Forscher geben Entwarnung: Schmerzmittel erhöhen nicht das Risiko für Fehlgeburt

Von Dörte Rösler
5. Februar 2014

Schmerzmittel gelten in der Schwangerschaft als gefährlich. Eine israelische Langzeitstudie gibt nun teilweise Entwarnung, denn zumindest das Risiko einer Fehlgeburt steigt durch Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac nicht an. Während die Ergebnisse für nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) positiv ausfallen, sollten Schwangere mit selektiven Cox-2-Hemmer aber weiterhin vorsichtig sein.

Die Forscher vom Soroka Medical Center in Beer-Sheva untersuchten die Daten von knapp 60.000 Frauen, die dort zwischen 2003 und 2009 ein Kind zur Welt brachten. 6508 Schwangere erlitten eine Fehlgeburt. Von den Frauen, die im ersten Drittel der Schwangerschaft NSAR geschluckt hatten, mussten acht Prozent wegen einer Fehlgeburt in die Klinik kommen. Bei Schwangeren ohne Schmerzmittelgebrauch lag die Rate bei zehn Prozent.

Neben Medikamenten können auch andere Faktoren eine Fehlgeburt auslösen. Da 98 Prozent der Schwangeren aus der Umgebung zur Geburt in das klinische Zentrum gehen, konnten andere Risikofaktoren in die Studie jedoch eingerechnet werden. Dabei zeigte sich, dass etwa Cox-2-Hemmer die Fehlgeburtenrate erhöhen. 17 Prozent der Frauen, die ein entsprechendes Mittel genommen hatten, verloren ihr Baby. Aufgrund der geringen Fallzahl warnen die Studienautoren jedoch vor Hochrechnungen auf das allgemeine Risiko.