Der Leidensweg homosexueller Schüler an deutschen Schulen

Homosexuelle Schüler werden häufig von anderen geoutet und auf extreme Art und Weise gemobbt

Von Thorsten Hoborn
20. April 2010

Auf deutschen Schulhöfen findet eine immer stärker werdende, verbale Hetze gegen homosexuelle Mitschüler statt. "Schwuchtel" ist zur meist verwendeten Beleidigung aufgestiegen und dominiert die Wortgefechte. Ein Coming-Out in einer solch intoleranten Atmosphäre kommt für den Großteil der Jugendlichen nicht in Frage und somit wird in dieser Zeit für viele der Grundstein einer, oft nicht mehr enden wollenden, Heimlichtuerei nach der Devise "bloß nicht auffallen" gesetzt.

Andere quälen, um sich selbst zu profilieren

Kinder haben die Angewohnheit, die Defizite ihrer Mitschüler auf fiese Art auszunutzen, um sich selbst zu profilieren. Homosexuelle Mitschüler werden dabei zu einem besonders beliebten Opfer. Jeder zweite Homosexuelle wird gegen seinen Willen von anderen geoutet, oft der Beginn eines massiven Leidensweges zwischen Angstzuständen und Ausgrenzung. Kein Wunder, dass homosexuelle Schüler vier Mal öfter Suizid begehen, als ihre Altersgenossen.

Jedes zweite Mädchen hat blinde Vorurteile gegenüber schwulen und lesbischen Mitschülern, bei den Jungen liegt die Quote noch viel höher. Sogar zwei von drei Erwachsenen lehnen Homosexualität entschieden ab und versagen somit in ihrer Vorbildfunktion auf ganzer Linie. Nun werden Lehrer bundesweit zum engagierten Eingreifen aufgefordert.