Die Gefahr von Antidepressiva in der Schwangerschaft

Von Cornelia Scherpe
19. Januar 2012

Frauen, die auf die Einnahme von Antidepressiva angewiesen sind und schwanger werden, machen sich immer sorgen, ob die Medikamente ihrem Kind schaden können. Eine Studie aus Skandinavien bestätigt diese Sorge nun. Wer Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (kurz auch SSRI genannt) nehmen muss und schwanger wird, der gefährdet den Fötus. Die Medikamente wirken sich negativ auf die Entwicklung des Kindes aus. Besonders groß ist die Gefahr für eine persistierende pulmonalarterielle Hypertonie.

Hierbei kommt es zu einem ungesunden Bluthochdruck, der sich besonders auf die Lungen auswirken kann. Durch die hohe Leistung, die vom Herzen erfordert wird, kann eine spätere Herzschwäche zu dem Problem hinzu kommen. Die persistierende pulmonalarterielle Hypertonie ist ein angeborenes Krankheitsbild und kann also unter anderem auf die Einnahme von Antidepressiva durch die Mutter entstehen.

Die Erkenntnis basiert auf der Untersuchung von 1,6 Millionen Neugeborenen zwischen 1996 und dem Jahr 2007. Nur 1.899 dieser Kinder hatten den angeborenen Schaden, obwohl die Mütter keine Medikamente gegen Depressionen eingenommen hatten. Viel größer war die Zahl dagegen unter den Kindern mit depressiven Müttern, die auch in den neun Monaten SSRI nehmen mussten. Hatte bei gesunden Frauen nur 1,1 Kind pro 1.000 die Krankheit waren es hier schon 3 Kinder pro 1.000 Geburten.