Lebensmittelqualität erkennen: Der Nähr-, Gesundheits-, Gebrauchs- und Genusswert

Angesichts zahlreicher Lebensmittelskandale sind immer mehr Verbraucher der Meinung, dass sich die Qualität der Nahrungsmittel in den letzten Jahren verschlechtert hat. Doch woran misst man die Lebensmittelqualität?

Von Jens Hirseland

Faktoren der Lebensmittelqualität

Die Qualität von Lebensmitteln lässt sich auf verschiedene Weise definieren. So spielen nicht nur der Nähr- und Gesundheitswert eine wichtige Rolle, sondern auch der Gebrauchs- und Genusswert.

Nährwert

Unter dem Nährwert versteht man den physiologischen Wert eines Nahrungsmittels für den menschlichen Körper. Allerdings lässt sich dieser Wert nicht vollkommen objektiv beurteilen, denn die Verfügbarkeit und die Verwertung der Stoffe, die in einem Lebensmittel enthalten sind, hängen sowohl von der Kombination der Nahrungsmittel als auch von deren Zubereitung ab.

Besonders misstrauisch gegenüber sind die Verbraucher dem Nährwertgehalt von Obst und Gemüse. So haben viele Menschen die Befürchtung, dass sich die intensive landwirtschaftliche Nutzung negativ auf die Böden und die Pflanzen auswirkt, was natürlich auch Folgen für die Qualität der Lebensmittel hat. Wissenschaftlich begründen lassen sich diese Befürchtungen jedoch nicht.

So erfolgen regelmäßig Kontrollen, bei denen der Nährstoffgehalt des Bodens ermittelt wird. Dieser muss ausreichend sein, damit die Pflanzen, die man dort anbaut, gut gedeihen können. Außerdem bilden sie dann die für den Menschen so wichtigen Vitamine und Mineralstoffe.

Beim Nährwertgehalt von pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse ist zu bedenken, dass es zu natürlichen Schwankungen kommt. So können unterschiedliche Faktoren wie

  • Anbauform
  • Klima
  • Düngung
  • Standort oder
  • der Zeitpunkt der Ernte

Abweichungen hervorrufen. Ebenfalls wichtig sind Reifegrad, Lagerung und Transport der Nahrungsmittel. Aus diesem Grund gibt man normalerweise in Nährwerttabellen einen Mittelwert an. Diesen Tabellen zufolge kam es in den letzten 50 Jahren beim Nährwertgehalt nur zu geringfügigen Schwankungen.

Gesundheitswert

Der Gesundheitswert der Lebensmittel bezieht sich vor allem auf deren Sicherheit. Das heißt, das man auf Inhaltsstoffe, Schadstoffe oder Zusatzstoffe achtet, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben könnten.

Die diversen Lebensmittelskandale der letzten Jahre haben die Verbraucher misstrauisch gemacht, sodass sie zunehmend an der Sicherheit der Lebensmittel zweifeln. Allerdings ist das Maß an Sicherheit in Deutschland nach wie vor sehr groß, wie Studien der Lebensmittelüberwachung belegen.

Gebrauchswert

Beim Gebrauchswert eines Lebensmittels sind für den Verbraucher vor allem eine einfache Verarbeitung, lange Haltbarkeit sowie ein günstiger Preis von Bedeutung. Diesen Ansprüchen kommt die Industrie mit Tiefkühlkost und Fertiggerichten entgegen, die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen.

Der Nährwert dieser Gerichte ist unterschiedlich. So gibt es durchaus gesunde tiefgekühlte Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Kräuter, die wertvolle Vitamine enthalten und eine sinnvolle Alternative zu Frischkost sind. Wichtig ist, auf die Zusammensetzung und die Nährwertangaben der Fertiggerichte zu achten.

Genusswert

Der Genusswert eines Nahrungsmittels hängt von

  • seinem Aussehen
  • seinem Geruch
  • seinem Geschmack
  • seiner Konsistenz und
  • seiner Frische

ab. Allerdings sind solche Ansprüche individuell verschieden, da jeder Verbraucher seine eigene Vorstellung vom Genusswert eines Lebensmittels hat. Das liegt auch daran, dass das Geschmackssystem eines Menschen nicht angeboren ist. Stattdessen wird es von der vorherrschenden Esskultur geprägt.

Doch wie kann man nun als Verbraucher gute Qualität eines Lebensmittels erkennen...?

Wie Sie beim Lebensmitteleinkauf gute Qualität erkennen

Jeder möchte wohl gerne qualitativ hochwerte Lebensmittel haben, wenn er im Supermarkt oder auf dem Markt einkauft. Doch woran erkennt man hochwertige Produkte eigentlich?

Biolebensmittel gehören sicherlich zweifelsfrei zu den hochwertigen Lebensmitteln. Dies merkt man natürlich auch am Preis. Doch nicht alle Bioprodukte haben gute Qualität und umgekehrt sind nicht alle herkömmlich angebauten Obst- und Gemüsesorten schlechte Qualität.

Frischetest

Beim Kauf von Obst und Gemüse sollte man zuerst darauf achten, dass es frisch ist. Dies erkennt man zum einen daran, dass kein Schimmel zu sehen ist und zum anderen, dass die Schale schön fest ist und appetitlich aussieht.

Auch den Geruchstest sollte man bei Früchten wie zum Beispiel Ananas oder Melone machen. Hier kann man auf den ersten Blick nämlich nicht unbedingt erkennen, ob die Früchte reif sind bzw. ob sie schon verdorben sind oder nicht.

Neben dem Geruchstest sollte man bei einer Wassermelone auch auf die Schale klopfen. Wenn es sich dumpf anhört, ist die Melone frisch.

Zusätzlich zum Geruchstest kann man bei der Ananas einzelne Blätter herauszupfen. Lösen sich diese leicht, hat die Ananas eine gute Qualität und ist reif.

Herkunftsinformationen

Natürlich sieht man den herkömmlich angebauten Lebensmitteln nicht an, ob sie mit Pestiziden belastet sind oder nicht. Hier kann man nur auf die Händler vertrauen und sich bei diversen Forschungsinstituten erkundigen, die regelmäßig die Produkte der Supermärkte unter die Lupe nehmen.

In der Regel ist man auch auf der sicheren Seite, wenn man die Lebensmittel direkt beim Erzeuger kauft, sofern man die Möglichkeit dazu hat. Kleine Händler oder Bauern können es sich nicht leisten, schlechte Qualität zu verkaufen. Diese sind also immer bemüht, ihren Kunden qualitativ hochwertige Produkte zu verkaufen.

Nicht immer kostet gute Qualität mehr als schlechtere, doch häufig ist es so. Beim Einkauf sollte man auf jeden Fall auf Aussehen und Geruch des Produktes achten und bei verpackten und verarbeiteten Lebensmitteln unbedingt die Zutatenliste lesen. Wer gute Qualität kaufen möchte, sollte Produkte vermeiden, die Zusatz- oder Konservierungsstoffe enthalten.