Krank an der Uni: Viele Studenten leiden unter psychischen Problemen

Stress und Zukunftsängste führen dazu, dass viele Studenten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen

Von Ingo Krüger
2. Juli 2015

Immer mehr Studenten haben psychische Probleme. Mehr als jeder zweite angehende Akademiker (55 Prozent) leidet unter Stress. Das ist das Ergebnis des Gesundheitsreports 2015 der Techniker Krankenkasse (TK). 27 Prozent der Befragten gaben zudem an, schon wenigstens einmal so großen Druck verspürt zu haben, dass sie sich mit den üblichen Entspannungsstrategien nicht mehr helfen konnten. Fast die Hälfte von ihnen nahm daher professionelle Hilfe in Anspruch.

Die häufigsten Stressauslöser

Zu den Stressauslösern zählen auch

  • Prüfungen (52 Prozent),
  • Lernstoff (28 Prozent),
  • die Doppelbelastung von Uni und Nebenjob (26 Prozent),
  • die Angst vor schlechten Noten (26 Prozent) und
  • schlechte Jobaussichten (23 Prozent).
  • Jeden Fünften quälen zudem Geldsorgen (20 Prozent).

Etwa vier Prozent aller Studierenden erhielten 2014 Antidepressiva verschrieben - 43 Prozent mehr als noch im Jahr 2006. Die Studie zeigt auch, dass mit dem Alter der Studenten auch die Anfälligkeit für psychische Probleme zunimmt. Ab 32 Jahren erhalten Studierende doppelt so oft Antidepressiva verordnet wie Berufstätige gleichen Alters. Insgesamt schätzen lediglich drei von zehn Studenten über 28 Jahren den eigenen Gesundheitszustand als "sehr gut" ein.

Richtig Entspannen und Abstand gewinnen

Nach Angaben der TK fällt den heutigen Studenten vor allem das Abschalten schwer. Sieben von zehn Befragten teilten mit, gern online zu entspannen. Frauen sind vor allem in sozialen Netzwerken unterwegs, während ihre männlichen Kommilitonen eher zu Video- und Computerspielen neigen. Gut ein Drittel der Frauen und sogar 43 Prozent der Männer an der Uni versuchen zudem, sich den Stress mit Alkohol wegzutrinken.

Gesundheitsexperten fordern daher, die Medienkompetenz von Studenten zu stärken. Neben einer vernünftigen Medien- und vor allem Computernutzung sei auch ausreichend Bewegung hilfreich.