Konzentrationsschwäche und Sprachprobleme: Sozial schwache Kinder liegen früh zurück

Schon bei der Einschulung haben Kinder aus sozial schwachen Familien Nachteile

Von Nicole Freialdenhoven
16. März 2015

Schon zum Zeitpunkt der Einschulung liegen Kinder aus sozial schwachen Familien oft weit hinter ihren gleichaltrigen Mitschülern aus wohlhabenderen Familien zurück. Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung bescheinigte ihnen

Die Kinder haben also von Anfang an einen Rückstand in der Bildung, der sich später kaum noch aufholen ließe, so die Forscher.

Sozial gemischte Gruppen könnten helfen

Eine Kita oder ein Kindergarten ist dabei jedoch kein Garant für einen besseren Start: Nur wenn die Gruppen sozial gemischt seien, könnten die stärkeren Kinder die schwächeren mitziehen. Dies ist jedoch vor allem in Kitas in sozialen Brennpunkten meist nicht der Fall.

Den Kitas selbst fehle das Geld für mehr Personal und spezielle Förderangebote. In Mülheim an der Ruhr, wo die Daten der Studie gesammelt wurden, liegen die Armutsquoten in einigen Stadtvierteln bei über 50 Prozent.

Pilotprojekt will Entwicklung von armutsgefährdeten Kindern fördern

Während jedes zweite Kind aus besser gestellten Schichten eine Kita besucht und 77 Prozent von ihnen zu einem Sportverein gehören, sind es in der sozial schwachen Schicht nur 30 Prozent, bzw. 46 Prozent. Das neue Pilotprojekt "Kein Kind zurücklassen" soll nun mit Hilfe einer neuen Präventionskette die Entwicklung armutsgefährdeter Kinder besser fördern.