Veilchen - Medizinische Verwendung und Tipps zur Pflanzenpflege

Bereits im frühen Mittelalter wurde das Veilchen als Zier- und Arzneipflanze angebaut. Schon im zeitigen Frühjahr erfreuen die Veilchen mit ihren leuchtenden Farben. Die Pflanze ist beliebt, um sie im Garten selbst anzubauen; dabei sollten einige Punkte beachtet werden. Die medizinische Anwendung erfolgt in der Regel in Form von Tee. Lesen Sie über die Verwendung von Veilchen in der Medizin und holen Sie sich Tipps zur Pflanzenpflege.

Von Claudia Rappold

Tipps zum Anbau und zur Pflege von Veilchen

Veilchen blühen im April und Mai. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst oder Frühjahr, genauer gesagt zwischen September und Oktober oder zwischen Februar und März.

Frost darf es dabei nicht mehr geben; ein milder Tag ist anzustreben. Wenn man Veilchen einmal gepflanzt hat, vermehren sie sich gerne auch über Selbstaussaat.

Welcher Standort fürs Veilchen?

Das Veilchen gedeiht gut auf einem nährstoffreichen und lehmigen Boden. Es braucht viel Feuchtigkeit und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.

Die Veilchensamen richtig aussäen

Bei Veilchen handelt es sich um Kaltkeimer. Man sät sie am besten gleich ins Freiland. Sicherer ist ein Vorziehen zuhause.

Die Samen sät man in den Topf oder Saatkasten. Der Abstand dazwischen sollte 10 Zentimeter betragen.

Dann stellt man den Topf oder Kasten für mehrere Wochen nach draußen auf den Balkon oder die Terrasse. Die ideale Temperatur für die so genantne Stratifikation beträgt 1 bis 5 Grad Celsius.

Anschließend stellt man sie fürs Keimen rein - hier werden 15 bis 20 Grad Celisus benötigt. Die Erde sollte feucht gehalten werden, die Keimzeit beträgt zwei bis vier Wochen.

Geeignete Pflanzennachbarn für Veilchen

Zwischen oder neben bestimmten Pflanzen fühlen Veilchen sich besonders wohl. Zudem kommen sie hier gut zur Geltung. Dies gilt beispielsweise für

  • Winterlinge
  • Schneeglöckchen
  • Krokusse
  • Taubnesseln
  • Maiglöckchen
  • Leberblümchen oder
  • Primeln.

Inhaltsstoffe und medizinische Verwendung von Veilchen

In der Pflanzenheilkunde ist das Veilchen eine geschätzte Heilpflanze. Zu seinen Inhaltsstoffen gehören unter anderem

  • Cyanin
  • Nitropropinsäure
  • Odoratin
  • Salizylsäure
  • Violutosid und
  • Violin.

Veilchen sind in zahlreichen Formen zu genießen: Als kandierte Früchte oder auch auf dem Tisch, im Garten oder auch als Veilchenmarmelade. Doch dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe ist diese kleine Pflanze besonders auch als Arzneipflanze ein begehrtes Objekt.

"Viola odorata", so der lateinische Name des Veilchens, wächst bevorzugt am Wegesrand und begrüßt Wanderer mit einem lieblichen Duft. Als Tee oder Sirup zeigt es effektive Wirkungen bei zahlreichen Beschwerden und Erkrankungen. Und damit die Palette fein säuberlich abgerundet werden kann, sollte man auch beim ätherischen Öl zugreifen, denn wenn der Körper versorgt ist, wird mit dem Veilchenduft auch die Seele in Harmonie und Gleichklang gebracht.

Medizinische Wirkung von Veilchen

Das Veilchen wirkt

  • antiseptisch
  • auswurffördernd
  • abführend
  • blutreinigend
  • durchblutungsfördernd
  • entzündungshemmend
  • harntreibend
  • krampflösend
  • schleimlösend
  • schmerzstillend und
  • wundheilend.

Anwendungsgebiete des Veilchens

Als altes Hausmittel werden heute noch die Veilchenwurzeln als Zahnungshilfe für Babys eingesetzt und auch bei vielen Beschwerden zeigt sich diese Pflanze als äußerst wirksam.

Es findet Verwendung bei Erkrankungen der Atemwege wie

da ist sein Haupteinsatzgebiet. Es lindert Schwellungen und hilft bei rheumatischen Beschwerden sowie bei Blasenleiden. Doch damit ist das breite Wirkungsspektrum des Veilchens noch lange nicht erschöpft.

Tee in der Kombination mit weiteren Heilkräutern helfen bei Fieber oder Halsentzündungen, und auch als Salbe zeigt das Veilchen effektive Wirkungen bei Geschwüren oder Kopfschmerzen. Und damit die Palette fein säuberlich abgerundet werden kann, sollte man auch beim ätherischen Öl zugreifen, denn wenn der Körper versorgt ist, wird mit dem Veilchenduft auch die Seele in Harmonie und Gleichklang gebracht.

Anwendungsart von Veilchen

Das Veilchen wird in der Regel als Teezubereitung eingenommen, aber nicht in hoher Dosierung. Auch Heilpflanzen sollten von Laien nur nach fachkundigem Rat eingenommen werden, denn was Wirkung hat kann auch Nebenwirkungen haben.

