Schüchterne Kinder reden weniger: Kein Zeichen für Entwicklungsrückstand

Von Nicole Freialdenhoven
7. Februar 2014

Kleinkinder entscheiden sich im Temperament sehr voneinander: Manche quasseln den ganzen Tag vor sich hin und löchern die Eltern mit Fragen, sobald sie Sätze formulieren können. Andere schweigen sich dagegen aus und wirken oft schüchtern und gehemmt. Amerikanische Forscher wollen nun herausfinden, ob die Schweigsamkeit einfach nur ein Zeichen von Zurückhaltung ist oder ob diese Kinder so ruhig sind, weil sie möglicherweise Rückstände in der Sprachentwicklung haben.

Dazu untersuchten sie 408 Zwillingspaare im Alter von je 14, 20 und 24 Monaten, also die Zeit in der Kleinkinder lernen, ihre Muttersprache zu meistern. Die Kinder wurden aufgefordert, Laute und Wörter nachzuahmen und sollten einfache Fragen beantworten. Außerdem wurden ihnen einfache Aufträge erteilt um zu sehen, wie gut sie sprachliche Aufforderungen verstanden.

Dabei stellten sie fest, dass auch die stillen Kinder Sprache genauso gut verstanden wie ihre lebhafteren Altersgenossen. Sie hatten lediglich weniger Lust, Antworten zu geben - getreu dem Motto "ich weiß es, aber ich sage es nicht". Spezielle Sprachförderung ist für diese Kinder vollkommen unnötig - sie müssen lediglich aus ihrem Schneckenhaus gelockt werden.