Läusekamm und Nissenkamm richtig anwenden

Zu Lausbefall kommt es vor allem dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen und "Kopf an Kopf"-Kontakt haben. Dies ist besonders in Kindergärten oder Grundschulen der Fall, da Kinder beim Spielen sprichwörtlich dazu neigen, die Köpfe zusammenzustecken. Mit mangelnder Hygiene, wie so oft fälschlicherweise behauptet wird, hat Kopflausbefall nichts zu tun, denn selbst tägliches Haarewaschen schützt nicht vor Läusen. Im Gegenteil: Läuse fühlen sich im gepflegten Haar besonders wohl. Zur Entfernung werden Läusekamm und Nissenkamm angewandt. Lesen Sie alles Wissenswerte über Läusekamm und Nissenkamm.

Britta Josten
Von Britta Josten

Wozu dient ein Läusekamm und wie wird er verwendet?

Kinder bringen aus dem Kindergarten oder der Grundschule gern mal Läuse mit nach Hause. Neben der nun notwendigen Behandlung der Betroffenen mit einem zur Tilgung von Kopfläusen zugelassenen Insektizid, das in Shampoo- oder Tonikform scheitelweise auf die Kopfhaut aufgetragen wird, rät das Gesundheitsamt, die Läuse und Nissen mit einem Spezialkamm zu entfernen. Die Kombination aus chemischer Anti-Läuse-Behandlung und mechanischem Kämmen erst bringt den sicheren Erfolg im Kampf gegen die kleinen Plagegeister.

Läuse vermehren sich, indem ein Lausweibchen die so genannten Nissen - die Lauseier - an die Haare "anklebt". Pro Lausweibchen können dies pro Tag zehn Nissen sein, aus denen sich je eine neue Laus entwickelt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, nicht nur die Läuse selbst zu bekämpfen, sondern auch die Nissen restlos zu entfernen.

Aussehen und Funktion des Läusekamms

Da ein guter Läusekamm die Läuse aller Generationen, also große und kleine, greifen soll, benötigt er spezielle Zähne, deren feiner Abstand sich an der Größe der jungen Läuse orientiert. Auch halten sich die als Nymphen bezeichneten jungen Läuse mit Vorliebe an der Haarwurzel auf, weshalb sich die Zinken eines Läusekammes wie bei einem Schaber unter die Nissen schieben lassen müssen. Dies bedeutet, dass konische Kammzahnspitzen hier ungeeignet wären, weshalb sie nur an einer Seite abgeschrägt sind.

Der Abstand der Zähne zueinander ist sehr schmal. Manchmal finden sich auch Läusekämme mit einer fein und einer extrem fein gezinkten Kammfläche, wobei diese nicht, wie beim Frisierkamm, nebeneinander, sondern einander gegenüberliebend angeordnet sind.

Die besten Resultate erzielt man mit Läusekämmen aus Hartplastik. Kämmt man zweimal die Woche, entfernt man die jeweils frisch geschlüpften Läuse, bevor sie geschlechtsreif werden und sich vermehren können.

Kombination des Läusekamms mit Nissenkamm

Neben einem zumeist vom Hausarzt verordneten Spezialshampoo bzw. einer läuseabtötenden Haarlotion sind hier Läuse- und Nissenkämme das Mittel der Wahl. Wie der Name schon sagt, zielt der Läusekamm darauf ab, die erwachsenen Läuse aus den Haaren zu kämmen, während der Nissenkamm auch die Lauseier entfernt.

Manche Läusekämme werden somit auch in Kombination mit einem Nissenkamm angeboten. Dies bedeutet, dass eine Kammseite aus feingezinktem Hartplastik besteht, die andere aus noch feiner gezinktem Metall.

Der Abstand der Zähne beim Nissenkamm orientiert sich nämlich eher am Durchmesser des Haares, da er die Läuseeier (Nissen) greifen und abstreifen soll. Die Zähne des Nissenkamms sind lang und kegelförmig. Metall hat sich bewährt, da Plastik hier brechen würde.

Durch den engen Abstand der Metallzähne kann es beim Kämmen ziepen. Es muss aber auch bedacht werden: Jede Nisse weniger bringt einen kleinen Sieg auf dem Weg zur Lausfreiheit.

