Bei Opiatabhängigen sollen zusätzlich Antidepressiva die Schmerzen verringern

Die Vergabe von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern soll den Patienten helfen, chronische Schmerzen zu reduzieren

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
11. November 2011

Bei Personen, die von Opiaten abhängig sind, treten verstärkt Schmerzen auf, die man laut einer Studie mit zusätzlichen Antidepressiva verringern kann. So treten bei Patienten, die mit Methadon behandelt werden, bei 37 bis 61 Prozent der Fälle auch Schmerzen auf. Dadurch leiden auch viele dieser Patienten unter Depressionen und so könnte der Einsatz von Antidepressiva auch eine Therapie gegen die Schmerzen sein.

Verbesserung des Schmerzempfindens durch Escitalopram

Bislang hatte man aber den Zusammenhang zwischen dem Auftreten der chronischen Schmerzen und dem Einsatz von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) zu wenig untersucht. Bei ihrer Studie, an der 147 Personen teilnahmen, die von Opiaten abhängig waren und unter chronischen Schmerzen litten, bekam die eine Gruppe ein Placebo und die andere Gruppe Escitalopram. Dieses Mittel wird beispielsweise zur Behandlung von Depressionen und bei Angststörungen eingesetzt.

Danach wurden die Teilnehmer neben den Symptomen einer Depression auch auf die Schmerz-Veränderungen hin beobachtet und regelmäßig befragt. So stellte man schon nach einem Monat bei der zweiten Gruppe eine Verbesserung des Schmerzempfinden um 30 Prozent fest, die aber unabhängig von der Verbesserung der Depressionen auftrat. Jetzt sollen noch weitere Studien zu diesem Thema erfolgen.