Hornissenstiche - Stiche von Hornissen

Zu Hornissenstichen kommt es nur sehr selten. Doch sind die Stiche der Faltenwespen wirklich so gefährlich, wie oft behauptet wird?

Von Jens Hirseland

Im Volksmund heißt es, dass sieben Hornissenstiche genügen würden, um ein Pferd, und drei Stiche, um einen Menschen zu töten. Doch dieses Sprichwort beruht nicht auf Tatsachen. So ist die toxische Wirkung eines Hornissenstiches nicht größer als die eines Wespen- oder Bienenstiches.

Merkmale von Hornissen

Die Hornisse (Vespa crabro) gehört zur Familie der sozialen Faltenwespen. Während die Drohnen zwischen 21-28 Millimeter groß werden, erreichen die Arbeiterinnen eine Größe von 18-25 Millimetern. Eine Hornissenkönigin kann sogar 35 Millimeter groß werden.

Da die Hornissen deutlich größer sind als gewöhnliche Wespen, werden sie als bedrohlicher empfunden. Die großen Insekten treffen jedoch nur selten auf Menschen, sodass es auch nur gelegentlich zu Hornissenstichen kommt.

Grundsätzlich sind Hornissen eher scheu und friedlich. Daher ergreifen sie in der Regel lieber die Flucht, als einen Menschen zu attackieren. Nur wenn sie oder ihr Nest angegriffen werden, verteidigen sie sich.

  • Nahaufnahme einer einzelnen Hornisse von oben auf weißem Hintergrund

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  • Behandlung eines Insektenstiches

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  • Hornisse beim Stechen in die Handoberfläche

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Schmerzempfinden bei Hornissenstichen

Dass Hornissenstiche mehr wehtun als Stiche von anderen Insekten, liegt daran, dass ihr Stachel deutlich größer ist. So beträgt die Länge eines Hornissenstachels 3,4 bis 3,7 Millimeter. Ein Wespenstachel erreicht dagegen lediglich eine Länge von 2,5 bis 2,6 Millimetern.

Darüber hinaus wird bei einem Hornissenstich die Substanz Acetylcholin übertragen, die ein brennendes Gefühl und damit ein größeres Schmerzempfinden verursacht. Da der Stachel länger ist, kann er auch tiefer in die Haut eindringen als der Stachel anderer Insekten.

Das Hornissengift ist jedoch keineswegs toxischer als das von Wespen oder Bienen, sondern sogar weniger. Hornissenstiche sind also in der Regel für Menschen nicht lebensbedrohlich.

Dazu müssten ca. 500 bis 1.000 Stiche erfolgen. Eine Zahl, die so gut wie niemals erreicht wird.

Gefahr kann jedoch für Allergiker bestehen. So rufen bei etwa 2-3 Prozent der Bevölkerung Stiche von Hornissen allergische Reaktionen hervor. Ebenfalls gefährlich sind Stiche im Mund- und Rachenraum, da es dabei zu lebensgefährlichen Schwellungen kommen kann.

Behandlung von Hornissenstichen

Wird man doch einmal Opfer eines Hornissenstichs, gilt es, Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu geraten. Durch das Hornissengift werden die Schmerzrezeptoren mehr gereizt, was die starken Schmerzen erklärt.

Befinden sich noch Teile des Stachels in der Haut, sollte man diese behutsam mit einer Pinzette herausholen. Wer sich das nicht selbst zutraut, kann dies im Notfall auch von einem Arzt vornehmen lassen.

Außerdem wird empfohlen, die Einstichstelle gut zu reinigen und zu desinfizieren. Anschließend kühlt man den Stich, um die Schwellung zu bekämpfen. Bei starken Schwellungen kann eine Salbe aus der Apotheke hilfreich sein.

In der Regel geht die Schwellung jedoch nach ein paar Tagen wieder von selbst zurück. Für den Fall, dass Komplikationen auftreten, sollte man nicht zögern, einen Arzt um Rat zu fragen.