"Verdeckte Altersdiskriminierung" - Ältere Patienten bekommen zu wenig Reha

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
20. Dezember 2010

Laut Sozialverband VdK werden ältere Patienten diskriminiert, wenn es um eine kostenintensive Behandlung geht. Wie in einem Bericht der Bundesregierung zu lesen ist, erhalten Senioren viel zu wenig Reha-Behandlungen, dafür aber zu viele Medikamente.

Vergleichsstudien zwischen älteren und jüngeren Patienten, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs litten, zeigten, dass bei der Behandlung der ersten Gruppe deutlich an einer Reha gespart wurde. Zudem erhielt jeder Fünfte zwischen 70 und 99 Jahren bis zu 13 Medikamente verschrieben, dabei könne dies zu gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen führen, so die Wissenschaftler.

Sie werfen der Forschung vor, darauf zu wenig Rücksicht zu nehmen und sprechen von einer längst überfälligen politischen Regelung. Auch zeigt der Bericht, dass älteren Patienten eine psychotherapeutische Versorgung vorenthalten wird, obwohl diese in vielen Fällen notwendig wäre. Die Bundesregierung versprach jetzt, sich für "differenzierte Altersbilder" einzusetzen.