In der Aromatherapie wird das ätherische Öl mit Wasser in einer Duftlampe verdunstet, da ist das Veilchen ein wahrer Seelentröster. Die getrocknete, gesäuberte und in Form geschnittene Wurzel kann man Kleinkindern zum Beißen geben; hier soll die Wurzel Zahnschmerzen lindern.

Veilchen ist auch Bestandteil von einigen Fertigarzneien, hauptsächlich Hustenmittel. Zu Omas Zeiten gab es die so genannten Veilchenpastillen.

Frische oder kandierte Veilchen werden gerne zur Dekoration von Speisen verwendet. Die Parfumindustrie benutzt das Veilchen als Parfumgrundstoff, da verleiht es den Duftkompositionen eine blumige und süße Note.

Merkmale und Arten von Veilchen

Das Veilchen heißt mit botanischem Namen Viola und es gehört zu der Familie der Veilchengewächse. Zur medizinischen Verwendung kommt in der Regel das Echte Veilchen, welches mit wissenschaftlichem Namen Viola odorata heißt. Man nennt es auch

  • Märzveilchen
  • Duftveilchen oder
  • Wohlriechendes Veilchen.

Das Märzveilchen gehört zu den Frühblühern, schon im zeitigen Frühjahr erscheinen die ovalen oder herzförmigen, grasgrünen Blätter. Die Blätter stehen in einer Rosette und sind gekerbt. Auf dem kahlen Stängel sitzt endständig die charakteristische violette Blüte, das Köpfchen leicht nach unten geneigt, oft mit einer zweiten Farbe gefüllt. Auf den fünf Kronblättern kann sich eine deutliche Nervatur abzeichnen.

Wie der Name schon vermuten lässt, verströmt das Veilchen einen angenehmen Duft. Das Echte Veilchen ist eine mehrjährige krautige Pflanze, es erreicht eine Wuchshöhe bis zu zehn Zentimetern. Der kriechende Wurzelstock breitet sich teppichartig aus, wen er ungestört wachsen darf.

Es gibt viele verschiedene Veilchen-Arten in unterschiedlichen Farben. Zu diesen gehören

  • das Stiefmütterchen
  • das Hornveilchen
  • das Parma-Veilchen (Weißes Veilchen)
  • das Steppen-Veilchen
  • das Langsporn-Veilchen
  • das Hunds-Veilchen
  • das Teide-Veilchen
  • das Hügel-Veilchen und
  • das Raue Veilchen.

Alpenveilchen

Das Alpenveilchen ist ein Primelgewächs aus Kleinasien. In Europa werden 14 Sorten kultiviert und verkauft. Die kompakten Pflanzen haben sehr schöne rundliche Blätter mit heller Zeichnung.

Die Blüten haben glatte oder krause Ränder und kräftige Farben. Sie ragen aufrecht aus den Blättern hervor.

Alpenveilchen sind meist zu Beginn der Wintermonate im Handel erhältlich. Die kleine Topfpflanze ist anspruchsvoll und verzeiht keine Pflegefehler.

Alpenveilchen blühen von Mai bis Februar. Sie benötigen einen schattigen, kühlen Standort mit Temperaturen von 12°C bis 15°C und eigenen sich deshalb sehr gut für Treppenhäuser oder Schlafräume. Gegossen werden die Pflanzen nur in den Übertopf, denn die Knolle darf auf keinen Fall nass werden. Ein Wasserstand im Topf ist unbedingt zu vermeiden.

Alpenveilchen werden regelmäßig gedüngt. In der Ruhephase (ab April) können sie an einem schattigen Platz im Garten verbleiben. Verblühtes wird nur aus der Knolle herausgedreht, nicht geschnitten. Alpenveilchen sind auch haltbare Schnittblumen.

Usambaraveilchen

Usambaraveilchen gehören zur Familie der Gesnerien. Die natürliche Heimat ist Ostafrika. Die buschigen Pflanzen haben dunkelgrüne, samtige Blätter und eine Fülle von einfachen oder gefüllten Blüten in Weiß, Rosa oder Blau. Die beliebte Zimmerpflanze blüht ganzjährig.

Der ideale Standort ist halbschattig, ohne direkte Sonneinstrahlung und mit gleichbleibender Raumtemperatur von ca. 20°C. Usambaraveilchen werden mäßig gegossen und zwischen März und September wöchentlich gedüngt.

Standorte des Veilchens

Veilchen mit Blättern

Wild wachsend findet man es auf Wiesen, in Hecken und eher selten auf Wald- und Wegrändern.

Die meisten Veilchenarten wachsen zumeist in den gemäßigten Zonen der Erde. Man findet sie in

Das Duftveilchen ist vorwiegend im Mittelmeergebiet beheimatet, ist aber auch bis hin zum Kaukasus und Kurdistan zu finden. Veilchenarten sind beliebte Gartenbeetpflanzen, Balkonkastenpflanzen und werden oft für Gräber verwendet.

  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
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  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol, 2013, ISBN 3868201912
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  • Irene Dalichow Die Blütenapotheke: Über die Heilkraft von Lavendel, Veilchen, Rose und anderen essbaren Blüten, Goldmann Verlag, 2011, ISBN 344221940X
  • Anke Herrmann Veilchen - Viola odorata: Das Buch zur Heilpflanze des Jahres 2007, Arthaus Musik, 2008, ISBN 3939513423
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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