Mit Stromschlägen gegen Parkinson

Von Cornelia Scherpe
30. Januar 2012

Was im ersten Moment wie eine Folter anmutet, hat sich in ersten Studien als mögliche Therapie gegen Parkinson heraus gestellt. Demnach kann man mit gezielten Stromschlägen das Gehirn eines Patienten so stimulieren, dass die Symptome des Parkinson deutlich besser werden.

In den USA hat man das Verfahren zum ersten Mal an Patienten getestet. Die neue Tiefenstimulation wurde bei 136 Patienten durchgeführt, die trotz der Einnahme von Medikamenten stark unter Parkinson zu leiden hatten. Die für die Studie ausgewählten Patienten, hatten mindestens für sechs Stunden am Tag eine deutlich erschwerte Bewegung. Diese verbesserte sich nun unter der Hirnstimulation mehr und mehr.

Den Patienten wurden die Stimulatoren direkt im Körper implantiert, bei 35 von ihnen schaltete man das Gerät aber zunächst nicht an, damit man eine Kontrollgruppe hatte. Nach zwölf Wochen zeigte sich in der therapierten Gruppe eine deutliche Verbesserung. Die angemessene Beweglichkeit konnte von den Patienten deutlich länger aufrecht gehalten werden; im Schnitt um 4,3 Stunden mehr am Tag. In der Kontrollgruppe kam es dagegen nur zu einer Verbesserung von 1,8 Stunden.

Die Wirkung war in der Tat so gut, dass auch die Medikamente, die von den Patienten vor der Studie gegen ihr Parkinson eingenommen werden mussten, in der Dosis herab gesenkt werden konnten.