Wechselbeziehung von Asthma und Vergabe von Antibiotika erforscht

Kein Zusammenhang zwischen vermehrter Gabe von Antibiotika und kindlichem Asthma

Von Nicole Freialdenhoven
5. Januar 2015

Studien hatten vor einiger Zeit ergeben, dass Kinder unter einem erhöhten Risiko für Asthma leiden, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft oder sie selbst während der frühen Kindheitsjahre Antibiotika erhalten hatten. Forscher am Karolinska Institut in Stockholm widersprachen nun der daraus resultierenden Annahme, dass zwischen beidem ein ursächlicher Zusammenhang bestehe.

Mögliche Ursache für falsch gezogene Schlüsse

Sie wiesen darauf hin, dass bei kleinen Kindern eine beginnende Asthma-Erkrankung oft als einfache Atemwegsinfektion diagnostiziert würde, die dann mit Antibiotika behandelt wird. Wird dann später Asthma festgestellt, wird die Gabe von Antibiotika dann fälschlicherweise als Ursache betrachtet.

Auch könnten frühkindliche Atemwegsinfektionen das Risiko für Asthma erhöhen, egal ob zur Behandlung Antibiotika gegeben wurden oder nicht. Und letztendlich seien in den früheren Studien Faktoren wie Lebensstil, die häusliche Umgebung in der die Kinder aufwachsen und die Genetik zu wenig beachtet worden.

Erneute Analyse führt zu neuen Ergebnissen

Die schwedischen Forscher analysierten daher nun die Daten von ingesamt 500.000 schwedischen Kindern unter Einbeziehung der genannten Kritikpunkte. Dabei stellten sie fest, dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen Antibiotika-Behandlungen und späterem Asthma-Erkrankungen gab. Sie betonen daher die Wichtigkeit einer korrekten Diagnose der kindlichen Atemprobleme um zwischen Ateminfektionsinfektionen und Asthma besser zu trennen.