Neue Polypille durchgefallen - Experten sehen keinen zusätzlichen Nutzen

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2014

Die 2003 von Nichola Wald vorgeschlagene Polypille zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat sich in ersten Studien als wenig sinnvoll erwiesen.

Die Cochrane Heart Group in London analysierte insgesamt neun Phase II-Studien der letzten Jahre mit insgesamt 7047 Teilnehmern. Dabei wurde zwar eine gewisse Senkung des Blutdrucks beobachtet, doch ansonsten zeigten sich wenige positive Effekte. Stattdessen klagten viele Patienten über Nebenwirkungen und 25 von 1000 Teilnehmern brachen die Therapie ganz ab.

Untersuchung der Polypille

Die von Wald am Wolfson Institute of Preventive Medicine entwickelte Polypille stellt eine Kombinationn aus Antihypertensiva, Cholesterinsenker, Folsäure und Acetylsalicylsäure (ASS) da, die zusammen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 80 Prozent senken sollten. Wald war der Ansicht, dass seine Polypille die Lebenserwartung um 11 Jahre verlängern kann. Studien konnten diese optimistischen Schätzungen bislang nicht belegen.

Das Cochrane Institut wies jedoch auch darauf hin, dass derzeit noch weitere Studien laufen, deren Ergebnisse im kommenden Jahr präsentiert werden. Dann könnten sich vielleicht positivere Effekte der Polypille zeigen. Derzeit hat noch keine Pharmafirma eine solche Polypille auf den Markt gebracht.