Bernsteinschmuck

Bernsteinschmuck erfreut sich großer Beliebtheit. Schon für Babys findet man zahlreiche Schmuckstücke in Form von Ketten und Armbändern, um beispielsweise die untersützende Wirkung beim Zahnen zu nutzen. Abgesehen von den heilenden und wohltuenden Effekten stellt diese Variante einen besonderen Hingucker in zahlreichen Farbnuancen dar. Informieren Sie sich über die Vielfalt und die Besonderheiten von Bernsteinschmuck.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Bernsteinschmuck - Entstehung und Alter

Bernstein, auch als Succinit oder Amber bezeichnet, stellt ein Baumharz dar, welches vor Millionen von Jahren aus Kiefernwunden sowie aus anderen Nadelhölzern ausgetreten und anschließend ausgehärtet ist. Bis das Harz zu Bernstein wurde, waren einige Schritte notwendig: durch Brandung, Wasser und Eis erfolgte eine Absenkung in tiefe Erdschichten. Staub, Sand und Schichten aus Stein schütteten das Harz zu; durch den Druck und den Luftabschluss wurde daraus über einen langen Zeitraum Bernstein.

Das Alter der fossilen Harze beträgt bei den ältesten Varianten über 300 Millionen Jahre. Die meisten Bernsteine sind vor ca. 55 Millionen Jahren entstanden, während man in der Dominikanischen Republik 35 Millionen Jahre alte Bernsteine vorfindet.

Bernstein wird erst als solches bezeichnet, wenn das fossile Harz ein Alter von einer Million Jahre überschreitet. Davor nennt man es Kopal.

Verbreitung von Bernstein

Bernstein ist vornehmlich in den nördlichen und gemäßigten Breiten der Erde zu finden. Ein besonders reiches Vorkommen gibt es in der südlichen Ostsee. Hier nennt man ihn Baltischer Bernstein Die Gewinnung erfolgt außerdem in zahlreichen anderen Ländern, zum Beispiel England, Italien, Spanien, Portugal aber auch in Japan, Mexiko, Kanada oder auf Madagaskar.

Merkmale von Bernstein: Farben, Gewicht und Größen

Den einen Farbton Bernstein gibt es nicht. So finden sich zahlreiche Farbnuancen, die von hellem Gelb über Orange bis hin zum dunklen Braun reichen. Wird er poliert, weist er einn druchsichtigen honigfarbenen Schimmer auf.

Bei längerer Lagerung in eisenhaltiger Umgebung geht der Farbton ins Rötliche über, während Schwefelkies für eine grünliche Farbgebung sorgt. Auch bläulich schimmernde und elfenbeinfarbene Varianten sind bekannt. So stellt Bernstein als Schmuck auch zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten dar.

Bei Bernstein handelt es sich um ein sehr leichtes Material, was ihn besonders auch als Schmuck beliebt macht. Ein Kubikzentimeter bringt nur knapp über ein Gramm auf die Waage.

Sucht man am Strand - dort, wo er angespült wird - nach Bernstein, findet man meist Größen, die man mit Kieselsteinen vergleichen kann. Größer als eine kleine Faust fallen Bernsteinfunde sehr selten aus.

Naturbernstein oder Fälschung?

Gerade beim Kauf von Bernsteinschmuck sollte man darauf achten, dass es sich um Naturbernstein handelt. Denn leider sind im Handel auch zahlreiche Fälschungen im Umlauf.

Allerdings müsste man zum Überprüfen auf Echtheit ein wenig Aufwand betreiben. Hält man eine glühende Nadel an den Stein und zieht diese darüber. Echter Bernstein wird schmierig und riecht harzig. Unter Umständen erzielt man diesen harzigen Geruch auch bereits durch Reiben zweier Bernsteinstücke aneinander.

Ebenso kann man ihn in Wasser legen: echter Bernstein sinkt in Süßwasser, Plastik hingegen schwimmt darauf. Und schließlich hilft UV-Licht: ein Imitat wird unter UV-Licht nicht blau-weiß strahlen, so wie es bei echtem Bernstein der Fall ist.

Heilwirkung, Einschlüsse (Inklusen) und Co.: Besonderheiten und interessante Fakten über Bernstein

Bernstein wird nicht nur als Schmuck, sondern auch als Heilstein verwendet. So wird ihm eine schmerzstillende und beruhigende Wirkung zugeschrieben. Diese kann man auch in Form einer Bernsteinmassage nutzen.

Was den Stein ebenfalls besonders macht, sind seine Einschlüsse bzw. Inklusen. So findet man etwa Blätter oder Tiere bzw. Tierhaut in zahlreichen Funden, wie zum Beispiel

  • Spinnen
  • Wespen
  • Fliegen
  • Schneckenhäuser oder
  • Reptilienhaut

Mit dem Kauf solcher Besonderheiten erhält man einen spannenden Einblick in die Zeitreise des Bernsteins.

Das Wort "Bernstein" stammt übrigens aus dem mittelniederdeutschen "bernen", was mit "brennen" zu übersetzen ist. So kann man Bernstein auch als Brennstein bezeichnen, denn bereits mit einem Streichholz lässt er sich anzünden. Neben der Brennbarkeit zählt auch die elektrostatische Aufladbarkeit zu den interessanten Eigenschaften von Bernstein.

Fazit Bernsteinschmuck

Alles in allem stellt Bernstein ein besonders interessantes und vielseitiges Material für Schmuck dar. Es kann auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden. Wer lange Freude an diesem Schmuckstück haben möchte, sollte darauf achten, es richtig zu pflegen.