Gedacht, getan - Teenager, die sich dick fühlen nehmen auch schneller zu

Von Cornelia Scherpe
20. August 2012

Eine Studie hat sich mit jungen Menschen beschäftigt, die zum Beginn der Untersuchung eigentlich ganz normal waren. Sie waren zwischen 13 Jahren und 19 Jahren, litten an keinen chronischen Krankheiten und waren schlank. Diese 1.196 Jungen und Mädchen sollten einen Fragebogen ausfüllen, in dem es um ihre Essvorlieben und um ihr Verhältnis zum eigenen Gewicht ging. Trotz eines normalen BMI gaben 22 Prozent der weiblichen und neun Prozent der männlichen Teenager an, dass sie sich mollig bis übergewichtig fühlen.

Nach elf Jahren lud man all diese Kinder erneut ein. Inzwischen waren sie Erwachsene zwischen 24 und 30 Jahren. Die Forscher stellten dabei fest, dass nur noch die Hälfte aller Probanden ein normales Gewicht hatte. Ausgerechnet die Jungen und Mädchen, die sich dick gefühlt hatten, waren in den vergangenen Jahren auch dicker geworden. Ihr Durchschnitts-BMI war um 0,66 Punkte größer als der der übrigen Probanden. Auch der Taillenumfang war beachtlich gewachsen und zwar im Schnitt um 3,46 Zentimeter. Kann man hier von einer selbsterfüllenden Prophezeiung sprechen?

Laut den Forschern ist das tatsächlich so, denn die Kinder setzen sich unter seelischen Druck. Dieser ist zwar eigentlich völlig unangebracht, da sie ja normalgewichtig sind, doch das macht den Stress nicht weniger real. Statt normal weiter zu essen, beginnen viele mit einer Art Frustfressen. Allerdings könnte es auch sein, dass sie bewusst regelmäßig Mahlzeiten auslassen, da sie das für eine wirksame Diät halten. Studien haben aber gezeigt, dass man gerade so den Stoffwechsel durcheinander bringt und der Körper sich Reserven anlegt.