Malaria-Infektion während der Schwangerschaft - Mediziner bewertet das Therapie-Risiko neu

Von Cornelia Scherpe
22. Dezember 2011

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die vor allen Dingen in den Subtropen und Tropen ihr Unwesen treibt. Sie wird durch den Stich eines Moskito übertragen und führt zu hohem Fieber und Schüttelfrost. Auch Beschwerden im Magen und Darm, die bis zu Krämpfen und bis zum Erbrechen führen können, kommen vor.

Gerade für Kinder und Senioren kann Malaria sehr gefährlich werden und sogar bis zum Tod führen. Auch Schwangere und ihr Ungeborenes sind gefährdet. Die Infektionskrankheit kann zwar mit Medikamenten behandelt werden, doch bisher waren Mediziner sich nicht sicher, ob dabei nicht ein Risiko für Mutter und Kind bestehe. Aktuelle Forschungsergebnisse verneinen das.

Die Therapie mit dem Medikament Artemisinin gefährdet beide nicht und führt auch nicht, wie vor allen Dingen befürchtet wurde, zu vermehrten Frühgeburten. Bisher hatte die Weltgesundheitsorganisation empfohlen, auch bei einer bestehenden Infektion das Mittel nicht an Frauen zu vergeben, die im ersten Drittel der Schwangerschaft seien. Da nun das Therapie-Risiko neu bewertet wurde, kann diese Aussage zurück genommen werden. Von 945 Frauen waren die Daten untersucht wurden. Sie alle hatten eine Malaria-Infektion. Jede fünfte Frau erlitt eine Fehlgeburt.

In der Gruppe derer, bei denen die Malaria besonders stark gewesen war, bei denen also viele Malaria-Erreger im Körper festzustellen waren, verlor sogar jede zweite Frau ihr Kind. Einige Frauen ließen sich aber mit Medikamenten gegen die Infektion behandeln, auch wenn sie im ersten Drittel der Schwangerschaft waren. Verglich man diese Gruppe mit den übrigen Frauen, war das Risiko auf eine Fehlgeburt um bis zu 31 Prozent gesunken.