Titanoberfläche lässt Implantate besser anwachsen

Von Ingo Krüger
14. Oktober 2011

Implantate und Prothesen, die auf Dauer im Körper bleiben sollen, müssen vor allem eines: schnell und sehr fest mit dem Knochengewebe verwachsen. Nur so können sie starke mechanische Belastungen aushalten. Dies ist nur bei künstlichen Hüft-, Knie- oder Schultergelenken von großer Wichtigkeit, sondern auch bei Zahnimplantaten im Kieferknochen.

Thüringer Wissenschaftlern vom Universitätsklinikum Jena ist dabei ein großer Fortschritt gelungen: Sie haben es geschafft, Titanimplantate mit einer porösen, bioaktiven Oberfläche herzustellen. In dieser Oberfläche befinden sich Kalzium und Phosphor. So sollen Osteoblasten - das sind Zellen, die für die Knochenbildung verantwortlich sind - besser am Implantat anwachsen. Außerdem soll sich ihr Stoffwechsel beschleunigen.

Eine Studie bestätigte, dass die innovative Oberfläche ein mehrfach festeres Einwachsen in das Knochengewebe bewirkt, als dies bei gewöhnlichen Implantaten der Fall ist. Doch bevor auch Patienten von der Neuentwicklung profitieren, müssen die Titanimplantate noch eine fünfjährige Testphase bestehen.