Wie haltbar sind Blutkonserven? Studie belegt: frisch bringt keinen Überlebensvorteil

Eine großangelegte Studie hat untersucht, ob es wirklich einen Unterschied zwischen alten und neuen Konserven gibt

Von Cornelia Scherpe
2. November 2016

Die moderne Medizin hat es möglich gemacht, dass der Tag des Blutspendens und der Tag der Verwendung einer Blutkonserve nicht mehr so nah wie früher beieinander liegen müssen. Tatsächlich garantieren die derzeitigen Konservierungsmethoden eine Haltbarkeit von bis zu 42 Tagen.

"Frisches" und "altes" Blut im Vergleich

Es gibt allerdings kritische Stimmen, die sich gegen die Verwendung der älteren Blutkonserven aussprechen. Sie sehen einen Überlebensnachteil, wenn die Erythrozyten in den Blutkonserven nicht mehr frisch sind. Ob es wirklich einen Unterschied zwischen alten und neuen Konserven gibt, hat eine großangelegte Studie untersucht. Insgesamt wurden die Daten von 24.736 Menschen ausgewertet, die als Patienten eine Blutkonserve benötigt hatten. Sieben Kliniken aus

hatten den Betroffenen entweder die älteste Blutkonserve auf Vorrat oder die neuste Konserve gegeben. Im Durchschnitt wurden die Personen in der "Alten"-Gruppe daher mit Konserven versorgt, die bereits 23,6 Tage im Lager waren und Patienten der "Frischen"-Gruppe bekamen Blut, das im Schnitt nur 13 Tage alt war.

Kein Überlebensvorteil durch frische Erythrozyten

Einen messbaren Einfluss auf die Sterblichkeit hatte dies nicht:

  • In der "Alten"-Gruppe verstarben 8,7 Prozent der Patienten,
  • in der "Frischen"-Gruppe 9,1 Prozent.

Rein statistisch sind beide Gruppen damit auf einem Risikostand. Frisches Blut ist tendenziell sogar ein klein wenig riskanter. Die Studie ist nicht die erste, die sich mit der Sicherheit von Blutkonserven im Zusammenhang mit dem Lagerungsalter beschäftigt. Sie bestätigt aber einmal mehr und im großen Rahmen, was bereits andere Versuche gezeigt haben: frische Erythrozyten bringen keinen Überlebensvorteil.