Studie zu Alkohol: Wenig trinken schützt vor einem Schlaganfall, viel steigert das Risiko

Untersuchung gibt Aufschluss über die gesundheitfördernde Wirkung und individuelle Gefahr von Alkohol

Von Cornelia Scherpe
5. Dezember 2016

Wer komplett auf Alkohol verzichtet, der lebt am gesündesten? Eine aktuelle Studie sieht das anders und bricht damit eine Lanze für den gemäßigten Alkoholkonsum. Demnach ist etwas Alkohol pro Tag sogar gesundheitsfördernd, denn das Risiko auf einen Schlaganfall sinkt. Wer dagegen zu tief ins Glas guckt, steigert seine individuelle Gefahr.

Der moderate Alkoholkonsum wirkt sich nachweislich auf das HDL-Cholesterin aus. Dies ist das "gute" Cholesterin und sollte in hohen Mengen im Körper vorhanden sein. Gleichzeitig senkt Alkohol die Menge an Fibrinogen im Blut. Fibrinogen ist für die Blutgerinnung wichtig und kann in zu hoher Konzentration einen Gefäßverschluss begünstigen. Wer also moderat Alkohol trinkt, tut dem eigenen Körper etwas Gutes.

Meta-Studie zu Alkoholkonsum

Wie viel Alkohol sich in welcher Weise auf das Schlaganfallrisiko auswirkt, hat eine Meta-Studie untersucht und dabei 27 ältere Studien eingebunden. Ein Glas Bier oder Wein am Tag senkt demnach das Risiko für einen Hirninfarkt um zehn Prozent. Wer lieber zwei Glas am Tag trinkt, senkt die eigene Gefahr ebenfalls, allerdings nur noch um acht Prozent. Kommt mehr Alkohol pro Tag hinzu, verkehrt sich der Effekt und das Schlaganfallrisiko steigt.

  • Drei bis vier Gläser erhöhen das Risiko um acht Prozent,
  • mehr als vier Gläser kommen bereits auf 14 Prozent.

Aufgrund des von der Norm abweichenden Fibrinogenwertes erhöht sich bei Vieltrinkern zudem das Risiko auf Blutungen:

  • Es steigt für Hirnblutungen um 67 Prozent und
  • für Blutungen in der Hirnhaut ("Subarachnoidalblutungen") um sogar 82 Prozent.

Allerdings konnte die Studie nicht zeigen, ob die Hirnblutungen durch innere Ursachen (Bluthochdruck etc.) ausgelöst werden, oder ob äußere Einflüsse (Stürze durch Trunkenheit) die Gefahr erhöhen.

Moderater Genuss empfohlen

Das Fazit: Ein Gläschen nach dem Abendessen und am Wochenende mit Freunden muss nicht für ein schlechtes Gewissen sorgen. Es sollte jedoch bei diesem moderaten Genuss bleiben und nicht bis zur Betrunkenheit führen.