Harte Schale, weicher Kern: Nüsse, die unterschätzten Diabetes-Bekämpfer und Cholesterinsenker

Typ-2-Diabetes gehört zu den großen Zivilkrankheiten unserer Zeit. Genetische Veranlagung, Essgewohnheiten und Körpergewicht sind Faktoren, die auf das Entstehen von Typ-2-Diabetes einwirken. Zu wenig körperliche Bewegung, Übergewicht und der übermäßige Verzehr von stark kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln erhöht das Risiko am umgangssprachlichen Zucker zu erkranken. Mit dem richtigen Lebensstil kann man jedoch einer Erkrankung aktiv entgegenwirken.

Von Andreas Hadel

Mit Nüssen Diabetes bekämpfen

Eine Studie aus dem Jahr 2006 hat gezeigt, dass eine Diät, die Ballaststoffe und einfach ungesättigte Fettsäuren berücksichtigt, das Diabetes-Risiko reduzieren kann.

Deshalb gehören Nüsse zu den Lebensmitteln, die eine besondere Beachtung verdienen. Denn sie sind reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und haben einen hohen Anteil an Ballaststoffen.

Wirkungsweise

Einfach ungesättigte Fettsäuren können dabei helfen, dass unser Organismus Zucker für die Energiegewinnung besser verarbeiten kann. Ballaststoffe verringern die Menge an Fett, Kohlenhydraten und Cholesterin, die unser Körper von der Nahrung absorbieren kann.

Zahlreiche Studien konnten belegen, dass der regelmäßige Verzehr von Nüssen die Symptome von Diabetes verringern kann und so den Bedarf an Medikamenten reduziert.

  • Dr. Michelle Wien konnte dies beispielsweise in ihrer Studie von 2003 belegen, als sie den Testpersonen über 24 Wochen lang täglich Nüsse verordnete.
  • Ein Jahr zuvor zeigte C.M. Alper, dass eine kalorienreduzierte Diät in Verbindung mit Nüssen zu einer schnelleren Gewichtsabnahme führte, als eine an Kalorien verknappte Ernährung ohne Knabbersnacks.
  • Ebenfalls im Jahr 2002 kam Dr. Rui Jiang mit seiner Studie zu dem Ergebnis, dass das Diabetes-Risiko um bis zu 45 Prozent gesenkt werden kann, wenn Nüsse in der täglichen Ernährung eine Rolle spielen.

Aufgrund der positiven Wirkung, die Nüsse auf unsere Gesundheit haben, wurden sie von der "Amerikanischen Diabetes Gesellschaft" (American Diabetes Association) auf ihre Liste der empfohlenen Nahrungsmittel gesetzt.

Mit Nüssen hohe Cholesterinwerte bekämpfen

Obwohl sie kalorisch nicht gerade ein Leichtgewicht sind, können Nüsse der gesündere TV-Snack sein, als zum Beispiel Popcorn oder Kartoffel-Chips. Eine Analyse von 25 unterschiedlichen Studien hat ergeben, dass der tägliche Verzehr einer Handvoll von Nüssen einen überaus positiven Effekt auf die Cholesterinwerte haben kann.

Eine Handvoll Nüsse entspricht in etwa einer Portion von 85 Gramm. Diese Menge scheint ausreichend zu sein, um von der positiven Wirkung zu profitieren, die Nüsse auf unsere Gesundheit haben kann.

Nüsse gelten in der unverarbeiteten als vollwertiges Nahrungsmittel, das seit Jahrhunderten einen festen Platz in der Ernährung des Menschen hat. Die Menge an verzehrten Nüssen zu erhöhen, kann offenbar nicht nur zu einer Verbesserung der Cholesterinwerte führen, sondern auch das Risiko an Herzbeschwerden zu erkranken, deutlich verringern.

Eine Auswertung von mehreren Studien

Dr. Joan Sabate, die Vorsitzende des Lehrstuhles für Ernährung an der Loma-Linda-Universität in Kalifornien, zog für ihre Analyse die Daten von insgesamt 583 Männern und Frauen heran, die in 25 unterschiedlichen Studien über die Wirkung von Nüssen gesammelt wurden. Die Studien stammten aus sieben verschiedenen Ländern.

Alle Probanden hatten entweder erhöhte oder normale Cholesterinwerte, nahmen aber zu keinen Zeitpunkt ihrer Teilnahme an den wissenschaftlichen Untersuchungen cholesterinsenkende Medikamente.

Ergebnis

  • Die Auswertung von der 25 Studien hat ergeben, dass der tägliche Verzehr von 65 Gramm Nüssen, in etwa 1/3 Tasse, die Cholesterinwerte der Probanden um 5,1 Prozent senkte.
  • Die Werte des "schlechten" LDL-Cholestrins verringerten sich dabei sogar um 7,4 Prozent.
  • Bei den Teilnehmen der Nuss-Studien konnte insgesamt eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen HDL- und LDL-Cholesterin, also "guten" und "schlechten" Cholesterin, um 8,3 Prozent festgestellt werden.
  • Der regelmäßige Verzehr von Nüssen wirkt sich offenbar außerdem positiv auf die Triglyzerid-Werte aus. In den Untersuchungen konnten Rückgänge um bis zu 10,2 Prozent beobachtet werden.

Bei den Nusssorten, die in den wissenschaftlichen Studien zu einer positiven Veränderung der Cholesterinwerte führten, handelte es sich um

Fazit

Personen, die in der Regel eher fettreich essen oder erhöhte LDL-Werte haben, können laut den Aussagen der Wissenschaftler am meisten von einen täglichen Nuss-Konsum profitieren. Die Forscher warnen jedoch vor dem exzessiven Genuss von Nüssen, da diese auf Grund ihres hohen Fettgehaltes auch Träger vieler Kalorien sind und so bei übermäßige, Verzehr eine Gewichtszunahme verursachen bzw. Diäterfolge behindern können.

Verzehrempfehlungen

Nüsse und Nussbutter gehören zu den Proteinlieferanten und stehen damit auf einer Stufe mit

Nüsse können daher ohne weiteres als Fleischersatz herhalten. Wenn Sie Nussbutter wie zum Beispiel Erdnussbutter oder Mandelbutter essen wollen, achten Sie beim Einkauf darauf, dass sie kein Palmenöl oder gehärtetes Fett enthalten.

Nüsse sind jedoch nicht nur reich an Proteinen und gesunden Fetten, sondern leider naturgemäß auch reich an Kalorien.

  • Für einen erwachsenen Mann sind zwei Handvoll Nüsse vollkommen ausreichend.
  • Wenn wenig Sport getrieben wird, reicht auch eine Handvoll.

Letztere Menge können auch Frauen als Richtlinie verwenden. Abhängig von Ihrem Diätplan können Sie jedoch mal mehr oder mal weniger Nüsse essen.

Verwendungsmöglichkeiten

Es gibt viele Möglichkeiten wie Sie Nüsse in Ihren Speiseplan unterbringen können:

Auf Grund seines süßen Geschmacks kann Mandelbutter sogar als Dessertersatz in Erwägung gezogen werden, wenn der Heißhunger auf Süßigkeiten wieder einmal zu groß wird.