Läusekamm und Nissenkamm: Möglichkeiten und Unterschiede

Der Unterschied liegt zuallererst im Abstand der Kammzinken zueinander, denn durch einen Läusekamm können Nissen "hindurchschlüpfen", während ein Nissenkamm solch enge Zinken hat, dass die Lauseier daran hängenbleiben. Schließlich ist eine ausgewachsene Kopflaus etwa zwei bis vier Millimeter lang, während eine Nisse etwa die Größe eines Sandkorns hat.

Nissenkämme kommen daher oftmals mit eng stehenden Metallzinken daher, zwischen die etwa ein Blatt Papier, eine Rasierklinge oder eben ein Haar passt. Vielfach sind doppelseitige Kombikämme erhältlich, wobei eine Seite als Läusekamm, die andere als Nissenkamm dient.

Ein Läusekamm muss so beschaffen sein, dass er Läuse aller Generationen greift, von der "Nymphe" genannten Junglaus bis zur ausgewachsenen Laus. Doch nicht nur in der Größe unterscheiden sich die verschieden alten Läuse, sondern auch in ihrem bevorzugten Aufenthaltsort. So etwa findet man Nymphen vor allem an der Haarwurzel.

Anwendung von Läusekamm und Nissenkamm

Um Läuse und Eier auskämmen zu können, muss der Läusekamm über Zähne verfügen, die wie ein Schaber arbeiten und die jungen Läuse von der Haarwurzel auf das Haar schieben. Als Material der Wahl gilt hier Hartplastik. Beim Nissenkamm dagegen sind die Zähne abgerundet und, um nicht zu brechen, aus Metall.

Das richtige Kämmen

Vor dem Auskämmen sollte das Haar mit Wasser und etwas Haarspülung angefeuchtet werden. Anschließend arbeitet man sich strähnenweise durch das Haar, angefangen von den Haarwurzeln bis über die Haarspitzen hinweg.

Die Anwendung von Haarspülung bringt einige Vorteile mit sich. So fällt das Kämmen deutlich leichter, was auch für betroffene Kinder angenehmer ist.

Des Weiteren sind die Läuse in der Spülung blockiert, sodass man sie einfacher herausbekommt und aufgrund der hellen Farbe der Spülung sind sie bzw. deren Entfernung auch viel einfacher zu erkennen. Der Kamm sollte stets etwas schräg angesetzt werden. Wichtig ist, dass er die Kopfhaut leicht berührt.

Nach jedem Kammstrich sollte der Kamm auf einem Stück Küchenpapier oder einem hellen Handtuch abgestreift werden, da man so kontrollieren kann, ob noch Läuse bzw. Nissen vorhanden sind. Finden sich solche noch am Kamm, muss die Strähne solange weiter durchgekämmt werden, bis der Kamm Lausfreiheit zeigt. Die Läuse auf dem Küchenpapier sollten sofort entsorgt werden.

Laustherapie - So geht man vor

Es hat sich bewährt, bei der Laustherapie einem bestimmten Rhythmus zu folgen.

  • Am ersten Tag der Behandlung, die das Auftragen der lausabtötenden Lotion mit einschließt, wird das Haar nach Auftragen der Lotion gründlich wie beschrieben ausgekämmt.
  • Das Kämmen sollte fünf Tage später wiederholt werden, um eventuell nachgeschlüpfte Läuse zu entfernen.
  • Am achten bis zehnten Tag wird noch einmal eine Behandlung mit der lausabtötenden Lotion fällig,
  • am dreizehnten Tag ein erneutes Kämmen samt Kontrolle, ob überhaupt noch Lausbefall vorliegt und
  • am siebzehnten Tag eine letzte Kontrolle durch Kämmen des nassen Haares.

  • Heinz Mehlhorn, Werner Peters Diagnose der Parasiten des Menschen, einschließlich der Therapie einheimischer und tropischer Parasitosen., Fischer, 1983, ISBN 3437108492
  • Hermann Feldmeier Kopflausinfestationen - ein Kompendium., Thieme Verlagsgruppe, 2010, ISBN 9783131536914

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