Austern - Gesundheitswert und Zubereitungsmöglichkeiten

Als Austern bezeichnet man eine nahrhafte Muschelart. Sie sind eine beliebte Delikatesse. Wenn Austern richtig zubereitet werden und ganz frisch sind, so zählen sie zu den gesunden Lebensmitteln. Sie enthalten viele Nährstoffe und sind dabei äußerst kalorienarm. Lesen Sie über den Gesundheitswert von Austern und holen Sie sich Tipps zur Zubereitung.

Von Claudia Haut

Austern - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Bei Austern (Ostreidae) handelt es sich um eine spezielle Muschelart. An zahlreichen Punkten der Welt findet man sie an den Felsen von flachen Tidengewässern. Darüber hinaus sind sie eine beliebte kulinarische Spezialität.

Austern haben nur einen geringen Brennwert, der bei 272 Kilojoule (65 Kilokalorien) pro 100 Gramm liegt. Aus diesem Grund machen die Austern, die nur wenig Kohlenhydrate und Fett besitzen, kaum satt. Dafür verfügen sie jedoch über wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine.

Nährwerte der Austern

100 Gramm Austern enthalten nur 65 Kalorien, wenig Fett, aber umso mehr wichtige Nährstoffe wie

Zu den wertvollsten Mineralstoffen gehören

Mögliche gesundheitliche Risiken beim Verzehr von Austern

Der Verzehr von Austern kann jedoch unter bestimmten Umständen auch gesundheitsschädlich sein. Konsumiert man die Austern nämlich roh, ist es wichtig darauf zu achten, dass diese noch lebendig sind, denn durch den Verzehr von toten Austern kann es zu Vergiftungen kommen.

In manchen Austern können sich auch Bakterien befinden, die gefährlich für Menschen mit schwachem Immunsystem sind, weil die Gefahr einer Blutvergiftung besteht.

Seit der Antike schreibt man den Austern eine aphrodisierende Wirkung zu. Dieser Effekt konnte jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.

Verwendungsmöglichkeiten und Zubereitung von Austern

Wenn man Austern kauft, sollte man unbedingt darauf achten, dass sie frisch sind. Dies erkennt man daran, dass jede Auster noch fest verschlossen ist und dass sie nicht muffig riechen. Besonders wenn man die Austern roh essen möchte, so ist die Frische ein ganz wichtiges Kriterium. Anderenfalls kann man sich beim rohen Genuss schnell eine Vergiftung zuziehen.

Austern schlürfen

Eine Auster wird in der Regel lebendig geschlürft. Zum Schlürfen eignen sich hauptsächlich die mittelgroßen Austern, sehr kleine und sehr große werden eher zum Kochen verwendet. Als Beigabe serviert man meist Brot und Butter sowie eine Zitronenscheibe.

Öffnen der Austern

Eine Stunde, bevor man die Austern öffnen möchte, sollte man sie aus dem Kühlschrank nehmen, da sie sich dann leichter öffnen lassen. Zum Öffnen benötigt man neben einem Schutzhandschuh für die Hand, in der man die Austern hält, auch noch ein spezielles Austernmesser.

Das Messer ist vorne spitz, und man benötigt es nicht nur zum Öffnen der Austern, sondern auch zum Durchtrennen des Schließmuskels. Vor dem Öffnen sind die Austern jedoch genauestens zu überprüfen. Die Schale der Auster muss fest geschlossen sein.

Ist dies nicht der Fall, so ist die Auster tot und darf nicht mehr roh verzehrt werden. Ob eine Auster ungenießbar ist, lässt sich auch an einem üblen Geruch erkennen.

Überbackene Austern

Wer Austern nicht roh essen möchte, kann sie zu vielen unterschiedlichen Gerichten verarbeiten. Um überbackene Austern zu kochen, öffnet man die Austern mit dem Austernmesser und gibt das Austernwasser in ein separates Gefäß. Dieses Wasser wird anschließend nämlich mit Fischfond aufgekocht. Wenige Sekunden lang gibt man das Austernfleisch dazu, ehe man es wieder herausnimmt.

Nach einer längeren Kochzeit, in der sich die Menge des Fischfonds reduziert hat, gibt man eine Weißweinsoße und Champagner dazu. Nun wird Sahne aufgeschlagen und zusammen mit einer Sauce Hollandaise eingerührt.

Bevor die Soße über die Austern gegeben wird, schmeckt man sie noch ab. Anschließend kann man die Auflaufform mit den Austern und der Soße in den Backofen schieben.

Schnelle Alternative

Wer nicht so lange in der Küche stehen möchte, kann die Austern auch auf diese Weise zubereiten:

  1. Die Austern werden geöffnet und das Austernwasser aufgefangen.
  2. Die geöffneten Muschelschalen legt man in eine Auflaufform.
  3. Semmelbrösel und flüssige Knoblauchbutter werden zusammen mit frisch gehackter Petersilie vermischt.
  4. Einen Löffel dieser Flüssigkeit gibt man in jede Schale und schiebt die Auflaufform für wenige Minuten in den Ofen.

