Männer stärker von Lungenleiden betroffen als Frauen

Von Nicole Freialdenhoven
8. September 2014

Chronische Bronchitis, Tuberkulose, Asthma oder Lungenentzündungen sind für sich schon schwere Lungenkrankheiten, die den Betroffenen stark zu schaffen machen. Doch Wissenschaftler der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) stellten nun fest, dass Lungenpatienten außerdem ein erhöhtes Risiko haben, später an Lungenkrebs zu erkranken. Besonders bei Männern war das Risiko stark erhöht.

Zahlen und Fakten zum Lungenleiden

Ein Lungenemphysem erhöhte bei männlichen Patienten das Risiko eines Karzinoms um 50 Prozent, während die Odds-Ratio bei chronischer Bronchitis immerhin noch 33 Prozent betrug und bei Pneumonie (Lungenentzündung) 24 Prozent. Bei Frauen hingegen war lediglich die Bronchitis mit 25 Prozent erhöhtem Risiko erwähnenswert - bei anderen Lungenkrankheiten zeigten sich kaum Effekte.

Warum dieser Zusammenhang fast nur die Männer betraf, konnten die Forscher hingegen nicht sagen.

Vorteil für Asthmatiker

Immerhin: Menschen, die unter Asthma litten, wiesen sogar ein geringeres Risiko auf an Krebs zu erkranken als der Durchschnittsbürger. Die Wissenschaftler vermuten hier, dass Asthmatiker von Anfang auf Risikofaktoren wie das Rauchen oder bestimmte Berufe verzichten. Auch die Steroide zur Asthmatherapie könnten eine Rolle spielen.