Bremsenstiche - Stiche von Bremsen

Bremsenstiche sind besonders unangenehm. Sie lassen sich jedoch mit einigen Hausmitteln wirksam behandeln.

Von Jens Hirseland

Merkmale und Lebensraum von Bremsen

Die Bremse gehört zur Familie der Fliegen. Da sie gleichzeitig ein blutsaugendes Insekt ist, sticht sie sowohl Tiere als auch Menschen. In unseren Breitengraden sind die lästigen Parasiten vor allem zwischen April und August aktiv.

Je nach Region trägt die Bremse verschiedene Bezeichnungen. So nennt man sie

  • in Westdeutschland Blinder Kuckuck
  • in Norddeutschland Blinde Fliege oder Dase und
  • in Süddeutschland Brämer.

Insgesamt gibt es etwa 4.000 verschiedene Bremsenarten auf der Welt. Bei den meisten davon sind die Weibchen für das Blutsaugen verantwortlich. Die Männchen begnügen sich dagegen mit Nektar von Blüten. Bremsen erreichen eine Größe von etwa 3,5 Zentimetern und besitzen auffallend gefärbte Augen.

Ihre Stiche sind deutlich unangenehmer als die von Mücken. Das liegt daran, dass die Bremse mit sägeförmigen Mundwerkzeugen ausgestattet ist, was beim Blutsaugen zu schmerzhaften Stichen führt.

Als besonders unangenehm für Menschen und Weidetiere gelten drei Arten. Dies sind

  • die Tabanus
  • die Regenbremsen (Haematopota), die man auch Blinde Fliegen nennt, sowie
  • die Chrysops.

Mithilfe ihrer großen Komplexaugen sind die Bremsen in der Lage, Bewegungen von Menschen und Tieren zu erkennen und diese zu verfolgen. Besonders häufig trifft man die hartnäckigen Parasiten in der Nähe von Pferdegehöften oder Kuhweiden an. Angelockt werden die Bremsen von Schweiß.

Am liebsten fallen sie über Weidetiere her. Menschen sowie Haustiere wie Hunde oder Katzen werden dagegen eher selten von den Stechfliegen attackiert. Besonders gefährdet sind dann Körperstellen, bei denen nur eine schwache Behaarung besteht, wie das Gesicht oder die Ohren.

Symptome

Im Gegensatz zum Mückenstich wird ein Bremsenstich umgehend bemerkt. Neben den unangenehmen Schmerzen treten dabei auch Juckreiz und Nachblutungen auf.

Außerdem kommt es meist zur Bildung einer Quaddel. Selbst das Tragen von langer Kleidung bietet nicht immer ausreichend Schutz vor Bremsenstichen, da die Parasiten imstande sind, durch die Kleidungsstücke hindurch zu stechen.

Mögliche Folgen

Einige Arten, die vor allem in Afrika vorkommen, können auch gefährliche Krankheiten wie

übertragen.

Hierzulande sind Bremsenstiche normalerweise nicht gefährlich und kein Grund zur Panik. Manchmal kann sich der Stich jedoch entzünden und stark anschwellen.

Besonders unangenehm sind die Stiche für Allergiker. So kann ein Bremsenstich bei ihnen dazu führen, dass die betroffene Stelle so stark anschwillt, dass sie regelrecht deformiert aussieht. Mitunter kommt es auch zu Atemnot oder sogar zu einem Schock. In diesem Fall muss sofort ein Arzt verständigt werden.

Behandlung

Herkömmliche Bremsenstiche lassen sich dagegen mit verschiedenen Hausmitteln wirksam behandeln. Wichtig ist jedoch, dass man sich nicht zu sehr kratzt, da dies den Schmerz und die Schwellung verschlimmern kann.

Als Hausmittel gegen Bremsenstiche wird vor allem Kühlung empfohlen. So ist es hilfreich, kaltes Wasser über die Einstichstelle laufen zu lassen oder Eis auf den Stich zu legen.

Ebenfalls lindernd wirkt das Auflegen einer rohen Zwiebel auf den Stich. Diese kann man auch mit einer Mullbinde fixieren. Weitere Möglichkeiten sind

Hält man sich in der Natur auf, wird als Erste-Hilfe-Maßnahme empfohlen, etwas Erde mit Spucke zu vermischen und auf die Einstichstelle aufzutragen.