Tama, Rajas, Sattva - Die richtige Ernährung beim Yoga

Zwischen Yoga und Ernährung besteht ein wichtiger Zusammenhang. Beachtet man hinsichtlich der verzehrten Nahrungsmittel ein paar Regeln, kann man deutlich besser von der Wirkung des Yoga profitieren. So gelten bestimmte Lebensmittel als besonders empfehlenswert, während andere das Wohlbefinden hemmen können. Man teilt die Lebensmittel in drei Hauptkategorien ein. Informieren Sie sich über die richtige Ernährung beim Yoga.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Yoga und Ernährung - Wo liegen die Zusammenhänge?

Einige Sportler sehen Yoga ausschließlich als Leibesertüchtigung, welche die Beweglichkeit schult. Wer jedoch Yoga als Lebenseinstellung betreibt, weiß um seinen Grundsatz, den Körper, den Geist und die Seele zu vereinen. Eine besondere Bedeutung kommt im Yoga der Ernährung zu, weil diese darüber entscheidet, wie wir uns fühlen, wie wir uns entwickeln und ob wir krank oder gesund sind.

Die Ernährungsregeln im Yoga sind traditionell überliefert und werden mit Respekt und Achtung vor der Nahrung angewandt. Schließlich ist diese, ebenso wie der Mensch, ein wertvolles Ergebnis der Schöpfung. Ohne

  • Licht
  • Sonne
  • Wasser
  • Luft und
  • Erde

hätte sie nicht hergestellt werden können. Im Universum steht alles in einem komplexen Zusammenhang, der nie außer Acht gelassen werden darf. Deshalb wird der Ernährung im Yoga eine besondere Bedeutung beigemessen.

Nahrung soll den Menschen sättigen. Dies ist nicht nur auf seinen körperlichen Zustand bezogen.

Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, auch die geistigen Fähigkeiten zu verbessern und das Energielevel aufzufüllen. Ebenso sorgt die richtige Ernährung für einen stabilen Gefühlsbereich.

Tamas, Rajas, Sattva: Die Einteilung der Nahrungsmittel im Yoga

Im Yoga werden die Nahrungsmittel je nach Eigenschaft in drei Arten eingeteilt: Tamas, was für Trägheit steht, Rajas für Unruhe und Sattva für Leichitgkeit.

Tamasige Produkte

Tamasige Produkte stehen für Trägheit und Lähmung. Zu ihnen zählen Drogen und Medikamente sowie konservierte und tierische Lebensmittel.

Tamasig können aber auch Pilze sein, weil sie unter Umständen den Körper vergiften. Wer zu viele rajasige oder sattvige Lebensmittel auf einmal zu sich nimmt, ernährt sich ebenfalls tamasig.

Zu einer tamasigen Ernährung zählt also alles, was den Körper lähmt und den Energiefluss hemmt. Auch verkochte, unreife sowie haltbar gemachte Nahrungsmittel, so etwa in Form von Fertiggerichten, werden zur tamasigen Nahrung gezählt. Wer sich yogisch ernähren möchte, sollte diese weitestgehend meiden.

Rajasige Produkte

Rajasige Lebensmittel stehen für Aktivität, aber auch für Gereiztheit. Dies können Genussmittel sein, beispielsweise Kaffee oder schwarzer Tee.

Ebenfalls gehören zur rajasigen Ernährung scharfe, süße, saure oder bittere Lebensmittel. Auch schlecht kombinierte oder hastig verschlungene Lebensmittel sorgen dafür, dass der Mensch unruhig wird.

Ebenso gehören zu scharf gewürztes Essen, weißes Mehl und raffinierter Zucker dazu. Solche Produkte, die den Menschen emotional aufwühlen können, sollten möglichst in geringen Mengen verzehrt werden.

Sattvige Produkte

Die sattvige Ernährung ist auf Ausgeglichenheit bedacht und stellt die ideale Ernährung dar. Diese Lebensmittel tragen dazu bei, dass der Mensch über einen freien Energiefluss verfügt.

Dazu müssen diese in der richtigen Menge und in Ruhe aufgenommen werden. So kann der Körper mit wertvollen Nährstoffen versorgt werden und erhält neue Energie.

Je frischer die Nahrungsmittel sind, desto besser. Rohkost sollte man gekochten Produkten vorziehen.

Empfehlenswerte yogische Lebensmittel und Getränke

Wer sich yogisch ernährgen möchte, sollte also möglichst auf die sattvige Ernährung setzen. Neben pflanzlichen Produkten wie

stehen naturbelassene Lebensmittel auf dem Speiseplan, die von Tieren produziert werden. Unter anderem sind dies Milch und Milchprodukte sowie Honig.

Gleichmut und innere Stärke durch die richtige Ernährung erlangen
Gleichmut und innere Stärke durch die richtige Ernährung erlangen

An Getränken stehen

an erster Stelle. All diese Lebensmittel besitzen selbst Lebensenergien, welche beim Verzehr an den Menschen weitergegeben werden. Auf tierische Produkte wie Fleisch und Fisch wird im Yoga aufgrund ethischer und ökologischer Aspekte verzichtet. Wer sich nach diesen Grundsätzen ernährt, erlangt Gleichmut und innere Stärke.

Tipps und Regeln für die yogische Ernährung

Bei einer yogischen Ernährung sollten ein paar generelle Tipps beherzigt werden. Entscheidend ist, dass es keine klaren Empfehlungen bezüglich der Menge an aufgenommenen Nährstoffe gibt, da jeder Organismus anders aufgestellt ist.

Hinzu kommen klimatische sowie saisonale Schwankungen und verschiedene Beschäftigungen und Lebensformen, die allesamt andere Bedürfnisse nach Vitaminen und Co. aufzeigen. Wer regelmäßig Yoga praktiziert, wird mit der Zeit ein Gespür für sattvige Lebensmittel und die richtige Menge entwickeln.

Folgende Regeln sind hilfreich:

  • man sollte bis zu 3 Liter Wasser und Kräutertee trinken
  • wie, wo, wann und was man isst, beeinflusst den Zustand von Geist und Körper immens: langsames und entspanntes Essen ist wichtig
  • die Ernährung sollte einfach und nährstoffreich ausfallen
  • die Nahrungsmittel sollten möglichst frisch und naturbelassen sein
  • optimal ist es, einen halben bis ganzen Tag in der Woche zu fasten

Einer yogischen Fuastregel zufolge sollte man den Magen bis zur Hälfte mit Essen füllen. Hinzu kommt ein Viertel Wasser, das restliche Viertel bleibt leer. Auf diese Weise kann man Schwere und Trägheit vorbeugen.