Problemfall Beckenendlage: Natürliche Geburt ist trotzdem möglich

Von Nicole Freialdenhoven
28. August 2014

Dreht sich ein ungeborenes Kind kurz vor der Geburt mit dem Steiß nach unten, wird es für Mutter und Hebamme heikel: In der sogenannten Beckenendlage ist es kaum möglich, das Kind auf natürliche Weise zur Welt zu bringen. Ärzte entscheiden sich daher vor allem bei Erstgeburten generell für einen Kaiserschnitt. Allerdings kann es auch gelingen, das Kind von selbst noch einmal zum Umdrehen zu bewegen, erklären Hebammen.

Möglichkeiten der äußeren Wendung

Wichtig ist dabei, dass diese "Umdrehversuche" in der Klinik unter ärztlicher Aufsicht stattfinden, sodass im Notfall sofort ein Kaiserschnitt durchgeführt werden kann. Bei der äußeren Wendung versuchen die Geburtshelfer, das Baby mit Hilfe von sanftem Druck auf den Bauch zu drehen.

Eine andere Möglichkeit ist die Moxibustion aus der traditionellen chinesischen Medizin: Dabei wird an den Fußsohlen Moxakraut erhitzt um das Qi anzuregen. Manchmal hilft es auch einfach, dem Kind gut zu zusprechen oder ihm mit dem Lichtstrahl einer Taschenlampe den Weg zu weisen.

Bei rund 60 Prozent der Erstgebärenden haben sich die Umdrehversuche bewährt, so die Experten. Bei Frauen, die bereits ein Kind auf die Welt gebracht haben, steigt die Erfolgsquote sogar auf über 70 Prozent. Die Kosten für diese Behandlungen - auch für die Moxibustion - werden von den Krankenkassen übernommen.