Steigende Beliebtheit der Schlüsselloch-OP's: Gerade bei Kindern nutzt man die schonenden Eingriffe

Von Cornelia Scherpe
16. Oktober 2013

Umgangssprachlich spricht man von den Schlüsselloch-OPs, wenn es um die minimal-invasiven Verfahren geht. Gemeint ist damit, dass bei einer Operation nicht mehr ein großer Schnitt gemacht werden muss, um die zu operierende Stelle freizulegen. Stattdessen werden gezielt kleine, meist runde, Löcher ins Gewebe gemacht und durch diese die nötigen Werkzeuge eingeführt.

Für die Orientierung im Körper sorgt die Kamera

Gerade bei Operationen am Herzen kann der Chirurg so auf die komplette Öffnung des Brustkorbs verzichten. Da weniger Gewebe verletzt wird und die inneren Organe nicht offen liegen, wird das Risiko auf eine Infektion ganz entscheidend minimiert.

Die minimal-invasive Verfahren bringen dafür natürlich andere Probleme mit sich. So müssen die Chirurgen absolute Feinarbeit leisten und sich bei der Orientierung im Körper auf Kameras verlassen, die ebenfalls durch die kleinen Schnitte ins Innere eingeführt werden. Trotz dieses Mehraufwands nimmt die Zahl der Schlüsselloch-OPs immer weiter zu.

Gerade bei Kindern und Jugendlichen greifen immer mehr Chirurgen auf diese "sanfte" Methode zurück. Bei mehreren Diagnosen ist es inzwischen das anerkannte Standardverfahren, die Kinder nur noch einer Schlüsselloch-OP zu unterziehen. Beispiele dafür sind das Entfernen einer kranken Nieren, oder die Neuausrichtung des Harnleiters.

Experten warnen vor den Grenzen des Fortschritts

Experten begrüßen diese Entwicklung zwar, sie warnen jedoch auch davor, dass trotz des großen Fortschritts in der medizinischen Forschung auch hier weiterhin Grenzen bestehen. Nicht immer sollten die minimal-invasiven Verfahren die Methode der ersten Wahl sein. Sobald es beispielsweise eine Schlüsselloch-OP nötig machen würde, dass zur besseren Orientierung des Arztes Kohlenstoffdioxid in die Wunde eingelassen wird, sollte man davon Abstand nehmen. Das Blut der Kinder kann sonst schneller als bei den Erwachsenen übersäuern.