Die Augenbohne

Die Augenbohne ist eine Hülsenfrucht mit bis zu 25 Zentimeter langen Früchten. Die Samen enthalten im Reifestadium beinahe 30 Prozent Protein, 2 Prozent Fett, 64 Prozent Kohlenhydrate sowie viele Faserstoffe und verschiedene Vitamine. Die aus Afrika stammende Pflanze wird in ihrem Ursprungsland vollständig verarbeitet; in Europa verwendet man vor allem die Früchte, die zu Suppen, Salaten oder Gemüsebeilagen verarbeitet werden.

Von Claudia Haut

Merkmale

Die Augenbohne hat ihre Bezeichnung der Färbung ihrer Samen zu verdanken, die sich in bis zu 25 Zentimeter langen grünen, gelben oder roten Hülsen befinden. Diese besitzen eine leichte Krümmung, weshalb die Augenbohne auch Schlangenbohne genannt wird. Die Samen selbst sind nierenförmig und zunächst grün, bis sie sich je nach Reifegrad weiß, gelb, rot, braun oder schwarz verfärben. Nur der erkennbare Nabel bleibt weiß, kann aber von einer anderen Farbe umrandet sein. Insofern besitzt er die Ähnlichkeit mit einem Auge.

Nährwerte

Die Augenbohne kann in jedem Reifestadium in der Küche verwendet werden. Aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe besitzt sie eine große Bedeutung in der ausgewogenen Ernährung. Im reifen Zustand liefern ihre Samen besonders viel Energie, wodurch diese für Sportler sehr wertvoll sind. 100 Gramm der reifen Samen enthalten etwa

  • 25 Gramm Protein
  • 2 Gramm Fett und
  • beinahe 65 Gramm Kohlenhydrate.
  • Der Faseranteil von 6,5 Gramm

sorgt dafür, dass die Verdauung angeregt wird. Außerdem enthält die Augenbohne

  • das Vitamin B1, das für die Funktion der Nerven wichtig ist sowie
  • das Vitamin B2, welches einen günstigen Einfluss auf das Zellwachstum hat.
  • Die ehemals als Vitamin B3 bezeichnete Nicotinsäure ist ebenfalls in der Augenbohne enthalten. Sie regt den Stoffwechsel an.

Der hohe Gehalt an essentiellen Fettsäuren macht die Augenbohne nicht nur für den Stoffwechsel wertvoll, er wirkt auch hautverjüngend. Insbesondere das lebenswichtige Trypotophan kann den Kalorienabbau beschleunigen und wirkt dabei auch noch stimmungsaufhellend.

Zubereitungsmöglichkeiten

Obwohl die jungen grünen Blätter ähnlich wie Spinat zubereitet werden können, kommen sie in der europäischen Küche kaum zum Einsatz. Die Pflanze gedeiht unter den hiesigen klimatischen Bedingungen schlecht. Vielmehr können ganze Früchte der Augenbohne oder ihre Samen im Handel erworben werden.

Acarajé

Orientalische Händler bieten auch das Mehl der Samen unter der Bezeichnung Acarajé an. Acarajé kann mit Brühe oder Wasser vermengt und unter Zugabe von Tahin sowie etwas Zitronensaft zu einem streichfähigen Brei vermengt werden.

Anschließend werden Knoblauch, Pfeffer, Salz, Kreuzkümmel hinzugegeben. Das Ganze kann als Brotaufstrich dienen oder als Beilage zu Fleisch und Gemüse. Zum Garnieren eignet sich Petersilie.

Als Gemüsebeigabe

Die im Handel angebotenen grünen Hülsen der Augenbohne können wie herkömmliche Bohnen in etwas Salzwasser gekocht und als Gemüsebeilage für die unterschiedlichsten Gerichte verwendet werden. Die Zugabe von Bohnenkraut verleiht dem Gemüse einen kräftigeren Geschmack. Ähnlich kann mit den tiefgefrorenen oder konservierten Samen der Augenbohne verfahren werden.

Eintopf

Werden 50 Gramm eingeweichte Augenbohnen in

  • einer Rindfleischbrühe mit
  • einer Packung passierten Tomaten
  • einer geschnittenen Paprika und
  • den Ringen einer Zwiebel

gegart und mit

abgeschmeckt, erhält man einen schmackhaften Eintopf, der nach Belieben mit geriebenem Parmesan bestreut werden kann. Einen besonders frischen Geschmack erhält er durch die Zugabe eines Spritzers Zitronensaft. Eine Portion enthält etwa 350 Kilokalorien.