Fingerbruch - Fraktur des Fingerknochens: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einem Fingerbruch kommt es zur Fraktur eines Fingerknochens. Verursacht wird eine solche Verletzung meist durch Stürze auf die Hand.

Von Jens Hirseland

Von einer Fingerfraktur spricht man, wenn der Knochen eines Fingers gebrochen ist. Die menschliche Hand wird aus verschiedenen Handwurzelknochen sowie den fünf Mittelhand- und Fingerknochen zusammengesetzt. Die langen Finger, also

bestehen aus je drei knöchernen Stützelementen. Dabei handelt es sich um das Fingergrundglied, das Fingermittelglied und das Fingerendglied. Eine Sonderrolle spielt der Daumen (Pollux), der nur über zwei Glieder verfügt. Gemeinsam mit dem Köpfchen des Mittelhandknochens bildet die Fingergrundgliedbasis das Fingergrundgelenk.

Zwischen dem Fingermittelglied und dem Fingergrundglied liegt das Fingermittelgelenk. Das Fingerendgelenk ist zwischen dem Fingerendglied und dem Fingermittelglied zu finden. Kommt es zu einer direkten Gewalteinwirkung auf einen oder mehrere Finger, besteht die Gefahr eines Fingerbruchs.

Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen von Fingerfrakturen gehören Sportunfälle. So kann es zum Beispiel bei bestimmten Ballsportarten wie zum Beispiel Volleyball oder Handball zu einem heftigen Anprall des Balls oder zum Aufprall eines Gegenspielers kommen.

Ebenso kann der Bruch eines Fingers durch einen Sturz auf die Hand hervorgerufen werden. Manchmal entstehen Fingerfrakturen auch im Zusammenhang mit Luxationen (Verrenkungen) von Fingergelenken.

Bei Fingerfrakturen unterscheidet man zwischen Brüchen des

  • Fingergrundglieds
  • Fingermittelglieds und
  • Fingerendglieds.

Auch der Verlauf der Bruchlinien spielt eine Rolle. Fingerbrüche können einfach sein oder auch als Trümmerbrüche oder verschobene Brüche auftreten.

Symptome und erste Hilfe

Bemerkbar macht sich ein Fingerbruch durch starke Schmerzen und das Anschwellen des betroffenen Fingers. Oftmals lässt sich der Finger nicht mehr benutzen.

Auch Fehlstellungen können vorkommen. Bei einem Endgliedbruch tritt oftmals ein schmerzhaftes Hämatom (Bluterguss) unter dem Fingernagel auf.

Als Erste-Hilfe-Maßnahmen im Falle einer Fingerfraktur werden

  • Schonung und
  • Schienung des Fingers sowie
  • das Auflegen von Eis

empfohlen. Als hilfreich gilt zudem das Hochlagern der Hand.

  • Hand mit drei bandagierten Fingern

    © Max Tactic - www.fotolia.de

  • Zwei Männerhände, Pflaster wird auf linken Zeigefinger geklebt

    © Teamarbeit - www.fotolia.de

  • Rechter Zeigefinger einer Frau ist mit Tape eingewickelt

    © Ecoimages - www.fotolia.de

Diagnose und Behandlung

Zum Erstellen der Diagnose untersucht der behandelnde Arzt den Finger auf mögliche Fehlstellungen. Dabei wird auch geprüft, wie weit sich der verletzte Finger beugen lässt. Zur eindeutigen Bestätigung der Diagnose Fingerbruch erfolgt eine Röntgenuntersuchung.

Um mögliche Weichteilverletzungen zu erkennen, kommt auch die Durchführung einer Magnetresonanztomographie (MRT) infrage.

Welche Therapie bei einem Fingerbruch angewandt wird, hängt von der Art der Fraktur ab. Bei nur geringfügig verschobenen Brüchen reichen das Richten des Bruches und die Ruhigstellung des Fingers mit einem Gips oder einer speziellen Schiene für einen gewissen Zeitraum aus.

Handelt es sich allerdings um einen verschobenen Bruch, muss meist operiert werden. Nach dem Einrichten werden die Knochenfragmente durch kleine Implantate wie Drähte, Schrauben oder Platten zusammengehalten.

Nachsorge und Prognose

Hat sich der Finger ausreichend stabilisiert, kann man auf eine längere Gipsbehandlung verzichten. Damit die volle Beweglichkeit des verletzten Fingers wiederhergestellt werden kann, folgen krankengymnastische Übungen. Zur Kontrolle des Heilungsprozesses führt man regelmäßige Röntgenuntersuchungen durch.

Die Prognose bei einem Fingerbruch ist in der Regel positiv. Mitunter können allerdings einige Monate lang Restbeschwerden wie Taubheitsgefühle, Wetterfühligkeit oder Schwellneigung auftreten, die jedoch nach einiger Zeit wieder verschwinden. Nur selten verbleibt dauerhaft eine geringfügige Fehlstellung des Fingers, durch die die Einsatzfähigkeit der Hand aber in der Regel nicht leidet.