Der Ablauf einer Lymphknotenbiopsie

Die Lymphknoten können von Tumoren befallen werden. Um das betroffene Gewebe zu untersuchen, führt man eine Lymphknotenbiopsie durch.

Von Jens Hirseland

Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf einen Tumorbefall der Lymphknoten oder soll dieser Verdacht ausgeschlossen werden, nimmt man eine Biopsie vor. Dabei wird Gewebe (Bioptat) entfernt, um es anschließend in einem Labor genau zu untersuchen.

Ursachen für die Bildung von Metastasen

Der Begriff Biopsie steht für die Entnahme und Untersuchung von Material aus dem Körper. Dabei wird zumeist Gewebe entnommen, welches von einem Pathologen unter einem Mikroskop untersucht wird.

Verschiedene bösartige Tumore können zu Metastasen (Tochtergeschwülsten) in den Lymphknoten führen. In diese Tochtergeschwülste fließt die Lymphflüssigkeit aus der Wucherungsregion ab.

In den meisten Fällen bilden sich Metastasen in der Leistenbeuge oder im Achselbereich. Durch den Blutkreislauf sind die Krebszellen in den Tochtergeschwülsten in der Lage noch weiter zu streuen und in andere lebenswichtige Organe wie die Leber, die Lunge, das Gehirn sowie in die Knochen zu gelangen.

Selbst dann, wenn der ursprüngliche Tumor bereits entfernt wurde, kann es noch zur Ausbildung von Metastasen kommen. Manchmal werden aber auch Lymphknotenmetastasen gefunden, wenn der ursprüngliche Tumor noch gar nicht festgestellt wurde.

In vielen Fällen lassen sich die vergrößerten Lymphknoten ertasten. Zu Schmerzen kommt es eher selten. Aber auch ohne eine Verdickung der Lymphknoten besteht die Gefahr, dass dort bereits Metastasen siedeln.

Ablauf einer Lymphknotenbiopsie

Um genau festzustellen, ob eine Lymphknotenvergrößerung auch wirklich von einem bösartigen Tumor hervorgerufen wird, nimmt man eine Lymphknotenoperation vor, bei der eine Biopsie erfolgt.

Für die Entnahme einer Gewebeprobe von einzelnen Lymphknoten führt der behandelnde Operateur einen Einschnitt in die Haut durch. Anschließend wird der Lymphknoten frei präpariert und entnommen. Vor allem bei verdickten und auffälligen Knoten kommt dieses Verfahren zur Anwendung.

Die Sentinel-Node-Biopsie

Für eine genauere Untersuchung eignet sich besonders der Pförtner-Lymphknoten, der die erste Abflussstation nach dem ursprünglichen Tumor ist. Daher muss ein Befall an dieser Stelle ausgeschlossen werden.

Die Entfernung des Pförtner-Lymphknotens bezeichnet man auch als Sentinel-Node-Biopsie. Im Vorfeld der Entnahme führt man eine Lymphabstromszintigraphie durch, damit der richtige Lymphknoten exakt bestimmt werden kann. Dazu injiziert man dem Patienten ein leicht radioaktives Mittel. Die Darstellung erfolgt dann mit einer Spezialaufnahme.

Anschließend führt man einen Hautschnitt durch, um den Pförtner-Lymphknoten zu entfernen. In vielen Fällen werden zudem Drainagen eingelegt, um das Abfließen des Wundsekrets zu gewährleisten.

Nachdem die Lymphknoten entnommen wurden, führt man eine Histologie, eine feingewebliche Untersuchung, an ihnen durch. Es dauert jedoch ein paar Tage, bis das Ergebnis der Untersuchung feststeht. Über die weitere Behandlung des Patienten entscheidet dann der Untersuchungsbefund.