Neuronenspezifische Enolase (NSE) - Merkmale, Bedeutung und Werte

Bei der Neuronenspezifischen Enolase (NSE) handelt es sich um ein Enzym des Zuckerstoffwechsels bzw. Glucose-Stoffwechsels. Dieses kommt besonders in Nervenzellen sowie in den neuroendokrinen Zellen vor. Als Tumormarker ist es zur Kontrolle des Fortschritts einer Krebserkrankung von Bedeutung. Lesen Sie alles Wissenswerte über Merkmale, Bedeutung und Werte der Neuronenspezifischen Enolase.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Neuronenspezifische Enolase (NSE) - Merkmale und Bedeutung

Bei der Neuronenspezifischen Enolase (NSE) handelt es sich um ein Enzym des Glucose-Stoffwechsels. Man findet es in

  • den Neuronen des Gehirns
  • den Nervenzellen des peripheren Nervengewebes sowie
  • den neuroendokrinen Geweben.

Die neuroendokrinen Zellen finden sich in vielen Geweben und Organen, so etwa

NSE wird zu den Enolasen, drei bestimmten Enzyngruppen, gezählt. Man unterscheidet die gewebeunspezifischen α-Enolasen, die β-Enolasen in den Muskelzellen sowie die γ-Enolasen, die lediglich im Nervengewebe zu finden sind.

NSE als Tumormarker

Die Neuronenspezifische Enolase ist besonders dann bestimmt, wenn es darum geht, das Fortschreiten einer Krebserkrankung zu kontrollieren. Auch der Behandlungserfolg sowie die Prognose können anhand der Werte ermittelt werden.

NSE stellt damit einen wichtigen Tumormarker dar. Die Bestimmung erfolgt vor allem

NSE-Bestimmung: Wissenswertes zu Werten der Neuronenspezifischen Enolase

In den meisten Fällen erfolgt die NSE-Bestimmung im Blutserum.

NSE-Normwert

Bei der Ermittlung der Konzentration spielt der so genannte Cut-off-Werte eine Rolle: der Wert, über dem ein Testergebnis positiv ausfällt. Liegt die ermittelte Menge unterhalb des Cut-off-Werts, gilt der Test als negativ. Der Normwert beträgt 12,5 Mikrogramm pro Liter bei Erwachsenen.

Erhöhte NSE-Werte und mögliche Erkrankungen

In einigen Fällen können erhöhte NSE-Werte gemessen werden. Dazu zählen bestimmte Krebsarten, neben den bereits erwähnten Formen auch bei

Hinzu kommen gutartige Erkrankungen, zu denen

  • bestimmte Leberkrankheiten
  • Lungenfibrose und
  • Bronchopneumonie

zählen. Bei der Lungenfibrose wird in der Lunge vermehrt Bindegewebe gebildet. Die Bronchopneumonie stellt eine Form der Lungenentzündung dar.

Ebenfalls kommt es bei verschiedenen Erkrankungen des Hirns und Nervenzellen zu erhöhten NSE-Werten. Bei Hirnerkrankungen werden diese dann auch im Liquor gemessen. Zu den Krankheiten zählen beispielsweise

Erhöhte NSE-Werte nach Reanimation

Kommt es in den ersten Tagen nach einer Reanimation zu erhöhten NSE-Werten (höher als 33 μg/l), kann dies auf eine ungünstige Prognose hindeuten.

Erhöhte NSE-Werte bei Schwangeren

Kommt es während der Schwangerschaft zu erhöhten NSE-Werten, deutet dies auf einen Neuralrohrdefekt beim Kind hin.

Falsch hohe Werte von NSE

In einigen Situationen können auch falsch hohe NSE-Werte vorliegen. Dies wäre etwa dann der Fall, wenn bei einer Untersuchung oder Blutabnahme die Rythrozyten, also die roten Blutkörperchen, zerstört werden - sodann setzen diese NSE frei. Der Zerfall der roten Blutkörperchen kann auch bedingt durch eine genetische Veranlagung oder Vererbung erfolgen.

Zu niedrige NSE-Werte und mögliche Erkrankungen

Eine Abweichung der NSE-Werte in einen zu niedrigen Bereich hat keine medizinische Bedeutung.