Krebszellen ernähren sich von Zucker: Patienten profitieren daher von einer ketogenen Ernährung

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2013

Krebs entsteht, wenn gesunde Zellen mutieren und nun zum Feind des Körpers werden. Doch wie alle anderen Zellen müssen sie sich ernähren und dabei bevorzugen sie vor allen Dingen Zucker.

Das liegt daran, dass die Krebszellen mehr Andockstellen für Insulin besitzen. Während normale Zellen eine Stelle haben, besitzen die mutierten Zellen bis zu 30 Rezeptoren. So viele benötigen sie auch, denn um ihren Zellstoffwechsel am Laufen zu erhalten, um zu wachsen und um sich zu vermehren, brauchen die Krebszellen sehr viel Energie. Diese Energie müssen sie zwangsläufig aus der Glucose, also aus dem Zucker, gewinnen. Eine andere Alternative haben sie nicht. Gibt es für sie kein Zucker, versterben sie.

Wer demnach auf zuckerreiche Kost verzichtet, der entzieht den Tumorzellen ihre Nahrungsgrundlage. Das heilt zwar selten die Erkrankung an sich, doch zumindest bremst es den Krebs deutlich aus. Allerdings fällt es vielen Menschen schwer, diese sogenannte ketogene Ernährung auch wirklich durchzuziehen. Es gilt nämlich nicht nur, auf Zucker an sich zu verzichten, sondern auch auf andere Lebensmittel, die viele Kohlenhydrate enthalten.

So können zum Beispiel auch die beliebten Nudeln, die Kartoffeln und Reis beim Stoffwechselprozess sehr schnell in Glukose umgewandelt werden und diese dient den Krebszellen sofort wieder als willkommene Nahrung. Wer verzichtet, kann sein Krebsleiden ganz entscheidend ausbremsen und dies gibt weiteren Therapien die Möglichkeit, effektiver zu wirken.

Die Nebenwirkungen dieser Diätform sind vergleichsweise gering. Es kann des öfteren zu Müdigkeit kommen und auch Phasen der Übelkeit sind denkbar. Das größte Problem ist der Gewichtsverlust, denn ohne die Kohlenhydrate wird relativ schnell Muskelmasse abgebaut.