Eigenbluttherapie - Anwendung, Ablauf und Behandlung

Als Eigenbluttherapie bezeichnet man in der Medizin eine alternative Behandlungsmethode. Dabei nimmt man dem Patienten Blut ab und injiziert es ihm anschließend wieder zurück. Besonders bei bestimmten Erkrankungen oder Störungen des Immunsystems kann sie vorgenommen werden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Eigenbluttherapie, die auch als Eigenblutbehandlung bezeichnet wird, ist die Anregung und Verstärkung von körpereigenen Selbstheilungskräften. Zunächst wird dem Patienten eine bestimmte Menge seines Blutes aus einer Vene entnommen und später wieder durch das Gesäß in den Körper zurückinjiziert.

Wirkungsprinzip

In der Zwischenzeit kann es auch mit verschiedenen Methoden behandelt werden, wie durch

  • die Anreicherung mit Ozon oder
  • einer Bestrahlung mit UV-Strahlen.

Auf diese Weise soll das Blut als eine Art Impfstoff fungieren und das Immunsystem des Patienten positiv umstimmen.

Die Eigenbluttherapie stellt nach Meinung ihrer Verfechter eine unspezifische Reiztherapie oder Umstimmungstherapie dar, die zu den klassischen Verfahren der Alternativmedizin und der Naturheilkunde gehört. Das eigene Blut eines Patienten erzeugt einen Fremdkörperreiz. Dadurch bildet der Körper Antikörper, welche die Immunabwehr stärken sollen.

Ihren Ursprung hat die Eigenbluttherapie im späten 19. Jahrhundert durch Experimente des britischen Mediziners William Highmore. Eine Eigenbluttherapie darf aber nicht mit einer Autotransfusion (Eigenblutspende) verwechselt werden.

Blutkörperchen in Vene
Die Anreicherung des eigenen Blutes und spätere Injektion

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt eine Eigenbluttherapie bei Krankheiten, die mit herkömmlichen Medikamenten nicht immer optimal behandelt werden können, wie zum Beispiel bei:

Kosten

Die Kosten, die ca. 500 Euro für einen Behandlungszyklus betragen können, werden von den privaten Krankenkassen sowie einigen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Vor der Anwendung einer Eigenbluttherapie muss im Vorfeld beachtet werden, dass der Patient nicht mit Blutgerinnungshemmern behandelt wurde, da dies ansonsten Komplikationen hervorrufen könnte.

Ebenso sollte bei Patienten, die an Hepatitis, HIV (AIDS) oder anderen Erkrankungen leiden, die über das Blut übertragen werden, keine Eigenbluttherapie erfolgen.

Durchführung

Bei der Durchführung einer Eigenblutbehandlung wird in der Regel das Blut aus der Armvene entnommen. Die entnommene Blutmenge liegt, je nach Therapie, zwischen 0,5 und 5,0 Milliliter Blut. Später wird das Blut nach der Aufbereitung wieder über die Muskulatur oder die Haut in den Körper gespritzt.

Der Patient sollte daher über geeignete Venen verfügen und möglichst keine Angst vor Spritzen haben, denn die Prozedur erfolgt zumeist über einen Zeitraum von 20 Wochen und wird einmal in der Woche durchgeführt.

Formen

Viele Blutkörperchen in einer Arterie
Bei dieser Therapie gibt es unterschiedliche Formen und Varianten, die je nach individuellem Bedarf genutzt werden

Die einfachste Methode einer Eigenblutbehandlung ist die unveränderte Eigenbluttherapie. Dabei wird das Blut entnommen und ein paar Stunden später unter Kühlung wieder zurück in den Körper injiziert.

Bei einer Therapie mit definibriniertem Eigenblut wird das Blut auf mechanische Weise zur Gerinnung gebracht. Das dabei gebildete Fibrin wird vor der Rückführung wieder entfernt.

Weitere Varianten sind die Ozon-Eigenbluttherapie, bei der das Blut vor der Rückgabe mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch angereichert wird und die ultraviolett-aktivierte Eigenbluttherapie (UVE), bei der man das Blut während einer mechanischen Bewegung mit UV-C-Licht bestrahlt.

Zudem werden bei einigen Eigenbluttherapien auch homöopathische Präparate hinzu gegeben.

Bei Kindern wird meistens eine Eigenblutnosode vorgenommen. Dabei wird ein Tropfen Blut über die Fingerkuppe entnommen und nach einer anschließenden homöopathischen Behandlung wieder oral verabreicht.

Mögliche Komplikationen

Komplikationen bei einer Eigenbluttherapie können Infektionen mit HIV oder Hepatitis-Viren durch mangelhafte Sterilität sein. Bei Menschen, die unter Blutgerinnungsstörungen leiden, besteht die Gefahr von Abszessen oder Hämatomen (Blutergüssen).

Zudem kann es durch eine Eigenblutbehandlung zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen, wie: