorherrschenden Materialien

  • Tweed,
  • Cord oder
  • Filz,

führte dazu, dass die Schiebermütze lange Zeit ein Altherrenimage genoss und als schlichtweg uncool galt.

Revival der 90er Jahre

In den Neunzigerjahren wurde sie von der HipHop-Szene wiederentdeckt - allerdings trug man sie mit dem Schild nach hinten, um den ironischen Bruch mit der Tradition zu symbolisieren. Auf dem nach vorn getragenen Mützenrücken prangten die Logos der Hersteller.

Insbesondere die Firma Kangol profitierte von der Widerentdeckung der Schiebermütze durch junge Leute. Es gab eine Zeit Mitte der Neunziger, als jeder Jugendliche, ob männlich oder weiblich, mindestens eine, besser zwei Kangol-Mützen besaß.

Etwa zehn Jahre später begannen sich die Mützen wieder in ihre ursprüngliche Position zu drehen, geschuldet einerseits dem Revival der Mode der Zwanziger- und Dreißigerjahre, andererseits der Wiederentdeckung des klassischen Kleidungsstils, der nicht mehr als "uncool" gilt, sondern im Gegenteil als Zeichen von Stil, Weltgewandtheit und Eleganz.

Auch hat sich die Schiebermütze von der Unisex-Kopfbekleidung der Neunziger wieder zur nahezu puren Männermütze (zurück-)entwickelt. Schauspieler wie Brad Pitt oder George Clooney haben es vorgemacht: Der Gentleman von Welt trägt wieder Schiebermütze, am liebsten in Anthrazittönen. Toll dazu passen

  • ein schwarzer Wollmantel und
  • ein locker um den Hals geschlungener Schal.

Von Frauen hingegen kann die Schiebermütze im Rahmen des Garconne- oder Boyfriend-Looks als Stilbruch zu betont femininen Accessoires wie

getragen werden.