Pfeiffersches Drüsenfieber - Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird von Mensch zu Mensch überwiegend über den Mund übertragen. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung ohne weitere Komplikationen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber äußert sich durch verschiedene Symptome. Die Diagnostik ist dennoch meist recht eindeutig.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: B27
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Krankheitsbild

Beim Pfeiffer'schen Drüsenfieber - auch infektiöse Mononukleose genannt - handelt es sich um eine fieberhafte Erkrankung, die in den meisten Fällen jüngere Menschen betrifft. Hervorgerufen wird die Krankheit durch das Epstein-Barr-Virus und sie wird über Speichel übertragen.

Je nach Krankheitsverlauf können mehrere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Dauer des Pfeiffer-Drüsenfiebers beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen; die anschließende Genesungsphase jedoch kann viele Wochen bis Monate andauern.

Ursachen

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird im Volksmund auch Kusskrankheit genannt. Dies bezeichnet bereits den Übertragungsweg der Erkrankung. Das Epstein-Barr-Virus wird über den Mund - meist beim Küssen - übertragen. Auch durch Niesen oder Husten kann das Virus von einem zum anderen Menschen übertragen werden.

Nur in sehr seltenen Fällen kann das Virus beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen je nach Alter des Patienten einige Tage bis zu mehreren Wochen.

Verlauf

In der Regel verläuft das Pfeiffersche Drüsenfieber ohne Komplikationen und ist innerhalb von drei Wochen ausgeheilt. Gesunde Menschen entwickeln eine lebenslange Immunität gegen das Epstein-Barr-Virus und können somit nur einmal am Pfeifferschen Drüsenfieber erkranken.

In seltenen Fällen treten jedoch Komplikationen auf, die absolut behandlungsbedürftig sind. Dazu zählen zum Beispiel eine

Patienten, deren Milz vergrößert ist, dürfen sich körperlich nicht anstrengen, da sonst die Gefahr eines Milzrisses groß ist. Hierbei handelt es sich um eine lebensgefährliche Komplikation, die nur durch eine Operation behandelt werden kann.

Ist die Infektion überstanden, fühlen sich viele Patienten auch noch Monate danach schlapp und müde. Nur in sehr seltenen Fällen kann das Pfeiffersche Drüsenfieber chronisch verlaufen. Die Erkrankung hält dann über Monate oder sogar Jahre mit all ihren Symptomen an.

Symptome

Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine Virusinfektion durch den Virus Epstein-Barr. Der Mediziner nennt die Erkrankung Mononukleose.

Patienten, die an dem Pfeifferschen Drüsenfieber leiden, haben anfangs Symptome wie zu Beginn einer leichten Erkältung: sie fühlen sich müde und haben

Diese Symptome dauern etwa eineinhalb Wochen an, bis die typischen Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers auftreten. Patienten bekommen Fieber, das jedoch schwanken kann. An manchen Tagen liegt nur eine erhöhte Temperatur vor, an anderen Tagen dagegen höheres Fieber.

Sehr unangenehm für die Patienten sind die geschwollenen Lymphknoten am ganzen Körper. Besonders dick werden die Lymphknoten am Hals. Sie können bis zur Größe eines Hühnereis anschwellen.

Die meisten Patienten bekommen auch eine schmerzhafte Mandelentzündung. Nach etwa zwei Wochen vergrößert sich oft auch die Milz.

Einige Patienten haben auch eine vergrößerte Leber, was sich durch Schmerzen im Oberbauch äußert. Die Haut kann sich gelblich verfärben. Selten haben die Patienten auch einen Hautausschlag.

Diagnose

Der Arzt kann die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber meist schon aufgrund der geschilderten Symptome stellen. Um seinen Diagnoseverdacht zu sichern, wird eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Im Blut lassen sich Antikörper nachweisen. Liegt ein Pfeiffersches Drüsenfieber vor, sind zusätzlich die so genannten Lymphozyten (gehören zu den weißen Blutkörperchen) im Blut erhöht.

Leidet der Patient zusätzlich unter einer Vergrößerung der Leber, sind auch die Leberwerte erhöht. Je nachdem, welche Symptome auftreten, wird auch eine Ultraschalluntersuchung der Organe gemacht.

Behandlung

Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird durch Viren verursacht. Deshalb ist eine Therapie mit Antibiotika nicht möglich. Antibiotika wirken lediglich zur Behandlung von Bakterien.

Wie bei fast allen Viruserkrankungen ist somit nur eine symptomatische Behandlung, eine Behandlung der Symptome, möglich.

Die Patienten sollten sich schonen und möglichst im Bett bleiben. Gegen hohes Fieber können fiebersenkende Medikamente eingenommen werden.

Auch Wadenwickel senken das Fieber. Dazu werden Tücher in lauwarmes Wasser getaucht und um die Waden des Kranken gelegt.

Darüber werden trockene Tücher gewickelt und der Patient fest zugedeckt. Eventuelle Komplikationen werden gesondert behandelt.

Vorbeugung

Man kann der Erkrankung nur bedingt vorbeugen, da viele Kranke noch gar nicht wissen, dass sie an Pfeifferschem Drüsenfieber leiden, es jedoch beim Küssen bereits übertragen können. Beim Geschlechtsverkehr kann man sich durch Kondome schützen. Wer an dem Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist und diese Diagnose auch bereits weiß, sollte keinesfalls eine andere Person küssen, um diese nicht ebenfalls anzustecken.

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