Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft

Stimmungsschwankungen gehören bei vielen Schwangeren an die Tagesordnung. Im einen Moment sind sie himmelhochjauchzend, im anderen zu Tode betrübt.

Von Claudia Haut

Einfluss der Hormone

Grund für die Stimmungsschwankungen sind die weiblichen Hormone, die in der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet werden. Bei den einen führen sie zu Hitzewallungen, bei den anderen eben zu Stimmungsschwankungen. Und einige leidgeprüfte Schwangere haben gleich beide Beschwerden.

Symptome

Frauen, die unter Stimmungsschwankungen leiden, freuen sich wahnsinnig auf ihr Baby und könnten die ganze Welt umarmen. Nur wenige Augenblicke später fließen aber die Tränen, weil sie nicht wissen, ob sie mit so einem kleinen Wesen richtig umgehen können.

Diese Stimmungsschwankungen sind oft eine harte Belastungsprobe für den werdenden Vater und die Freunde und Bekannte der Schwangeren. Doch werdende Mütter machen dies nicht absichtlich.

Werden ihnen Vorwürfe gemacht, so hilft ihnen dies keinesfalls. Im Gegenteil: Vorwürfe machen die Stimmungsschwankungen nicht besser, sondern schlimmer.

Wann die Stimmungsschwankungen auftreten

Bei den meisten Schwangeren sind die Stimmungsschwankungen in den ersten Schwangerschaftswochen am schlimmsten. Dies unterscheidet sie auch von anderen Schwangerschaftsbeschwerden, die häufig erst gegen Ende der Schwangerschaft auftreten.

Gerade in dieser Zeit haben auch viele Frauen ein Problem mit der Veränderung ihres Körpers. Sobald man wieder in einem "Gefühlsloch" ist, sollte man sich bewusst machen, welch wunderbare Sache es ist, dass sich der eigene Körper so gut auf die Schwangerschaft einstellen kann. Und wie wundervoll es ist, wenn man das Baby dann spüren kann.

Und auch in den folgenden Wochen und Monaten der Schwangerschaft sollte man immer versuchen, sich abzulenken, wenn man einmal wieder "down" ist. Je offener eine Schwangere mit ihren Stimmungsschwankungen umgeht, desto besser ist es.

Umgang mit Stimmungsschwankungen

Man braucht sich dafür nicht zu schämen und diese demzufolge auch nicht verheimlichen. Ein gutes Gespräch mit der eigenen Mutter, der besten Freundin oder der Hebamme kann hier schon wahre Wunder bewirken.

Vor allem wenn man erfährt, dass man nicht alleine mit diesen Gefühlen ist, sondern auch Mutter oder Freundin diese Probleme hatten.

Schwangerschaftsdepression?

Besonders ausgeprägte Stimmungsschwankungen können auch das Symptom einer Schwangerschaftsdepression sein. Frauen, die nicht nur in den ersten Wochen, sondern die gesamte Schwangerschaft über alles nur negativ sehen können, sollten sich professionelle Hilfe holen.

Viele Therapeuten sind genau auf diese Art von Erkrankung spezialisiert und können den Schwangeren helfen. Wird die Depression in der Schwangerschaft nämlich nicht behandelt, so kann diese auch noch nach der Geburt bestehen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Kind könnte dadurch bereits von Beginn an gestört sein.

Eine Gesprächstherapie kann Depressionen in der Schwangerschaft in der Regel recht gut lindern, sodass sich eine Frau auch wieder über ihre Rundungen und das kleine Wesen in ihrem Bauch freuen kann.