Frührente bei Rheuma: Zeitpunkt der Rente ist Kopfsache

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2013

Rheuma ist eine sehr schmerzhafte Krankheit, die vor allen Dingen die Beweglichkeit der Betroffenen stark einschränkt. Verläuft das Leiden ungünstig, ist daher auch die Arbeitsfähigkeit mit der Zeit mehr und mehr eingeschränkt. Je nach Arbeitsplatz und Aufgabe kann es daher nötig werden, dass ein Patient in Frührente geht.

Eine aktuelle Studie hat allerdings gezeigt, dass es nicht allein vom Schweregrad der Erkrankung abhängt, ob ein Patient in die Frührente geht. Offenbar ist der Beginn der Rente auch eine Kopfsache. Wer sich früh mit dem Gedanken anfreundet, vor dem regulären Rentenalter die Arbeit niederzulegen, der wird auch früher die Möglichkeit der krankheitsbedingten Frührente in Anspruch nehmen.

Die Rolle der physischen Faktoren wurden in der Studie genau ermittelt. Man arbeitete mit 573 Menschen, die an Rheuma litten. Alle waren noch berufstätig, obwohl sie bereits unter den Gelenkbeschwerden ihrer Krankheit zu leiden hatten. Da die Probanden maximal ein Alter von 63 Jahren hatten, waren alle noch vom normalen Rentenalter entfernt. Man ermittelte in einem Interview, wie stark ihre seelische Belastung durch die Krankheit ist und wartete dann. Nur zwölf Monate später befanden sich bereits 2,6 Prozent der Befragten in Frührente. Weitere 2,8 Prozent hatten zumindest schon den Antrag gestellt und weitere 6,3 Prozent gaben auf Nachfrage an, dass sie aktuell mit dem Gedanken an den Antrag spielen.

Für die Forscher sind das äußerst hohe Werte, wenn man bedenkt, dass die Auswertung gerade einmal ein Jahr nach der Befragung stattfand. Auffallend war, dass vor allen Dingen jene Probanden in Frührente waren oder sein wollten, die im Interview starke seelische Belastungen wie etwa Depressionen gezeigt hatten. Das Risiko war hier um das 8-Fache erhöht.