Gegen Jodmangel bei Babys: Mütter können durch's Stillen die beste Versorgung erzielen

Von Cornelia Scherpe
3. Dezember 2013

In vielen Ländern ist die Unterversorgung mit Jod noch immer ein großes Thema. Auch Babys können bereits einen Jodmangel haben und Ärzte sind schon länger bemüht, die beste Möglichkeit für ihre Versorgung zu finden.

Jodkapseln für den Säugling oder über die Muttermilch?

Einige Ärzte vertreten die Meinung, dass man bereits die Jüngsten durch Jodkapseln versorgen sollte. Nahrungsergänzungsmittel sind für sie an diesem Punkt definitiv sinnvoll. Ein anderes Lager bevorzugt den "Umweg" über die Mutter. Ärzte dieser Meinung sprechen sich dafür aus, dass die Mutter die Jodkapseln nehmen und das Baby von ihr gestillt werden sollte. Durch die Muttermilch wird das wichtige Jod dann an das Kind weitergegeben.

Untersuchungsergebnisse überraschen die Forscher

Welche Methode wirklich überlegen ist, testete man in einer Schweizer Studie mit 241 Müttern und ihren Neugeborenen. Man bildete zwei Gruppen und untersuchte so die Wirkung beider Methoden. Damit der Versuch aussagekräftig sein konnte, bekam in der einen Gruppe die Mutter eine Jodkapsel mit 400 Milligramm und das Kind ein Placebo. In der Gegengruppe erhielt das Baby eine Kapsel mit 100 Milligramm und die Mutter das Placebo. Bei allen Teilnehmerinnen wurde dann für insgesamt neun Monate regelmäßig bestimmt, wie viel Jod in der Muttermilch ist und wie die Jodkonzentration im Urin der Mutter und im Urin des Kindes ist.

Die eindeutigen Ergebnisse überraschten sogar die Forscher. Demnach ist der "Umweg" über die Mutter deutlich effektiver. Die direkte Vergabe von Jod an das Kind steht hinten an, was die mütterliche Jodaufnahme und das Stillen in Zukunft zum klaren Favoriten machen sollte. Nur wenn eine Mutter aus welchem Grund auch immer nicht regelmäßig stillt, sollte die Jodkapsel direkt an das Kind gegeben werden.