Austern bedenkenlos kaufen und richtig lagern

Früher hieß es immer, Austern sollte man nur in Monaten mit einem "r" essen. Dies ist jedoch inzwischen überholt. Man kann die Austern auch in den Sommermonaten kaufen und bedenkenlos essen, wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wurde. Am besten kauft man Austern beim Fischhändler seines Vertrauens, hier kann man sicher sein, frische Muscheln zu bekommen.

Wer Austern einkauft, sollte stets auf ihre Frische achten. Bei den Austern, die in Deutschland angeboten werden, handelt es sich zumeist um die Pazifische Felsenauster. Grundsätzlich sollte die Auster nicht älter als zehn Tage sein.

Beim Kauf sind die Austern noch lebendig und sehr verderblich. Daher müssen sie im Kühlschrank bei einer Temperatur von fünf bis zehn Grad Celsius gelagert werden, am besten im Gemüsefach.

Es wird darüber hinaus empfohlen, die Austern in ein feuchtes Tuch einzuwickeln; im Wasser lagern darf man sie allerdings nicht. Stirbt eines der Tiere, besteht die Gefahr, dass auch die anderen infiziert werden.

Es ist auch möglich, die Austern im Tiefkühlfach zu lagern. Dies führt zwar zum Tod der Tiere, die Genussfähigkeit bleibt jedoch für drei Monate erhalten. Nach dem Auftauen sollten sie unverzüglich gegart werden. Keinesfalls darf man aufgetaute Austern roh essen.

Falls Sie mal Austern in einem Restaurant bestellen möchten: Serviert ein Restaurant Austern aus dem Aquarium, sind diese nicht zu empfehlen!

Merkmale und Herkunft von Austern

Austern gibt es auf der Erde bereits seit rund 250 Millionen Jahren. Im Laufe der Zeit bildete sich eine Vielzahl an verschiedenen Arten und Familien heraus.

  • Für den Menschen sind allerdings nur einige wenige Austernarten genießbar, die kulinarische Austern genannt werden.
  • Manche Austernarten sind auch berühmt für ihre Herstellung von schönen Perlen.
  • Darüber hinaus benutzt man Austernschalen, um bestimmte Arzneimittel zu erzeugen.

Gezüchtet werden Austern vor allem in so genannten Aquakulturen. Mit einem Anteil von 78 Prozent ist China der größte Austernproduzent der Welt. Danach folgen Japan und Nordkorea. Die größten europäischen Austernproduzenten sind Frankreich, Irland und die Niederlande. Als bedeutendste Austernart der Welt gilt die Pazifische Felsenauster (Crassostrea gigas).

Die Austern zählen zum Stamm der Weichtiere (Mollusca). Man unterteilt sie weiter in den Unterstamm der Schalenweichtiere (Conchifera) und der Muscheln (Bivalvia), in denen die Austern die Ordnung Ostreoida bilden.

Austernarten

Zu den wichtigsten Austernarten gehören neben der Pazifischen Felsenauster auch

  • die Guillardeau-Auster
  • die Amerikanische Auster
  • die Europäische Auster
  • die Hausschuh-Auster
  • die Mangroven-Auster
  • die Sydney-Auster
  • die Neuseeland-Auster
  • die Chilenische Auster
  • die Olympia-Auster sowie
  • die Portugiesische Auster und
  • die Indische Auster

Nur wenige Austernarten eignen sich zum Verzehr. Zu diesen Arten gehört vor allem die Pazifische Felsenauster, die mehr als 93 Prozent der Weltmarktproduktion ausmacht. Ebenfalls essbar sind die Amerikanische Auster und die Europäische Auster, die aber sehr selten ist.

Herkunft und geschichtliche Infos über Austern

Als Lebensmittel dient die Auster dem Menschen bereits seit der Steinzeit. Sie ließ sich ohne größere Probleme und Gefahren einsammeln. Während man sie in Europa roh verzehrte, garten sie die frühzeitlichen Indianer über einem Feuer.

Die antiken Griechen schätzen die Auster als spezielle Delikatesse. Zu dieser Zeit entstand auch der Mythos, dass Austern eine aphrodisierende Wirkung hätten.

Die menschliche Vorliebe nach Austern hielt bis in die Neuzeit an. Durch die zunehmende Gewässerverschmutzung im 20. Jahrhundert ging der Konsum von Austern in Europa jedoch deutlich zurück.

Am häufigsten verzehrt man Austern heutzutage im fernen Osten, wo sie in den meisten Fällen gegart werden. Aufgrund des enormen Angebots von rund 4,2 Millionen Tonnen in Asien sind sie dort recht preiswert zu erlangen, während sie in Europa als kostbare Delikatesse gelten.