Volkskrankheit Rosazea: Eine rote Säufernase muss nicht vom Alkohol kommen

Von Nicole Freialdenhoven
5. Juli 2012

Seit vielen Jahren hält sich das Klischeebild des betrunkenen Mannes mit knallroter Säufernase: Darunter leiden viele Männer, die von Rosazea betroffen sind. Denn diese Hautkrankheit, die auch für eine rote Nase sorgt, hat nur selten etwas mit Alkohol zu tun, obwohl starker Alkoholkonsum sie begünstigen kann.

Rosazea gehört zu den am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten in Deutschland und tritt häufig im Alter zwischen 30 und 40 Jahren zum ersten Mal auf. Die Haut bleibt dabei sichtbar gerötet und neigt im fortgeschrittenen Stadium zu Pickeln und Schwellungen. Wird die Rosazea nicht vom Hautarzt behandelt, kann sich ein sogenanntes Rhinophym entwickeln - ein Geschwulst an der Nase, das dann im Volksmund als "Säufernase" bezeichnet wird. Dies kann durchaus auch Menschen treffen, die wenig oder gar keinen Alkohol trinken.

Trotzdem sollte Alkoholkonsum nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn er schädigt den Vitaminhaushalt im Körper und kann so Vitaminmangel auslösen. Vor allem die Haut benötigt viel Vitamin B um sich regelmäßig zu generieren: Fehlt das Vitamin B1 durch den alkoholbedingten Vitaminmangel, altert die Haut schneller und kann Geschwüre auslösen, womit dann wieder die Entstehung eines Rhinophyms begünstigt wird. Auch andere Hauterkrankungen wie Akne und Ekzeme werden gefördert, da das vom Alkohol geschwächte Immunsystem Viren und Pilze nicht mehr so gut abwehren kann wie ein gesundes Immunsystem.